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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Neue_Vorwuerfe_gegen_Berliner_Schloss-Architekten_884004.html

01.12.2009

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Stella: publikationsgeil

Neue Vorwürfe gegen Berliner Schloss-Architekten


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Am morgigen Mittwoch, 2. Dezember 2009, überprüft das Oberlandesgericht Düsseldorf die Rüge der Vergabekammer des Kartellamts an der Beauftragung von Franco Stella und des um ihn herum gegründeten Planerkonsortiums (siehe BauNetz-Meldung vom 11. September 2009 und BauNetz-Kommentar vom 14. Oktober 2009). Vor Gericht geht es unter anderem auch um die Frage, ob Franco Stella an dem Wettbewerb für den Wiederaufbau des Berliner Schlosses als „Humboldt-Forum“ vor einem Jahr überhaupt teilnahmeberechtigt war. Das Bundesbauministerium hatte dies stets behauptet, konnte es aber bisher nicht nachweisen. Zuletzt hieß es, man werde „vertrauliche“ Unterlagen erst zum Gerichtstermin präsentieren.
Doch auch dieses Vorhaben steht nun vor dem Scheitern. Das belegt unter anderem ein Schreiben des italophilen Berliner Architekten Walter A. Noebel vom 30. November 2009, das der BauNetz-Redaktion vorliegt. Noebel hatte in den Jahren 2000 bis 2002 in einer Arbeitsgemeinschaft mit Franco Stella die Messe Padua gebaut.



Für eine Teilnahmeberechtigung eines Büros hatte der Auslober des Berliner Schloss-Wettbewerbs (relativ niedrige) quantitative Hürden errichtet. Damit sollten völlig unerfahrene Büros aus dem Verfahren ferngehalten werden. Dabei war unter anderem gefordert worden, dass ein Teilnehmer in den Jahren 2004 bis 2006 mindestens drei fest angestellte Architekten als Mitarbeiter beschäftigt haben musste.

Um diese Forderung zu erfüllen, präsentiert Stella nun offenbar drei Angestellte der Firma „Estel spa“, die per „Werkvertrag“ an ihn ausgeliehen worden sein sollen. Die Firma aus Thiene im Veneto, etwa 25 km nördlich von Vicenza gelegen, gehört seinem Bruder Alberto Stella und stellt Designerküchen her.
Ob die Mitarbeiter, wie gefordert, nach italienischem Recht die Berufsbezeichnung „Architekt“ führen dürfen, bleibt dabei offen. Der Tagesspiegel titelt heute jedenfalls süffisant: „Schlossplaner kommen aus der Möbelbranche“.

Walter Noebel hat offenbar keine Veranlassung, seinen ehemaligen Projektpartner Stella zu schützen. Er schreibt vielmehr:


„Vermutlich wird hier über einen nachträglich angelegten Dienstleistungsvertrag zwischen Estel spa und dem Büro Stella eine formale Überleitung der Mitarbeiter der Estel spa in das Büro Stella „konstruiert“.

Weiter bezweifelt Noebel die Beweislage für Stellas Behauptung, die sich offenbar hauptsächlich auf eine Angabe der Architektenkammer Vicenza stützt:

„Nun, belegen lässt sich dies [gemeint sind Anstellungsverhältnisse] erst,  wenn man Kopien der Dokumente und Belege in den Händen hat. Ebenso ist die Auskunft der Finanzbehörde der Region Veneto unabdingbar; diese kann aber erst erteilt werden, wenn eine richterliche Anforderung gestellt wird.
Ich kann mir aber einfach nicht vorstellen, dass hier auf der Basis einer Erklärung des Präsidenten der Architektenkammer Vicenza geurteilt wird und dass die angegebenen Dokumente nicht ausgehändigt werden sollen. Na, vielleicht erhält der Präsident dafür eine Küchenzeile von Estel.“


Zuletzt fragt sich Noebel, wofür Stella im fraglichen Zeitraum überhaupt vier Mitarbeiter (drei Angestellte und sich selbst) benötigt haben will:

„Ich will es nicht glauben, aber mir scheint, hier wird heftig getrickst, um diesen Nachweis für Stella ‚sauber‘ erscheinen zu lassen. Die in seiner Liste aufgeführten Projekte aus dem Zeitraum 2004-2006 sind – überwiegend erfolglose – Wettbewerbsbeiträge und die Arbeit an seiner Monographie. Man muss dazu wissen, dass Stella eine merkwürdige Eigenschaft hat: Er ist, wie man heute so schön sagt, „publikationsgeil“.

Der einzige mir bekannte Mitarbeiter des Büro Stella im Zeitraum 1999-2002, also der Zusammenarbeit mit meinem Büro an der Messe Padua, war ein gewisser
Michelangelo Zucchini, und zwar lediglich halbtags! Da das Bauvolumen der Messe Padua bei weitem alles übersteigt, was er in den Jahren 2004-2006 als Projektreferenz angibt, kann ich mir wirklich  nicht vorstellen, weshalb nun auf einmal vier Vollzeit-Mitarbeiter notwendig wurden.“

Das Oberlandesgericht Düsseldorf gab gestern auf Anfrage bekannt, eine offizielle Pressemitteilung über eine Entscheidung werde erst in rund vier Wochen herausgegeben. Wir bleiben dran und werden Sie so bald wie möglich über die Entscheidung informieren, die das Prestige-Bauvorhaben der Berliner Politik (nicht: der Bevölkerung) höchstwahrscheinlich in noch heftigere Turbulenzen als bisher bringen wird.

(-tze)


Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

35

Sonier | 04.12.2009 12:44 Uhr

@Akki

So wie sie die Arbeitsweise in Italien beschreiben, ist es für mich das Schlaraffenland für jeden entwurfsorientenierten Architekten.
"Dolce Vita" gilt dort also nicht nur für die kulinarischen Genüsse. Nichts wie hin!

34

Akki | 03.12.2009 15:41 Uhr

@Ruth

Kann, muss aber kein Irrtum sein:
Natürlich weiss ich nicht, wie Stella arbeitet.
In Mailand jedenfalls gibt es neben der Lehranstalt des jungen Noebel Gregotti associati, noch mind. 2 weitere, sehr bekannte Büros.
Dort arbeitet man mit wenigen Mitarbeitern auch an sehr grossen Projekten, indem man unter anderem die Ausführungsplanung "abgibt" und lediglich begleitet. Bevor der Aufschrei der dt. Architekten zu hören ist: Ja, man kann so auch gute Details erzielen. In Italien gibts dafür eben den "Ingegnere", selber konzentriert man sich auf den Entwurf, auch der Details, aber ohne sich mit dem Zulassungszeugnis jeder Abdichtungsfolie zu beschäftigen...
In Deutschland hätten diese Büros 10 - 20 CAD-Arbeitsplätze, auf den Webbsites wird hier ja auch gerne mit solchen Wichtigkeiten geprahlt.

Wenn man nun die Padua-Messe des vorlauten Herrn Noebel betrachtet, die Augen ein bischen zukneift, sich das bischen Gregotti-Getue wegdenkt, den unterschwellig spürbaren Ungers ebenfalls, was bleibt dann ?
Das Ding sieht aus wie der Knast in Bochum.
Gregotti hätte es besser gemacht, ganz ohne Noebel.

Persönlich mag ich strenge Architektur, auch Kollhoff, Ungers usw., aber in deutschen Büros bleibt das -bei aller Qualität- immer ein bischen "verbiestert-verbissen". Hier haben "die" Italiener mehr drauf, auch der Stella-Entwurf.

Sicher eine Mentalitätsfrage, aber liegts vielleicht auch ein bischen an der Arbeitsweise ?

33

ROT KÄPPCHEN | 03.12.2009 15:01 Uhr

ein gutes!

ein gutes hat die sub-beauftragung des schlosses am gmp ja. wenigstens bleibt nun das ICC erstmal stehen, da nach hauptbahnhof und flughafen die leute wieder zu tun haben.

32

Achtung! | 03.12.2009 14:14 Uhr

Das ist ernst gemeint!!!

Kann jemand den Wortlaut der Eigenerklärungen von Stella besorgen? Ich will mich auch mit meiner 1-Mann Kitsche bei Wettbewerben zu Großprojekten beteiligen.

Gleiches (Un-)Recht für alle!

31

Ruth | 02.12.2009 21:40 Uhr

Motto

...wer an die Illusion glaubt, Stella entwirft und Hilmer und Sattler nebst gmp führen aus, unterliegt einem naiven Irrtum. Es wird de facto ein Hilmer und Sattler gmp Haus. Das ist sehr zu bedauern...

30

solong | 02.12.2009 21:18 Uhr

bei allem getöse zeigt sich eins

zunächst darf ich wie schon zuvor bekunden das ich den vorstoss vom kollegen kollhoff, auch wenn ich seiner architektonischen auffassung überhaupt nicht folgen will !!, begrüße ... weil in dem ganzen verfahren die ehrlichen sonst mal wieder die dummen sind ... bei allem getöse zeigt sich aber eins ... das auch ein kleines büro große dinge (wobei ich den neubau des stadtschlosses für unfug halte ... oder wird aus bundeskanzlerin merkel jetzt auch kaiserin merkel ??) vollbringen kann und die ständig höher gehängten ansprüche an die büroquan-titäten in allen arten von wettbewerben nur ein schutz einiger großer etablierter unternehmen darstellt und somit vom gesellschaftlichen wert größter unfug und ewige bremse der entwicklung ist !!!

29

hurz | 02.12.2009 20:22 Uhr

Entscheidung

... das Gericht hat gegen Kollhoff entschieden und
das ist auch gut so ...

Stellas Entwurf war in dem Wettbewerb der Beste,
hoffentlich wird er von den großen Büros nicht zu
sehr `optimiert´?!
Erste Veröffentlichung wiesen eine eindeutige Tendenz in die belanglose Beliebigkeit auf.

28

Lars U. | 02.12.2009 18:51 Uhr

Um was geht es hier?

Ganz einfach:
1.) Es gab Teilnahmebedingungen.
2.) Ein Teilnehmer hat den Wettbewerb gewonnen.
3.) Es stellt sich heraus: Der Sieger hat sich nicht an die Bedingungen gehalten.

Wie das Wort schon verdeutlicht: "Teilnahmebedingungen" gelten für Alle. Wer sie umgeht betrügt die Auslober UND andere aufrichtige Entwerfer, die sich an die Bedingungen halten und deshalb nicht teilnehmen.

Für diesen Sachverhalt spielt keinerlei Rolle ob ...
1.) ... das Schlossprojekt generell sinnvoll ist.
2.) ... Stellas Entwurf gut ist.
3.) ... irgendjemand neidisch, geschwätzig, publikationsgeil oder sonst etwas ist.

Die erforderlichen Konsequenzen sind eindeutig. Betrug im Wettbewerb > Disqualifikation > Sieg aberkannt.

P.S.: Als ob die Sache nicht schon klar genug wäre: Die fehlenden Gegenargumente der aufgeregten Kommentare untermauern den Fall.


27

Sonier | 02.12.2009 17:46 Uhr

Das Ganze ist doch ein Treppenwitz!

Hier kann wirklich jeder machen, was er will!

Meldung:
http://www.newsclick.de/index.jsp/menuid/2184/artid/11362623

26

who cares... | 02.12.2009 15:35 Uhr

ende und aus

wen interessiert das ganze überhaupt noch?
is doch langsam einfach wurscht....

25

ein ex-kollege | 02.12.2009 15:30 Uhr

von Stimmans Gnaden ...

Liebe Architekten,
ich denke ihr beschuldig Kollhoff zu unrecht als "Nestbeschmutzer". Das Stella von seinem Kumpel, und Träger des Bundesverdienstkreuzes, Hans Stimmann, in das Projekt befördert wurde scheint offensichtlich, das hat ja schon das nicht unbedingt Kollhoff freundliche Stadtmagazin "zitty" aufgedekt. Hans Kollhoff war lange genug dicke Freund mit Stimmann um da einen guten Einblick zu haben. Man könnte es also auch so sehen, dass der Kollhoff wohl der einzige der "Berliner Garde" ist, der genug Arsch in der Hose hat, das nicht einfach durchgehen zu lassen und daher den Rechtsweg eingeschlagen hat, um eine Klärung herbeizuführen.

Walter Arnos Beitrag hingegen ... na ja, ein Wichtigtuer, der in der Bedeutungslosigkeit verschwunden war, sieht hier die Chance sich wichtig zu machen -- traurig, aber halt auch bedeutungslos.

24

punk | 02.12.2009 14:38 Uhr

hinter den Kulissen

Das interessante an dieser Diskussion ist, dass die wahre Sauerei dabei in den Hintergrund gerät.

Stella ist nämlich nur der Strohmann, für Hillmer & Sattler und Albrecht und Co. - die eigentlichen Schlossbauer.

So erschleicht man sich mal wieder einen Auftrag. Oder war das Szenario bereits im Vorfeld von Stimmann und seinen Freunden erdacht worden.

Fair wären offene Wettbewerbe, wie sie in den 90er Jahren für die Neubauten des Bundes in Berlin durchgeführt wurden.

Oder wäre das zuviel Demokratie für Deutschland ???

23

Also | 02.12.2009 14:27 Uhr

doch!

"Das Düsseldorfer Oberlandesgericht hat den Vertrag mit dem italienischen Architekten Franco Stella für den Wiederaufbau des Schlosses wegen einer Verletzung der Vorinformationspflicht zwar für formell rechtsunwirksam erklärt. Inhaltlich sei das Vergabeverfahren aber nicht zu beanstanden, urteilten die Richter am Mittwoch. Der Vertrag kann demnach nachgebessert werden."

Das ist doch ein schlechter Witz! Baufirmen werden wegen Kommafehlern ausgeschloßen, aber bei Verträgen mit Architekten wird geschoben wie auf einem Bazar.

22

atmos | 02.12.2009 12:08 Uhr

@stella

diese diskussion ist spannend und vielschichtig.

ich bin ebenfalls dafür stella rauszuwerfen, weil ich denke, dass das alles abgekartet war. ich vergesse nicht die meldung in der tagespresse, dass stella von seinem preis auf einer wanderung durch die toskana mit herrn stimmann erfuhr. für wie dumm sollen wir da verkauft werden?

ich bin aber auch dafür die zweite garde gleich mit rauszuwerfen, die sind auch nicht besser. wie man mit dieser schlammschlacht nun sieht.

es ist wie den gewinner der tour-de-france zu disqualifizieren, um den nächsten doping-verdächtigen aufs podium zu stellen.

trotz alledem habe ich weder was gegen den schloss-wiederaufbau, weil er sich, in genau diesem einen fall meines erachtens auch begründen lässt, weniger aus sicht des architekten, eher aus städtbaulicher sicht.

was bei einer "interpretation" herauskommt, können wir uns z.b. bei den aktuellen entwürfen zum leipziger platz vom büro kleihues ansehen. DAS ist das grauen.

wir gehen heute wie selbstverständlich durch den schlosspark charlottenburg, hätten wir diese diskussion damals gehabt, gäbe es das ganze dort auch nicht mehr, das schloss war nämlich damals fast kompett kaputt. genauso würde es aber am neuen schloss auch sein, nach ein paar jahren und ein wenig patina wäre es auch da selbstverständlich.

berlin hat leider nur ganz wenig alten stadtkern und der wenige wieder-aufgebaute ist ein richtiger publikumsmagnet, siehe museumsinsel. ein neues centre pompidou sollte es hier nicht geben, dieses wirkt in paris nur durch die intakte alte umgebung, die gibts hier aber nicht. hier ist es ja fast umgekehrt, hier wirkt das alte als kontrast.

für abgefahrene neubauten haben wir genug platz, den alex, die europacity, breitscheidplatz usw. da gehört es viel eher hin. leider wird dort aber nur steinern in lochfassaden gebaut.

die frage wird nur sein, wie bekommen wir einen stellaren entwurf ohne diesen ganzen verlogenen rattenschwanz an mafiaähnlichen strukturen?

21

tap | 02.12.2009 12:02 Uhr

unsachlicher Beitrag

Der einzige Mitarbeiter von Stella heißt Michelangelo Zucchini ! Haha, vielleicht stellt er ja noch Brunelleschi Rucola ein...

20

Schlammschlachter | 02.12.2009 11:46 Uhr

Schlammschlacht und Neid

Nach fast jedem Wettbewerb gibt es doch eine Schlammschlacht! Nur in diesem Fall - da es sich um ein prominentes Projekt an prominenter Stelle handelt - wird sie öffentlich ausgetragen.

19

g.wissen | 02.12.2009 10:47 Uhr

Unterer Todpunkt

da ist ein Niveau erreicht das man eigentlich schon gar nicht mehr kommentieren will.

18

Martin Wollnik | 02.12.2009 09:55 Uhr

Stella: publikationsgeil

Stellt sich denn nicht auch die Frage, wieso hier (und auch an anderer Stelle) dieser Brief von Herrn A.N. überhaupt veröffentlicht wird? Was qualifiziert (nicht motiviert) denn Herr A.N. überhaupt seine persönliche Meinung mit diversen emotionalen Attitüden kundzutun? Er hat doch seit 6 (sechs!) Jahren nichts mehr mit ihm zu tun.
Die Sachebene wurde wirklich schon sehr weit verlassen....

17

JFU | 02.12.2009 09:40 Uhr

...

Zu allererst... diese "Schlammschlacht" verschleiert das wesentliche... den wirklich schrecklichen Entwurf.

Zu dem Verfahren lässt sich meiner Meinung nach sagen, dass es Vorgaben gibt die wenn sie nicht erfüllt werden zum Ausschluss führen. Stellt euch doch nur mal vor welche Büros oder welche Entwürfe wir verpasst haben, weil es diese Vorgaben gab... Wenn er nun durch kommt sollten die ganzen Büros klagen, die wegen zu wenig Mitarbeiter nicht teilgenommen haben.
Mein Fazit: Vorgaben erfüllen und teilnehmen... Vorgaben nicht erfüllen ausschuss...
Keine Diskussion und vorallem lächerlichen Klagen...

also schlicht und einfach raus mit Stella...

16

Bulette | 02.12.2009 09:37 Uhr

Hoffnung

...letztlich bleibt bei vielen Berlinern die Hoffnung, dass dieser Platz nun doch noch ein zukunftsweisendes architektonisch wie auch künstlerisch wertvolles Bauwerk erhält.
Berlin ist crazy, modern und sollte endlich auch wieder Trendsetter in Sachen Architektur werden.

15

Staunender Kollege | 02.12.2009 08:30 Uhr

Moment mal...

Plötzlich sind also alle, die sich an die Regeln des Wettbewerbs gehalten haben, am Scheitern des Projektes schuld. Falsche Angaben führen normalerweise bei jedem Bewerbungsverfahren zum Ausschluss.
Und drei angestellte Architekten oder Partner sollen eine Zumutung für die Planer eines solchen Großvorhabens sein? Es geht hier immerhin nicht um das Zeichnen schöner Pläne, sondern um die Umsetzung eines Großvorhabens über mehrere Jahre hinweg. Aus Bauherrensicht (und aus Sicht der finanzierenden Steuerzahler) wäre es schon schön zu wissen, daß hier erfahrene Architekten in einem belastbaren Team arbeiten, die auch schon das ein oder andere Gebäude außer einer Garage oder einem Wintergartenanbau realisiert haben.

14

rigu | 02.12.2009 00:55 Uhr

Schlammschlacht mit Sinn

Natürlich sind diese Grabenkämpfe, wo versucht wird jedes Register zu ziehen nicht unbedingt würdevoll. Allerdings wäre auch mir jedes Mittel Recht um diese Scheußlichkeit von Schlossentwurf zu verhindern.
Gemessen an der übergroßen Wichtigkeit dieses Projekts wäre ein eingeladener Wettbewerb mit einer stark beschränkten Anzahl von Teilnehmern wohl sinnvoller gewesen.
Ein demokratisches Auswahlverfahren der teilnehmenden Büros innerhalb einer Kommission wäre für mich angemessen gewesen.
Ich möchte diese Äußerung nicht falsch verstanden wissen, aber warum muss eigentlich ein Italiener das bedeutendste deutsche Bauprojekt seit dem 2. Weltkrieg planen, wenn wir selbst genügend talentierte Architekten haben, die einen viel persönlicheren Bezug zur Aufgabe haben? Zumal hier ja sowieso auf die heutzutage übliche Imagearchitektur a la Hadid oder Ghery verzichtet wurde?!

13

Jogosch | 01.12.2009 23:02 Uhr

beschämend

ich bin entsetzt über diese unglaubliche, das Ansehen der gesamten Architektenschaft schädigende
Äusserung des Kollegen A.N.

12

möchtegernberliner | 01.12.2009 21:02 Uhr

berliner politik?

hier geht es um ein projekt des bundes, nicht um eines der regierung bzw. des senats von berlin. seltsam, warum das immer verwechselt wird, bloß weil der bauplatz in berlin liegt. die "berliner politik" hat hier fast nichts zu melden. ausgeschrieben wurde der wettbewerb schließlich vom bundesamt für bauwesen und raumordnung, nicht von der senatsverwaltung für stadtentwicklung.

11

JoBa | 01.12.2009 20:33 Uhr

Neue Vorwürfe gegen Stella

Man kann dieses Gewürge wirklich bald nicht mehr hören und es ist für die Architektenschaft ziemlich entwürdigend was hier und bei so manch anderem Wettbewerb (siehe auch Einheitsdenkmal) abläuft.
Welches Büro verfügt, dieser Tage schon über Erfahrungen mit solch einem (Schloss-) Projekt, das von Seiten des Auslobers auch nicht wirklich ausgegoren war und ist.
Selbst ein Herr Kollhoff scheint nicht, nach der langen Zeit des baggerns um dieses Projekt, über genügend "Erfahrung" zu verfügen um den Wettbewerb zu gewinnen. Der Frust scheint tief zu sitzen, was man an seiner Reaktion nach der Wettbewerbsentscheidung sieht .
Der eigentliche Skandal ist doch, das Büros zu solchen Verrenkungen gezwungen werden um an Wettbewerben überhaupt noch zugelassen zu
werden. Ich bin mir ziemlich sicher, daß eine erhebliche Anzahl der Teilnehmer bei genauer Überprüfung ihrer Angaben, eigentlich hätten ausgeschlossen werden müssen. Ich bin mir auch ziemlich sicher, daß sich bei einem offenen und fairen Verfahren qualitativ hochwertige Entwürfe durchsetzen werden würden, Voraussetzung hierfür sind natürlich gut ausgearbeitete Auslobungen und klare Ansagen durch die Auslober.
Und ehrlich gesagt, sollte es um gute Architektur gehen und möglicherweise kommt ein guter Entwurf von einem unerfahrenen Büro - dann gilt es den guten Entwurf unter Ausnutzung aller Möglichkeiten (auch von Seiten der Auslober) zu unterstützen.
Ich habe bei diesem Wettbewerb nicht mitgemacht, weil ich die Entscheidung für ein kulturell genutztes Gebäude in "historischem" Mantel nicht zeitgemäß finde - um nicht zu sagen - es handelt sich um eine Ohrfeige für alle Kulturschaffenden.

10

Peter B. | 01.12.2009 19:55 Uhr

Stella: publikationsgeil

So ist das nun mal in dieser Welt: Kann man einer qualifizierten Arbeit nicht auf fachlichem Niveau Paroli bieten, wird im Untergrund und im bürokratischen Dickicht gewühlt. Anstatt sich fachlich mit der Architektur von Stella auseinander zu setzen und die Preisgerichtsentscheidung zu akzeptieren, degenerieren die Konkurrenten und sonstigen Top-Architekten zu Oberbürokraten und Superbeamten. Bemitleidenswert, wie man so absteigen kann. Ich würde mich lieber mit weiteren 1. Preisen profilieren.

9

Gustav | 01.12.2009 19:05 Uhr

Berlin ist Provinz!

... es ist unglaublich wie sich eitle Architekten als schlechte Verlierer zeigen um einen preisgekrönten Hochstapler zu diskreditieren. Was soll dieser ganze Mist - Mitarbeiter kann man einstellen. Nicht nur ausbeuten!

8

Skeptiker | 01.12.2009 19:04 Uhr

Dortmunder Klüngel

Ich muss meinem Vorredner zustimmen...Wer ist denn hier publikationsgeil, Herr Noebel!
Fragt sich denn niemand warum Noebel als vermeindlich Unbeteiligter am Gesamtverfahren aus zweiter (besser dritter) Reihe Kritik an seinem ehemaligen Projektpartner übt?
Vielleicht möchte er ja nur die Chancen des drittplazierten und Professorenkollegen (TU Dortmund) Mäckler wahren und sich somit als potentieller Kooperationspartner vor Ort ins Spiel bringen...? Willkommen im Klüngel!

7

h.h. | 01.12.2009 18:51 Uhr

zurück auf Los

Auch, wenn es in einer Schlammschlacht untergehen sollte: Hauptsache dieses Projekt versinkt !
Wir brauchen Wettbewerbe, bei denen die Baubürokratie das ästhetische Ergebnis nicht vorschreibt.

6

Hein Mück | 01.12.2009 18:51 Uhr

unwürdiges Spiel

Von Gerkan und Marg haben nach eigenem Bekunden früher unter falschen (geliehenem) Namen an Wettbewerben teilgenommen und waren und sind super erfolgreich. Mitarbeiter kann man jederzeit einstellen; was sowieso ein völlig blödsinniges Kriterium darstellt. Stella hat die Pläne bestimmt nicht alleine gefertigt. Letztendlich kommt es allein auf den Entwurf an.
Ausdrückliche Zustimmung zu 3 bis 5.

5

Alexander | 01.12.2009 17:38 Uhr

publikationsgeil?

Die Frage ist doch, wer denn hier publikationsgeil ist, Herr Noebel!

4

F. Wiebking | 01.12.2009 16:54 Uhr

Neue Vorwürfe gegen Stella

Am Ergebnis des Wettbewerbes sieht man, dass offenbar auch kleine Büros hervorragende Ergebnisse erzielen können, was einige große Büros wohl nicht verkraften können. Diese scheinen vergessen zu haben, dass sie auch einmal klein angefangen haben.

3

Akki | 01.12.2009 16:34 Uhr

publiktionsgeil

Unfassbar, was hier für eine Hexenjagd losbricht.
Ich schäme mich zutiefst für meine -mit einem Mal so korrekten- deutschen Kollegen, gehts hier noch um Architektur ?
Speziell Herrn Noebel sollte bekannt sein, wie italienische Büros organisiert sind, auch wenn er vielleicht nie über den Tellerrand der Gregotti associati hinausgeschaut hat.
Haben die Herren Kollhoff und Noebel in ihren Anfangsjahren nicht auch alle Register gezogen um "populär" zu werden ?

2

martin s | 01.12.2009 16:14 Uhr

Stella

Publikationsgeil? Hey, er ist Architekt.......

1

George Frederik | 01.12.2009 16:00 Uhr

Jedes Schloss

Jedes Schloss hat den Architekten, den es verdient.

 
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