RSS NEWSLETTER

https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Realschule_in_Neuburg_an_der_Donau_von_Behnisch_Architekten_und_ALN_Architekturbuero_Leinhaeupl_Neuber_8165056.html

07.03.2023

Zurück zur Meldung

Neun Häuser sind ein Dorf

Realschule in Neuburg an der Donau von Behnisch Architekten und ALN Architekturbüro Leinhäupl + Neuber


Meldung einblenden

Kürzlich warfen wir mit der Baunetzwoche#614 einen neuen Blick auf die Wohnbauten von Hans Scharoun. Der Altmeister des organischen Bauens in Deutschland kommt einem auch bei der Paul-Winter-Schule der ARGE Behnisch Architekten (München) und ALN Architekturbüro Leinhäupl + Neuber (Landshut) in den Sinn. Die Gliederung der vierzügigen Realschule für 720 Schüler*innen im oberbayerischen Neuburg an der Donau steht nämlich in der Tradition der wegweisenden Schulbauten Scharouns in Lünen und Marl. Man denke an ihre charakteristisch gruppierten Klassenzimmern, Schulstraßen und zentral gelegenen Räumen für die Schulgemeinschaft.

Das langgestreckte und flache Haus hebt sich damit wohltuend von den kompakt kantigen Schulen ab, die aktuell gebaut werden. Wobei ein zweiter Blick verrät, dass die Achitekt*innen keineswegs einer willkürlichen Formenspielerei fröhnten. Es sind unaufgeregte, aber klug getroffene Entwurfsentscheidungen wie die Gliederung des Schulalltags mittels einer zentralen Erschließungsachse, dezente Schrägen im Grundriss und eine konsequente Orientierung der Klassenräume zum Außenraum, die dem gesamten Haus eine bewegte Leichtigkeit verleihen.

Dabei folgt der Entwurf zeitgenössischen pädagogischen Ideen. Die Klassenzimmer der sechs Jahrgänge 5 bis 10 sind jeweils als Cluster organisiert. Das bedeutet, dass die vier Klassenzimmer eines Jahrgangs um einen zentralen Raum („Marktplatz“) herum angeordnet sind. An jedem Marktplatz liegen außerdem Toiletten, ein kleiner Lehrmittelraum sowie ein Mehrzweckraum, der mit einer mobilen Trennwand dem Marktplatz zugeschaltete werden kann. Sechs solche Cluster gibt es. Sie werden als „Schulhäuser“ bezeichnet, die auf zwei Ebenen entlang der „Schulstraße“ liegen und zusammen mit dem „Werk- und Kunsthaus“, der Verwaltung, der Nachmittagsbetreuung und einem großzügigen Bereich mit MINT-Fachklassenräumen, Schulküche und Kräutergarten das „Schuldorf“ bilden.

Charakteristisch für das langgezogene Gelände am Stadtrand von Neuburg ist dessen Steigung. Beeindruckende 24 Meter Höhenunterschied sind es vom Parkplatz ganz unten im Osten bis zur Zweifachturnhalle am westlichsten und höchsten Punkt des Grundstücks. Das Gefälle zeigt sich selbstverständlich auch im Haus selbst, am prominentesten vielleicht in der doppelgeschossigen Aula, die auch als Haupteingang fungiert und von der aus eine breite Treppen- und Tribünenanlage die größtenteils weiter oben liegenden Bereiche der 2021 eröffneten Schule erschließt. (gh)

Fotos: David Matthiessen


Zum Thema:

Im letzten Jahr veröffentlichten Behnisch Architekten unter anderem die Ludwig-Weber-Schule in Frankfurt am Main, die deutsch-französische Schule in Buc und eine Grundschule im Münchner Kreativquartier.


Dieses Objekt & Umgebung auf BauNetz-Maps anzeigen:
BauNetz-Maps


Kommentare

4

Gerhard | 08.03.2023 09:46 Uhr

na ja

Räume und Liacht, städtebauliche Anordnung in d'Landschaft san guad.
Fassadn und Material san a Katastrophe.
A wenn ned vui Goid do is, kon ma des besser macha.
Ober sonst a scheene räumliche Oase für de Kids.

3

Jürgen Scharlach | 07.03.2023 19:08 Uhr

Realschule in Neuburg

Schön! Genial! Der Schuster-Typ gehörte verboten!
Bitte alle Schulen so!!!

2

Robert Thomsen | 07.03.2023 17:43 Uhr

Behnisch/Scharoun

Das ist eine wunderbare Schule und hat die Bezüge zu Schampuns Schulen in Lünen und Marl. Dennoch es ist eine eigenständige moderne Architektur ,mit liebevollen Details, hoher Raumqualität etc. Ich wüschemir mehr davon, das einzige was ich persönlich anders gestaltet hätte: Manchmal hätte ich die Holzlamellen vertikal gesetzt aus visuellen Spannugsgründen, aber das ist meine persönliche Sichtweise

1

arcseyler | 07.03.2023 16:47 Uhr

.........

komisch wie zwanglos einfach das alles wirkt. Dabei ist die orthogonale Orientierung nur auf das notwendige Maß zurückgenommen. Durch die dadurch überschaubaren Größen kann sich der Raum von innen, vom Einzelnen aus entwickeln. Das organische von innen nach außen.

Man wünscht sich sowas als Waldorfschule.

 
Mein Kommentar
Name*:
Betreff*:
Kommentar*:
E-Mail*:

(wird nicht veröffentlicht)

Zur Durchführung dieses Service werden Ihre Daten gespeichert. Sie werden nicht an Dritte weitergegeben! Näheres erläutern die Hinweise zum Datenschutz.


Ab sofort ist die Eingabe einer Email-Adresse zwingend, um einen Kommentar veröffentlichen zu können. Die E-Mail ist nur durch die Redaktion einsehbar und wird nicht veröffentlicht!


Ihre Kommentare werden nicht sofort veröffentlicht. Bitte beachten Sie unsere Regeln.




Alle Meldungen

<

07.03.2023

Erweiterung auf Abstand

Mehrfamilienhaus im Kanton Waadt von Madeleine architectes und Studio François Nantermod

07.03.2023

Buchtipp: Women in Architecture Berlin

Facetten weiblicher Baukultur

>
baunetz interior|design
Sanfte Radikalität
Stellenmarkt
Neue Perspektive?
Baunetz Architekt*innen
dasch zürn + partner
baunetz CAMPUS
UmBauLabor
BauNetz Xplorer
Ausschreibung der Woche
vgwort