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03.02.2012

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Farb- und Formspiel

Neues Kongresszentrum für Cartagena


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Entlang der 1.000 Meter langen Hafenkante im spanischen Cartagena haben Selgas Cano Arquitectos aus Madrid Ende 2011 ein Kongresszentrum fertig gestellt, das sich als langestreckter Farbtupfer unter seine robusten Nachbarn – Container, Rohrleitungen, Kräne und Schiffsrümpfe – mischt. Der Bau orientiert sich streng an der geradlinigen Hafenkante. Die Architekten sehen in ihrem Gebäude einen „künstlichen Strand“, der den ehemaligen tatsächlichen an diesem Ort wiederbelebt.

Nähert man sich von der Promenade, erscheint das Zentrum trügerisch klein. Erst beim Umwandern offenbart es seine Größe von immerhin 18.500 Quadratmetern. Die Doppelfassade besteht aus transluszenten Polycarbonat-Elementen und unterstreicht mit eingestreuten neonfarbenen Farbklecksen den leichtfüßigen Gesamteindruck. Planken aus Kiefernholz bilden Bänke entlang der Promenade.

Im Inneren verabschieden sich die Architekten von der Strenge des Rechtecks. Hier fließen und schweben die Haupthalle, Treppen aus Plexiglas und Rampen vom großen Auditorium an abgeschirmten Konferenzsälen und einem kleineren Hörsaal entlang und tauchen als Fortsetzung der Hafenpromenade schrittweise unter Meeresniveau. Durch die Fassade schimmert wie eine zarte Spur die Küstenlinie.

Zu den oberen Ebenen führt eine Rampe, die über einer orangefarbenen, beleuchteten, zickzackenden Bank schwebt. Während oben mit einer Art Zwischenfassade aus EFTE-Folien atmosphärisch ein ständiger Sonnenuntergang suggeriert wird, wähnt sich der Besucher im großen Auditorium unter Wasser. Sitzecken sind in der Farbpalette der 1970er Jahre eingerichtet; die Möbel erinnern an Kubricks Einrichtung aus „2001: Odyssee im Weltraum“. Das gesamte Gebäude spielt mit den Sinnen seiner Betrachter und Besucher, hebt dabei aber nicht ab, sondern ist „für die Menschen“ gebaut.

Während des knapp zehnjährigen Prozesses von der Auftragserteilung bis zur Realisierung haben die Architekten ästhetisch anspruchsvolle und zugleich kostensenkende Low-Tech-Lösungen gefunden. Eine beeindruckende Gratwanderung vor dem Hintergrund des Niedergangs der (Immobilien-)Wirtschaft, der Murcia innerhalb Spaniens besonders hart trifft.

Fotos: Iwan Baan


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