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28.04.2010

Fließender Sockelbau

Richtfest für Uni-Klinik in Ulm


Während der „Museumsboom“ ja ein internationaler Trend ist (beziehungsweise war), liegt Deutschland auch ohne Kopfpauschale im Ranking der Klinikneubauten weit vorn: So kann beispielsweise die Stadt Ulm bald auf eines der modernsten Behandlungszentren bundesweit zurückgreifen – ausgestattet mit der neuesten Technik und nach Entwürfen der Architekten KSP Jürgen Engel. Für das 240-Millionen-Euro-Projekt auf dem Oberen Eselsberg wurde am 28. April 2010 das Richtfest gefeiert.

Das Klinikum ist ein Erweiterungsbau der Campusuniversität Ulm und gliedert sich in zwei Bereiche: Die Basis bildet ein zwei- bis dreigeschossiger, weitgehend in die Landschaft eingebetteter Sockelbau. Über diesen spannt sich in Nord-Süd-Richtung das Bettenhaus, das sich als dreigeschossiger Gebäuderiegel über den natürlichen Geländeverlauf erhebt und „die Natur scheinbar unter sich hindurch fließen lässt“. Auf den drei Ebenen des Bettenhauses sind insgesamt acht Pflegestationen untergebracht.

Im Sockelbereich befinden sich zwölf Operationssäle, die heute euphemistisch als „Operative Therapie“ deklariert werden. Zudem gibt es hier eine Intensivstation, die Tagesklinik, Notfallaufnahme, Radiologie, Fachambulanzen sowie die Dermatologische Klinik. Acht begrünte Höfe sind in den Sockelbau eingeschnitten und versorgen diese Klinikbereiche mit Tageslicht. Sie teilen den Sockel in „fingerartige Gebäudeflügel, die sich mit der Dolinen-Landschaft [Dolinen sich schlotförmige Senken in Karstgebieten, Anm. d. Redaktion] auf dem Eselsberg verzahnen“, und sollen die besondere Atmosphäre des Ortes ins Innere der Klinik bringen.

Entlang von Warte-, Aufenthalts- und Seminarbereichen erstreckt sich unterhalb des Bettentrakts eine verglaste, zweigeschossige Haupterschließungsachse des Neubaus, die sogenannte Magistrale. Von hier werden alle Fachabteilungen und Funktionseinheiten in den darunter und darüber liegenden Ebenen erschlossen. Jeweils an den Erschließungskernen befinden sich vier Lichthöfe, die Bettenhaus, Magistrale und Sockelbau vertikal durchdringen, und Tageslicht von oben bis hinunter in die unteren Stockwerke leiten. Sie tragen auch zur Orientierung innerhalb des Klinikneubaus bei. In jeder Pflegestation des Bettentrakts gruppieren sich die zentralen Funktionen um die Lichthöfe.

Die Längsfassaden des dreigeschossigen Gebäuderiegels, der das Bettenhaus beherbergt, sind durch die Betonung der Geschossdecken horizontal gegliedert und durch einen umlaufenden Rahmen gefasst. Darin sind farblich variierende, gläserne Öffnungsflügel eingelassen.


Zu den Baunetz Architekt*innen:

KSP ENGEL


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