Der für sein multikulturelles, karibisches Flair und die quirligen Märkte bekannte Stadtteil Brixton im südlichen London ist um eine Kultureinrichtung reicher. Kürzlich stellten Foster Wilson Size (London) ein Zentrum für Theater, Kunst und Kultur namens Brixton House an der Ecke Coldharbour Lane und Somerleyton Road fertig. Hinter dunkler Aluminiumfassade verbirgt sich eine Leichtbaukonstruktion aus Stahl und eine rohe, industriell inspirierte Innenarchitektur. Innen wie außen treten Farb- und Lichtakzente hervor: LED-Streifen an der Fassade oberhalb des verglasten, öffentlichen Sockels und markant bunte Elemente in den Innenräumen bilden das umliegende Treiben und den heterogenen Quartierscharakter ab.

Das Gebäude beherbergt unter anderem die neue Spielstätte für das Ovalhouse Theatre, das vormals im Bezirk Kennington zu finden war. Die Einrichtung gilt als Pionierin für Diversität in der Theaterlandschaft der 1970er und 80er Jahre sowie für die Entwicklung Schwarzer und asiatischer Werke in den 1990ern. Am neuen Standort in Brixton bieten fortan zwei Spielsäle Platz für 200 beziehungsweise 120 Zuschauer*innen, dazu gibt es sieben Proberäume, zwei Ebenen mit Kreativateliers sowie ein Café im Erdgeschoss. Dabei versteht sich das Kulturzentrum als Schmelztiegel für darstellende und bildende Kunst, Kreativwirtschaft und die lokale Gemeinschaft. So sollen neben den residierenden Künstler*innen auch Nachwuchstalente durch Programme gefördert und angelockt werden, dazu lassen sich die technisch voll ausgestatteten Studios privat oder geschäftlich für Fremdprojekte anmieten, etwa für Tanzworkshops, Film- oder Fernsehproduktionen und Bildungsvorhaben.

Als Auftraggeber agieren das Brixton House Theatre und der London Borough of Lambeth, die Baukosten beliefen sich auf rund 18 Millionen Britische Pfund, also rund 21,5 Millionen Euro. Das vom britischen Bauunternehmen Galliford Try fertiggestellte Gebäude ist Teil eines städtischen Entwicklungsprojekts entlang der Somerleyton Road, dessen Masterplan hochwertigen bis erschwinglichen Wohnraum vorsieht. Brixton House ersetzt dabei einen ehemaligen Parkplatz und grenzt an das viktorianische Gebäude Carlton Mansion, das derzeit ebenfalls im Auftrag des Stadtbezirks Lambeth von Zac Monro Architects (London) zu bezahlbaren Arbeitsstätten für die Kreativwirtschaft umgebaut wird. (sab)

Fotos: Hufton+Crow

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