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29.10.2021

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Surreale Wüstenpyramide

Pavillon in Arizona von Atelier David Telerman


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McNeal liegt im Südosten des US-Bundesstaats Arizona, nahe der mexikanischen Grenze. Der Zweihundert-Seelen-Ort an der Route 191 ist geprägt vom kargen, rötlichen Boden der Chihuahua-Wüste und umgeben von mehreren am Horizont liegenden Hügelketten der geologischen Formation der Basin and Range Province. In dieser Landschaft hat Atelier David Telerman (Paris) für einen in Frankreich ansässigen Privatkunden einen Pavillon realisiert, dessen plastische Erscheinung durch den ständig wechselnden Lichteinfall lebt.

Der Raum ist David Telerman zufolge dazu da, „zu sitzen und zu warten, während sich das Licht, das am Ende des Tages ins Innere kommt, vom Boden bis zu den Ecken der Wände erstreckt. Umgekehrt erlebt man, wenn man die Treppe hinaufsteigt, den Erdboden auf Augenhöhe und entdeckt nach und nach die Wüste.“

Der McNeal 020 betitelte Bau erstreckt sich auf einer Grundfläche von 225 Quadratmetern – erscheint aber erst allmählich, wenn man sich ihm nähert. Denn die pyramidale Form auf quadratischem Grundriss wurde invertiert in den Boden gesetzt. Treppen führen von allen Seiten auf ein unterirdisch liegendes Plateau. Dessen Mitte bildet ein einziger Raum, umschlossen durch eine quadratische Konstruktion. In seinem Inneren befindet sich eine Bank, die der Tür und dem einfallenden Licht zugewandt ist. Alle Elemente sind aus Stahlbeton gefertigt und an Ort und Stelle gegossen.

Das quadratische Flachdach des Pavillons liegt auf Höhe des Bodenniveaus. Von diesem strecken sich vier unterschiedlich lange Linien aus Beton erst über den Hohlraum und dann in die Wüste aus. Sie brechen die ansonsten vollkommen symmetrische Komposition ein Stück weit auf und holen die Umgebung in das Gebilde. Wenn man das Gelände durch das Tor an der Ostseite betritt, leiten die Betonlinien zum Inneren hin. Folgt man ihnen bis über den Bau dorthin, wo sie zu schmalen Brücken werden, soll den Architekt*innen zufolge „die Vertikalität des eigenen Körpers“ und seine Zerbrechlichkeit bewusst werden, die mit der Angst, herunterzufallen einhergeht.

Der Bau möchte die Weite der Wüste auf poetische Weise aufnehmen und sich zugleich von ihr abgrenzen. Er sei der zwischen Architekt und Bauherr geteilten „Faszination für die surrealistische Natur“ von Arizona gewidmet, die schon Künstler wie Max Ernst zu neuen Formen und mehreren Gemälden inspirierte. (stu)

Fotos: Iwan Baan


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Kommentare

11

stauBmeier | 01.11.2021 16:44 Uhr

Karl,

wer lesen kann, ist klar im Vorteil.

10

peter | 01.11.2021 14:37 Uhr

@lassie

staubsaugerroboter würden gut passen.
ich fürchte aber eher durch mexikanische billiglohnmenschen mit schaufel und besen.

9

lassie | 01.11.2021 13:49 Uhr

Wüste

wie bleibt dieses ding sauber?

8

STPH | 01.11.2021 13:03 Uhr

...

Wäre auch ein sehr intimes Haus in dieser Weite, ganz ohne Ausgrenzung durch Mauern. Auch die Lößhöhlenhäuser in Nordchina.

7

Karl | 31.10.2021 18:29 Uhr

Die

Außerirdischen haben die Pyramiden nicht verstanden ? Die Außerirdischen haben die Pyramiden gebaut.
Nicht verstanden haben die Pyramiden die Menschen der Neuzeit. Aber die brauchen ja auch eine Festplatte.

6

schlawuki | 30.10.2021 08:50 Uhr

roden crater

na, da ist das roden crater projekt von james turrell in arizona aber schon lässiger, nachhaltiger und weltbewegender.

5

Fritz | 30.10.2021 01:04 Uhr

Rendering

Hätte da nicht ein Rendering gereicht?

4

peter | 29.10.2021 16:46 Uhr

scharf

klasse teil. unglaublich sinnlos, ressourcenverschwendend, bekloppt in jeder hinsicht - aber poetisch, präzise, ästhetisch. keine architektur, sondern kunst.

3

dethomas | 29.10.2021 16:44 Uhr

prächtig

und mit hoher qualität in den sand gesetzt.

2

stauBmeier | 29.10.2021 16:14 Uhr

Meine Güte,

warum nur?

Was sollen die Außerirdischen nur von uns denken?
Die Pyramiden Ägyptens haben sie sicher verstanden.

Aber bei dem Anblick stützt sicher deren Festplatte ab, oder das Ufo fliegt gegen den nächsten Baum.

1

kde | 29.10.2021 16:02 Uhr

macht müde

Diese Manifeste, so schön wie spektakulär sie auch sind, machen auf Dauer müde! Alle glatt und perfekt, immer Beton (was für ein Aufwand, wohl für die Ewigkeit), und immer zu viel "Gestaltung" - hier noch eine Treppe, dort ein Steg, etc.

Die landartprojekte, vor allem in Marokko, von Hannsjörg Voth waren damals (ab den 80ern) neu und inovativ, aber eben auch Kunst! Und sie waren nicht aus Beton, sondern Lehm. Und sie werden wieder vergehen.

 
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