Zwei junge römische Architekturbüros, Bloostudio und Nema Architecture, sind beauftragt worden, das leer stehende Kino „Cinema Airone“ in der Via Lidia 44 im Stadtteil Appio-Latino in Rom umzubauen. Das Gebäude war 1952-56 von dem bekannten rationalistischen Architekten Adalberto Libera in einer Art „Pre-Blob“-Architektursprache errichtet worden. In das Kino soll eine Schauspielschule sowie das Archiv des diesjährigen Oscar-Preisträgers Ennio Morricone einziehen.

Libera, der vor dem Krieg im Besonderen mit der Casa Malaparte auf Capri und dem Palazzo dei Congressi im römischen Stadtteil EUR bekannt geworden war, hat das 800-sitzige Kino 1953 als Monument der italienischen Filmgeschichte errichtet. Allerdings steht es seit langem leer und hat zwischenzeitlich als Fernsehstudio und Discothek gedient. Die Stadt Rom hat das Gebäude nun gekauft, um es einer öffentlichen kulturellen Nutzung zuzuführen.

Der Saal liegt unterhalb des Straßenniveaus und wird von einer wellenförmig ausgeformten Dachstruktur bekrönt. Im Entwurf für die Umnutzung sind schalldicht abgetrennte Hörkabinen vorgesehen, in denen die Originalbänder von Morricones Musik abgehört werden können. Außerdem wird für die Schauspielschule eine Probebühne mit 250 Plätzen eingerichtet. Die Renovierungsarbeiten sollen bis 2009 abgeschlossen sein.