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06.02.2009

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Besser spät als nie

Niemeyer verzichtet auf Umbau Brasilias


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Genug Kuppeln, Obelisken und fliegende Untertassen: Oscar Niemeyer zieht seine Pläne für den Umbau Brasilias zurück. Ursprünglich sollte das Bauprojekt in der magistralen Achse der Stadt bereits zum 500. Geburtstag Brasiliens im Jahr 2010 fertiggestellt werden. Der Regierung fehlte jedoch die entsprechenden finanziellen Mittel für eine Realisierung. Niemeyer zog seine Pläne offenbar nur zähneknirschend zurück und hofft auf eine spätere Realisierung.

Zentrales Merkmal des Städtebaus von Brasilia ist der symmetrische Stadtgrundriss in Flugzeugform, dessen Symmetrieachse als „Park” frei von Bebauung gehalten wurde – wenn auch durch die Flankierung von zwei Hauptverkehrsstraßen eher als abstrakte Freifläche denn als realer Park zu nutzen. Niemeyers Spätwerk sah nun vor, einen 101 hohen konischen Obelisken gegenüber vom einem konischen Wohnblock mitten in die Achse zu setzen. Der Gedanke, Brasilia nachzuverdichten, ist zwar nicht schlecht, aber megalomanische Spieße und Halbkreise im symbolischen Stadtzentrum sind vielleicht doch nicht ideal dafür geeignet. Immerhin ist es 30 Jahre her, dass Oscar Niemeyer zum Pritzker-Preisträger gekürt wurde, und mit 101 muss man nicht mehr am eigenen Weltkulturerbe herumwursteln.



Kommentare

9

Marc | 24.02.2009 14:02 Uhr

Kritik an Kritikern

Woher nimmt sich ein unbekannter Journalist die Sicherheit einen so unglaublich entscheidenen Architekten auf so banale Weise zu beurteilen? Nicht jeder chronisch Vernünftige sollte seine privatphilosophischen Gedanken nach einem Cafe Latte in ein relativ wichtige online Zeitung stellen dürfen. Baunetz, habt ihr niemand besseren?

8

lollo | 10.02.2009 18:56 Uhr

Hein Mück

... preisgekrönte halt ...

7

Hein Mück | 09.02.2009 16:32 Uhr

der Kommentar

der Redaktion ist respektlos gegenüber diesem
großen Architekten und wird auch der Sache nicht gerecht; die Form des Wohngebäudes ist zudem nicht "konisch", sondern im Grundriß gebogen.
Ob 1, 2, 4 und 6 je ein beachtenswertes Gebäude geplant haben, darf wohl bezweifelt werden.

6

HJLiebau | 09.02.2009 09:03 Uhr

101 und kein bisschen weise

Was hätte wohl Lucio Costa dazu gesagt?

5

Sabine von Sarnowski | 07.02.2009 21:00 Uhr

Brasilia

Eigentlich ist es ziemlich egal, ob das Ding nun gebaut wird oder nicht - bei der unglaublichen Menge dahingewürfelter Bauskulpturen in Brasilia würde es gar nicht weiter auffallen. Im Nachhinein verdichten ist einigermassen undenkbar, wenn man die Distanzen bedenkt. Auch durch Vegetation wird dieses Problem nicht zu lösen sein, da Brasilia im Cerrado liegt, einer Savannen ähnlichen Landschaft mit niedrigen, eher kahlen Bäume und 6 Monaten Trockenzeit.
Übrigens hätte die brasilianische Regierung locker das Geld 100 Obelisken zu bauen, wenn sie nicht alles in den eigenen Tasche verschwinden lassen würde.

Schöne Grüsse aus Rio
Sabine

4

lala | 07.02.2009 10:48 Uhr

gut is ...

waere es nicht toll, wenn Andreas Schlüter mit 344 jahren noch an seinem (unsichtbaren) weltkulturerbe rumwursten koennte ... wir wuerden uns eine menge diskussionen ersparen ...

3

Christoph | 06.02.2009 16:35 Uhr

Zeichen und Wunder

..wenn einer sowas darf, dann Niemeyer.
Ich war mit 13 Jahren im Winter 84-85 in Brasilia und seine gebauten Skulpturen haben mich fasziniert. Damals hat mir schon gefallen, dass er immer noch arbeitete.
Dass eine Künstler und Architekt mit 101 Jahren noch überhaupt einen Stift halten kann ist eine Leistung - dass dabei frische und frisch wirkende Werke entstehen ist eine Gnade. (Da passt der Begriff mal, denke ich.)
God bless O. Niemeyer.

2

andreas corneliussen | 06.02.2009 16:20 Uhr

weltkulturerbe

der kommentar ist zwar sehr kritisch aber sehr treffend und extrem gut und pointiert formuliert. sehr mutig.

1

lollo | 06.02.2009 16:01 Uhr

herumwursteln

ist gut...!

 
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