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05.07.2023

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Zwischen Sichtbeton und Streuobstwiese

Kita in Eislingen von dauner rommel schalk architekten


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Südöstlich von Stuttgart im mittleren Filstal und in Sichtweite des markanten, der Schwäbischen Alb vorgelagerten Bergkegels des Hohenstaufen liegt die Kleinstadt Eislingen/Fils. Die stetig anwachsende Einwohnerzahl ließ auch den Bedarf an Kinderbetreuungsplätzen steigen. 2018 lobte die Stadt in Anlehnung an die Richtlinien für Planungswettbewerbe eine Mehrfachbeauftragung für eine neue Kita aus. Unter den vier teilnehmenden Büros wurden dauner rommel schalk architekten (Göppingen/Stuttgart) von der Jury mit dem 1. Preis ausgezeichnet und mit der weiteren Planung beauftragt.

Der zweigeschossige Neubau der Kita Schatzkiste mit 1.325 Quadratmetern Fläche entstand auf einem Grundstück an der Schnittstelle zwischen bestehender Wohnbebauung und einem neu geplanten Wohngebiet. Ausgehend von der besonderen Funktion, die eine Kita als Anlaufpunkt junger Familien innerhalb des Wohnviertels einnimmt, entwarfen die Architekt*innen einen nach außen massiv wirkenden Baukörper in Sichtbeton, der sich deutlich von der umgebenden Bebauung absetzt. Sie schufen dadurch, wie schon bei ihrem Gemeindehaus in Aalen, einen erkennbar gemeinschaftlichen Ort.

Der großzügige Eingangsbereich mit breiter Treppenanlage und weit auskragendem Vordach öffnet sich zur Straßenecke und nach oben durch einen großen kreisförmigen Einschnitt, der die Vorzone zu einem kleinen Platz gestaltet. Das ansteigende Grundstück grenzt im Süden an Streuobstwiesen und wird an drei Seiten vom Baukörper eingefasst. Er flankiert eingeschossig den terrassierten, über Stufen und Rampen verbundenen Außenspielbereich und bietet dort Platz für Technik- und Außengeräteräume. Die Innenräume mit ihren holzverkleideten Decken und Wänden sowie Bodenbelägen aus farbigem Kautschuk bilden einen Kontrast zur äußeren Sichtbetonhülle.

Alle Spiel- und Aufenthaltsräume orientieren sich zum Gartenbereich, der für die im Erdgeschoss untergebrachten Krippenkinder direkt zugänglich ist. Zwischen Eingangsbereich und Garten ist zudem ein großer Multifunktionsraum geschaltet, der bei geöffneten Trennwänden weiträumig Platz für Aufführungen, Veranstaltungen und Spiel bietet. Die Haupttreppe im Foyer mit lang gezogener Stufenanlage erschließt die Gruppenräume der älteren Kinder im Obergeschoss. Alle dienenden Räume sowie die Ruheräume der Kinder liegen an der Nordseite des Gebäudes. Zum Schutz vor direktem Einblick besitzen die Fensteröffnungen im Erdgeschoss eine Vorhangfassade aus floral perforierten Alupaneelen. (uav)

Fotos: Julian Bauer
Tilman Schalk



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Unser Themenpaket „Fünfzehn Kitas deutschlandweit“ versammelt weitere gelungene Beispiele der Typologie.




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Kommentare

9

mages | 07.07.2023 12:39 Uhr

SAUERKRAUTPLATTEN

Die Sauerkrautplatten-Frage ging mit auch durch den Kopf. Das sie hier »fehlen« ist schon mal eine Wohltat. Schon als Kind mochte ich übrigens Sichtbeton (sowie Sichtmauerwerk und auch Holzdecken) übrigens sehr, die genannte Bunkeratmosphäre kann ich beim hier vorgestellten Projekt überhaupt nicht erkennen. Ich denke, Kinder können sich in diesem Gebäude definitiv wohlfühlen.

8

Svensko | 07.07.2023 11:18 Uhr

Beton im Kopf

Dieses Projekt "einfallslos" zu nennen, ist schon beinah frech. Würde mich interessieren, was Sie so entwerfen, lieber Bernhard.

7

Bernhard | 06.07.2023 18:54 Uhr

@5 Betonbunker

Im Gegenteil, Kinder sind nicht dafür da, Betonbunker zu beleben. Kein schönes Projekt. Um kindliche Phantasie zu fördern, bedarf es einiges mehr an Kreativität, ohne in einem kunterbunten Durcheinander enden zu müssen. Diese einfallslosen Betonbunker sollten selbst für Architekten nun mal langweilig sein.

6

Bauleid | 06.07.2023 15:25 Uhr

Form (should) follow function

Schatz-Kiste - Grüße aus dem Kistenland! Aufgepasst Kinder auf Eure süßen, runden Köpfchen!- nicht dass Würfel draus werden - das wäre schrecklich ... und bringt ein paar Farbbeutel mit!

5

Leipziger | 06.07.2023 14:44 Uhr

Betonbunker

@4 Na jedenfalls lieber diesen "Betonbunker" als ein kunterbuntes Farbkonzept. Die Kids sorgen dann schon für Farbe.
Schönes Projekt!

4

Uwe Rueckleben | 06.07.2023 12:28 Uhr

Kita Eislingen

Wie krank im Kopf muss man sein, die armen Kinder in einen grauen Betonbunker zu stecken. Dazu dann die selbstgefällige Architektenlyrik. Ps: War selbst 40 Jahre Architekt (3 Kitas)

3

peter | 05.07.2023 23:32 Uhr

gutes ding!

toll durchgehalten bis ins detail. super geplant, inspirierend umgesetzt. respekt.

2

baulöwe | 05.07.2023 16:44 Uhr

außen pfui innen hui

ein inspirierendes Montagsprojekt

1

auch ein | 05.07.2023 16:27 Uhr

architekt

sieht gut aus!
ist mir zu viel holz innen.
und ich frage mich, warum in manchen Kitas immer nur billige sauerkrautplatten überall kleben und das geld hier für "edleres" reicht?
wo hat man dafür eingespart?

 
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