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12.12.2023

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Kanuslalom im Baudenkmal

Sanierung des Ensembles am Wildwasserkanal Augsburg von Meier + Murr Architekten


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Die künstliche Kanuslalomstrecke in Augsburg sowie die dazugehörigen Freianlagen und Gebäude wurden anlässlich der Olympischen Sommerspiele 1972 errichtet. Eigentlich sollten sie nur für wenige Monate bleiben. Es kam jedoch anders. Seit 2017 steht die Anlage um die erste weltweit gebaute künstliche Wildwasserstrecke unter Denkmalschutz. 2019 wurde sie als Teil des Wassermanagementsystems Augsburg in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen.

Das Gebäudeensemble, zu dem unter anderem ein Organisations- und ein Athletenzentrum gehören, wurde 1970/71 von Reinhard Brockel und Erich R. Müller errichtet. Nach jahrzehntelanger Nutzung wurde es nun vom Augsburger Büro Meier + Murr Architekten unter Auflagen des Denkmalschutzes generalsaniert. Die Gebäude behielten die Formensprache und Ästhetik ihrer Zeit. Doch die Modernisierung sei umfassend gewesen und habe neben energetischen und funktionalen Maßnahmen etwa auch Eingriffe in die Tragkonstruktion des Daches eingeschlossen, erklärt Architekt Sebastian Murr.

Das Organisationzentrum liegt im Norden, am Ziel der Kanustrecke. Es setzt sich aus vier Gebäudeteilen zusammen, die einen geschlossenen Innenhof bilden. Nach Süden zum Kanal öffnet es sich mit großen Fensterflächen und einer Terrassenanlage. Die Nutzung der Räume für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit während der Wettbewerbe und als Veranstaltungs- und Tagungszentrum in der übrigen Zeit ist geblieben. Allerdings wurde der Grundriss den heutigen Anforderungen entsprechend angepasst, unter anderem zur Erreichung des Wärmeschutzes, berichtet Murr. Im Erdgeschoss sind im Wesentlichen Arbeitsplätze untergebracht, während der erste Stock einen großen Veranstaltungssaal, Seminarräume sowie eine Cateringküche aufnimmt. Der nördliche Gebäudeteil verfügt über ein weiteres Geschoss, in dem Verwaltungsräume angeordnet sind.

Im südlichen Bereich des Wasserlaufes, wo sich einst der Start der Kanustrecke befand, liegt das Athletenzentrum. Das eingeschossige Gebäude wird heute wie damals von zwei ansässigen Kanuvereinen als Vereinsheim mit Aufenthalts-, Trainings- und Umkleidebereich sowie Lagerflächen für Boote genutzt. Im ehemaligen viergeschossigen Kampfrichterturm schufen die Architekt*innen Platz für Büro- und Besprechungsräume. Saniert wurden zudem zwei weitere Bauten: Das kleinere Zielgebäude, das sich neben dem Organisationszentrum direkt am Wasser befindet, sowie ein Nebengebäude, das im Süden an das Athletenzentrum anschließt und einen Teil der Wettbewerbstechnik aufnimmt.

Die Bauherrschaft übernahm das Referat 5 für Kultur, Welterbe und Sport der Stadt Augsburg, vertreten durch die kommunale Wohnbaugruppe Augsburg/Entwickeln. Neben dem Gebäudebestand wurde die gesamte Anlage einschließlich der Wasserstrecke und der Außenanlagen erneuert. Die direkt an das Organisations- und Athletenzentrum angrenzenden Freiflächen verantworten ebenfalls Meier + Murr. Die Freiraumplanung für die Gesamtanlage einschließlich der terrassenförmigen Besucherreihen übernahmen Brugger Landschaftsarchitekten (Aichach).

Pünktlich zur Kanuslalom-Weltmeisterschaft 2022 in Augsburg konnten die Arbeiten abgeschlossen werden. Die Süddeutsche Zeitung berichtet von Kosten in Höhe von „etwas mehr als 20 Millionen Euro“ für die Sanierung der Gesamtanlage, die anteilig vom Bund, dem Freistaat Bayern und der Stadt Augsburg getragen wurden. (sbm)

Fotos: Stefan Müller-Naumann


Zum Thema:

Ein weiteres Projekt des Architekturbüros, das bis Anfang 2021 noch als Murr Architekten firmierte, ist das Haus der Jugend in Heidelberg.


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Athletenzentrum mit ehemaligem Kampfrichterturm

Athletenzentrum mit ehemaligem Kampfrichterturm

Südfassade Organisationszentrum

Südfassade Organisationszentrum

Südliches Nebengebäude

Südliches Nebengebäude

Aufsicht Wasserlauf der Kanuslalomanlage. Die Gebäude befinden sich außerhalb des Bildauschnitts.

Aufsicht Wasserlauf der Kanuslalomanlage. Die Gebäude befinden sich außerhalb des Bildauschnitts.

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