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27.09.2012

Labor auf Stelzen

Pläne für Neubau der ETH Zürich


Die Vorteile der Pilotis hatte Le Corbusier schon vor langer Zeit in seinen „Fünf Punkten zu einer neuen Architektur“ erläutert. In Zürich soll der Neubau für das Arch-Tech-Lab auf dem Campus Hönggerberg der ETH auch auf zwölf Stelzen auf der Decke des unterirdischen Parkhauses des HIL-Gebäudes gebaut werden und der Platz darunter auf diese Weise erhalten bleiben – am Dienstag wurden die Pläne dazu vorgestellt. Entworfen und realisiert wird das neue Fakultätsgebäude von dem Institut für Technologie in der Architektur (ITA) der ETH Zürich, das den Neubau bis 2015 beziehen soll.

Der ungewöhnliche Standort ergibt sich aus der Vorgabe, für den Neubau auf dem Campus Hönggerberg keine Baureserven zu verbrauchen, sondern stattdessen durch Aufstockung zu verdichten. „Beim Institutsneubau können neueste Forschungsergebnisse zu Bauprozessen, digitaler Fertigung und zur Gebäudetechnik im Maßstab 1:1 erprobt und ausgetestet werden“, erläutert ETH-Präsident Ralph Eichler.

Nach der Monte-Rosa-Hütte plant das Institut für Technologie in der Architektur erneut einen Bau, diesmal allerdings für den Eigengebrauch: Mit dem Arch-Tech-Lab soll das Institut mit seinen neun Professuren ein gemeinsames Dach erhalten. Dieses soll dementsprechend auch kein gewöhnliches sein: Über der großen Halle soll eine amorph gewellte Holzskulptur schweben, die sich aus rund 45.000 kleinen Holzstäben zusammensetzt.

Durch die Leichtbau-Technologie werde rund ein Drittel weniger Material verbaut als üblich, was auch die Energiebilanz des Projekts verbessere, erklärt Sacha Menz, Vorsteher des Departements Architektur. Auch das Energiekonzept ist außergewöhnlich. Statt die Gebäudehülle aufwendig zu dämmen, wird die Abwärme in Erdsonden gespeichert, um die Räume im Winter damit zu heizen. Man baue nicht einmal eine Wärmerückgewinnungsanlage für die Abluft, sagte Hansjürg Leibundgut, Professor für Gebäudetechnik.

Insgesamt soll der Bau des neuen Arch-Tech-Lab 30 Millionen Franken kosten, preissenkend wirkt sich unter anderem die Wahl der Materialien aus. Die Fassade etwa ist die eines Industriebaus. Innen wird vieles roh bleiben, und zur Toilette müssen manche Mitarbeiter einen Weg von 80 Metern auf sich nehmen. Dies sei möglich, weil die künftigen Nutzer in die Planung mit einbezogen worden seien. In mancher Hinsicht erfüllt der Bau die gesetzlichen Anforderungen nicht, die Baubewilligung liegt aber seit Juli 2012 vor – mit einigen Auflagen. Laut Menz kam die Stadt Zürich der ETH entgegen, da es sich um ein Forschungsprojekt handelt.

Das Projekt wird bis zum 19. Oktober wird in einem Frachtcontainer auf dem ETH-Campus Hönggerberg präsentiert.


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