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12.03.2009

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Erinnerung an Tsunami-Opfer

Neues Museum in Indonesien


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Im indonesischen Aceh wurde kürzlich das neue Tsunami-Museum eröffnet. Der renommierte indonesische Architekt Ridwan Kamil hat einen Ort entworfen, der den Opfern und Überlebenden der Tsunami-Katastrophe im Jahr 2004 gewidmet ist.

Die Eröffnung des umstrittenen Gebäudes brachte die über 700 Familien, die ihre Häuser bei dem Unglück verloren haben, in Aufruhr. Die Tatsache, dass millionenschwere Investitionen in ein derartiges Projekt fließen statt in den Wiederaufbau ihrer Wohnhäuser, löste Unverständnis aus.

Das fertiggestellte Haus gibt nun auf insgesamt 2.500 Quadratmetern die Möglichkeit zur Kontemplation und schafft Raum, um das Geschehene zu verarbeiten.
Das viergeschossige Gebäude zeigt in verschiedenen Formen Widmung an die Opfer. Auf einer Wand im Inneren sind alle Namen der Verstorbenen eingraviert. An anderer Stelle sind die Wände mit Bildern geschmückt, die den traditionellen Tanz „Saman“ zeigen.

Der Neubau soll einerseits als Denkmal dienen und andererseits eine Schutzfunktion übernehmen. Ein sogenannter „escape hill“ soll Besuchern einen Fluchtort bieten, falls wieder eine Bedrohung durch einen Tsunami entsteht.
Der Entwurf lehnt sich an die lokale Bautradition der „Häuser auf Stelzen“ an, die damit auf die Hochwassergefahr reagierten. Wasser konnte durch die Aufständerung durchfließen, ohne das Gebäude zu zerstören. Der Architekt zitiert diese Bauweise und den Gedanken dahinter mit einer innenliegenden Wasserfläche.

Ausgestellt sollen Bilder der Opfer, die Geschichten der Überlebenden und eine elektronische Simulation des Erdbebens, das den Tsunami ausgelöst hat.


Kommentare

4

bes | 28.04.2009 23:22 Uhr

antwort

keinesfalls ist das eine kritik an einem denkmal.

ein denkmal jedoch ist das nicht?
das ist reine showarchitektur...

3

Patrick | 19.03.2009 18:15 Uhr

Trauervorschriften

Sagt mal... Seid Ihr noch bei Sinnen?

Eure Kritik gilt scheinbar der Tatsache, dass es überhaupt ein Denkmal gibt!

In Deutschland werden alle naslang Denkmäler gebaut, als Wettbewerb ausgeschrieben, von Architekten entworfen etc....

Wie Trauer ausgedrückt wird, vor allem in anderen Kulturen, sollte kein Mensch einem Anderen vorschreiben dürfen...

Ich jedenfalls gönne jedem ein Denkmal für seine Verstorbenen...

2

sporadischleser | 15.03.2009 09:33 Uhr

alibi-museum

ich kann mich dem vorredner nur anschließen. das ist an ignoranz kaum zu übertreffen. irgendwie auch ein symbol für den zustand der welt.

ich frage mich gerade, ob es in aceh so viele bildungsbürger gibt wie in berlin, die mit so etwas ihre lust auf kultur, die keine ist, befriedigen müssen.

praktische hilfe für die opfer und die aussicht auf ein besseres leben wäre ein projekt, das gemeinschaftssinn und kultur unter beweis stellen würde.

die menschen müssen weiter gegen solche igonranz protestieren und ihre politiker an ihre wirklichen aufgaben erinnern: das schaffen von lebenswürdigen bedingungen und gleiche chancen für alle menschen.

1

bes | 13.03.2009 10:05 Uhr

frage nach sinn?

tsunami museum?
platz das geschehene zu verarbeiten?

wo ist der lebensraum?
naja immer fleissig für medien und konsumgesellschaft und -touristen... die medien werden es schon richten.

nicht nur der entwurf besitzt eine zweifelhafte und geradezu billige symbolhaltigkeit. das gebäude verkörpert perfekt die tsunami.
schlecht, bringt unheil und bringt noch mehr armut über die menschen dort.. aber naja der spießbürger freut sich, dass dort unten alles wieder in ordnung ist und das die vielen gelder, die da reingeflossen sind auch einen sinn machen und er dann ganz entspannt wieder urlaub machen kann.
und was bitte soll dieses anpreisen, der "schutzfunktion", die das ach so tolle gebäude übernehmen soll? natürlich findet man schutz in einem betonklotz. ist absolut nichts besonderes. da weiss man schon nicht mehr, ob das nur ignoranz ist.
und zu der "elektrischen simulation des erdbebens" kann man doch nur noch den kopf schütteln...
FREIZEITPARK tsunamihaus

 
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