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28.10.2010

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Weißes Labyrinth

Museum in Lissabon fertig


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Als wären sie von einer Wolke gefallen: Behutsam und beschützend schweben die weißen Wände über der Ruine einer Wohnanlage direkt bei der bekannten Festungsanlage Castelo de São Jorge. Der kürzlich fertig gestellte Neubau über der archäologischen Ausgrabungsstätte auf einem Hügel in Lissabon soll die Ruine einerseits vor Witterungsschäden schützen, aber auch für Besucher zugänglich machen. Entworfen und geplant wurde die neue Museumsanlage von dem portugiesischen Büro JLCG Arquitectos (Lissabon) zusammen mit dem Landschaftsarchitekten João Gomes da Silva.

Die Architekten antworten auf die rauen, brüchigen Ausgrabungsreste der ehemaligen maurischen Siedlung mit einem kontrastreichen, klar gegliederten Baukörper, dere in den letzten zwei Jahren über der Ausgrabungsstätte errichtet wurde. Die glatten, weißen Wände wurden punktuell auf die unregelmäßigen Mauerreste der ehemaligen Burg gesetzt. Sie schweben auf nur sechs Punkten über den Fundamenten des Siedlung und setzen den labyrinthischen Charakter des historischen Baus fort. Trennwände markieren die interne Aufteilung der ehemaligen Wohnungen, während neue Wege die Besucher durch den abstrakt rekonstruierten Gebäudekomplex leiten. Vorsprünge und brückenähnliche Übergänge geben den Blick auf die noch erhaltenenen Mosaikböden frei.

Hauchdünne Polycarbonatplatten, teilweise hell, teilweise dunkel gefärbt, bilden eine Dachstruktur, die das Tageslicht in dem Labyrinth gezielt inszeniert.  Wie ein Rahmen wurde der Neubau um die alten Baustrukturen gebaut. Die Geländegrenzen der Siedlung hingegen werden durch niedrige Mauern aus Corten-Stahl markiert, die den schneeweißen Museumskomplex in die rotbraune Ausgrabungslandschaft integrieren und das Verhältnis zwischen alt und neu ausgleichen.

Fotos: Fernando Guerra


Kommentare

7

Lis Boa | 29.10.2010 09:43 Uhr

JLCG

gerade in Lissabon besichtigt:
das Beste seit langem im Bereich der Ausgrabungs- Rekonstruktions- und Ausstellungsarchitektur......

Sensibel auf den Ort, die Geschichte eingehend, Bescheidenheit in Material und Gestus.
Dafür poetisch und kraftvoll in Ausdruck und Form..... Architektur vom Feinsten.

6

Hichel33 | 29.10.2010 07:46 Uhr

Genius Loci in Lissabon

Danke Anne, das beschreibt sehr gut diese wiklich gelungene Arbeit. Auf nach Lissabon! Wann fahren wir?

5

Simon | 29.10.2010 01:50 Uhr

Respekt(los)

Oh Gott.
ist das schrecklich!
Inwiefern dieses Monstrum poetisch sein soll,kann ich nicht verstehen. Ich hätte an dieser Stelle etwas zurückhaltendes oder nichts bevorzugt anstatt diesem sich aufdringenden groben Käse!
Aber P O P !

4

peter@doublestandards.net | 28.10.2010 20:04 Uhr

lissboa

schauen wir uns das an?

3

auch ein | 28.10.2010 16:47 Uhr

architekt

einfach toll
einfach und toll

DAS will ich gerne anschaun

2

Anne | 28.10.2010 16:10 Uhr

Portugiesen

Tolle, behutsame Anlage!
Die Portugiesen schaffen es immer wieder, sehr elegante, reduzierte aber dabei poetische Architektur zu machen.
Respekt

1

M.B. | 28.10.2010 15:37 Uhr

JLCG

JLCG = José Luís Carrilho da Graça

 
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