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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Querkraft_bauen_oesterreichischen_Pavillon_auf_der_Expo_2020_5492686.html

14.09.2018

Wiener Kaffeehaus für Dubai

Querkraft bauen österreichischen Pavillon auf der Expo 2020


Letzte Woche Deutschland, nun Österreich: Während die Schweizer ihren Pavillon für die Expo 2020 in Dubai bereits im letzten Jahr präsentiert haben, ließen sich die Verantwortlichen in den beiden deutschsprachigen Nachbarländern über ein Jahr länger Zeit. Am deutschen Projekt von LAVA (Stuttgart, Berlin) entzündete sich sofort eine heftige Debatte, in der einmal mehr die Frage nach Sinn und Unsinn der Institution Weltausstellung aufgeworfen wurde. Denn wie auf den Expos gebaut und was dort repräsentiert wird, hat eben viel mit den spezifischen Mechanismen der megalomanen Superschauen zu tun.

In Dubai wird man es 2020 wieder einmal mit einer der ganz großen, offiziellen Weltausstellungen zu tun haben, so wie 2000 in Hannover, 2010 in Shanghai und 2015 in Mailand. Wichtiger noch: Zum ersten Mal findet eine Expo in der arabischen Welt statt. Es dürfte also in erster Linie um Wirtschaftsinteressen gehen. Spektakuläre und medienwirksame Architektur kann bei diesem ökonomischen Wettbewerb der Nationen sicherlich nicht schaden.

Da erstaunt der Beitrag Österreichs doch sehr: Das Wiener Büro querkraft architekten möchte ein im besten Sinne simples Konglomerat von Kegelfiguren aus Stampflehm bauen, das ganz ohne „konventionelle Klimatechnik“ auskommt und stattdessen auf lokale Traditionen des Bauens und „intelligentes Klima-Engineering“ setzt. So formulieren die Architekten jedenfalls ihren Anspruch, mit dem sie einen Beitrag zur globalen Energiedebatte liefern wollen. Außen Dubai, innen Wien: Das Innere des Lehmbaus konzipierten querkraft in Anlehnung an das Wiener Kaffeehaus. Das kann man als Antwort auf das Expo-Thema „Connecting Minds“ interpretieren – oder aber als sehr Wienerische, clevere Export-, und vielleicht sogar als eine subtile Verweigerungsstrategie. Was gibt es besseres, als dem gigantomanen Irrsinn einer Expo ein Kaffeehaus entgegenzusetzen?

Wenn die Wiener die klimatischen Herausforderungen hinbekommen und im Innenraum tatsächlich eine entspannte Kaffeehausatmosphäre entsteht, scheinen die Chancen nicht schlecht, dass sich hier tatsächlich eine Menge Besucher ausruhen und eventuell sogar austauschen werden. Und vielleicht sind die an den Wänden lesbaren Fragen sogar anregend? Weitaus entspannter und gemütlicher als im überdeterminierten Pavillon der Piefkes, wo man sich am Eingang erst mal immatrikulieren muss, wird es definitiv zugehen. (gh)


Zu den Baunetz Architekt*innen:

querkraft architekten


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Der Österreichische Pavillon des Wiener Büros querkraft für die Expo 2020 in Dubai setzt auf lokale Bautraditionen im Stampflehm und intelligentes Klima-Engineering.

Der Österreichische Pavillon des Wiener Büros querkraft für die Expo 2020 in Dubai setzt auf lokale Bautraditionen im Stampflehm und intelligentes Klima-Engineering.

Im Inneren des Kegelkonglomerats werden Fragen zu finden sein, die zur Reflexion in entspannter Atmosphäre einladen sollen.

Im Inneren des Kegelkonglomerats werden Fragen zu finden sein, die zur Reflexion in entspannter Atmosphäre einladen sollen.

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