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04.04.2023

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Leuchtende Kuppel am Ground Zero

Kirche von Santiago Calatrava in New York


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Bei den Terroranschlägen am 11. September 2001 wurde auch die griechisch-orthodoxe Kirche St. Nicholas in unmittelbarer Nachbarschaft zum World Trade Center zerstört. Erst 2011 konnte auf dem Gelände ein passendes Grundstück gefunden werden, auf dem nach Plänen des Architekturbüros Santiago Calatrava (Zürich/New York) ein Neubau entstand, der 2022 fertiggestellt wurde. Der Sakralbau ist nach der skulpturalen Haupthalle des U-Bahnhofs das zweite Gebäude von Calatrava auf dem neuen WTC-Areal.

Der Entwurf orientiert sich in seiner Formensprache und Symbolik an der byzantinischen Architektur und Ikonographie, insbesondere an der spätantiken, im 6. Jahrhunderts in Konstantinopel erbauten Hagia Sophia: Ihr Vorbild inspirierte die Kuppel, deren Konstruktion aus 40 Rippen von innen sichtbar ist und auch außen als Struktur erkennbar bleibt. Gefertigt wurde sie – wie der Parthenon auf der Athener Akropolis – aus penthelischem Marmor. Die Kuppelfelder dazwischen bestehen aus dünnen Stein- und Glaslaminatplatten, die von hinten beleuchtet werden und die Kuppel sowohl in den Stadtraum scheinen als auch den Innenraum erstrahlen lassen.

Das Äußere der Kirche besteht aus vier massiven, mit Steinen verkleideten Ecktürmen, die einen quadratischen Grundriss bilden. Vorgelagert befinden sich zwei runde Türme, die den Eingangsbereich mit der Kirchenvorhalle, dem Narthex aufnehmen. Die Fassaden sind mit verschieden breiten, horizontalen Bändern aus weißem und grauem Marmor verkleidet, angelehnt an die Fassadengestaltung der byzantinische Chora-Kirche im heutigen Istanbul.

Im runden Kuppelraum mit axial angeordneten Bögen und Nischen befindet sich gegenüber des Eingangs der Hauptaltar mit der Ikonostase. Die geschmückte Wand gehört ebenso zur traditionellen Grundausstattung orthodoxer Kirchenbauten wie die Abbildungen alttestamentlicher Propheten und das zentrale Motiv des Christus Pantokrator, des Weltenherrschers im Scheitelpunkt der Kuppel. Das Gebäude steht rund acht Meter über dem Straßenniveau auf einem offenen Platz. Tagsüber wirkt es massiv, nachts leuchtet es und wirkt im städtischen Kontext an dieser Stelle auch als Teil der Gedenkstätte am Ground Zero. (uav)

Fotos: Alan Karchmer


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Kommentare

10

auch ein | 05.04.2023 17:10 Uhr

genderer

@9:
er schreibt ja nicht architekt*innen, insofern stimmt es ja.
und er meinte sicher: seine seele und den körper (im sinne hier von lebenszeit) für honorar zu verkaufen .
also nicht sexarbeit sondern echte klassische prostitution.

9

Frauke | 05.04.2023 11:25 Uhr

Aus der Zeit gefallen

wirkt das Ganze, aber irgendwie hat es schon etwas. Eine kleine fast kappelenartige Kirche. Gleichzeitig bescheiden und protzig. Hab bei der Überschrift Kirche von Santiago Calatrava in New York auf jeden Fall nicht mit diesem Projekt gerechnet.

@rabl. Also im Architekturforum Sexarbeit als Schimpfwort zu benutzen geht vielleicht doch etwas weit.
In diesem Sinne zitiere ich mal Jesus für Sie: "Die Zöllner und Huren kommen eher ins Reich Gottes als ihr."

8

peter | 05.04.2023 11:06 Uhr

es braucht keinen calatrava um festzustellen,

dass architekten sich schon seeeeeehr lange prostituieren.

7

schade | 05.04.2023 09:16 Uhr

Kirche von Santiago Calatrava

Schlimmer provinzieller Kitsch, eine verpasste Chance. Sehr schade.

6

rabl | 05.04.2023 08:39 Uhr

entsetzen

@ ein entsetzter:
calatrava wird mit zunehmendem alter immer skuriler,
aber dem besteller wird es in dem gespenstisch sekulären umfeld in den usa sicher gefallen haben, sonst hätte er nicht so tief in die tasche gegriffen.
fazit:
der architekt als nutte?

5

auch ein | 05.04.2023 08:20 Uhr

architekt

@3:
der auftraggeber zumindest hat ja vorher pläne und wahrscheinlich 34588435 visualisierungen gesehen.....

wenn man andere "moderne" kirchen der orthodoxen sieht schreien die alle vor kitsch, ist ja auch ne recht "raditionelle" (um nicht zu sagen rückständige...) veranstaltung.

4

Nochmal | 04.04.2023 21:49 Uhr

der entsetzte Kollege

Die Baukosten von über 80 Mio $ sollten nicht unerwähnt bleiben. Größtenteils Spenden...

3

Ein entsetzter | 04.04.2023 21:43 Uhr

Kollege

Da kann man wirklich nur den Kopf in den Händen vergraben...

An dem Bauwerk stimmt nun wirlich alles nicht !

Wahrlich mit Abstand das schlechteste, was Calatrava jemals geplant hat.

Kaum zu glauben, das dieser Forunkel und "The Oculus" aus ein und derselben Feder kommen.

Es bleibt zu hoffen, dass es wenigstens den Aufftraggebern und Nutzern gefällt, wobei ich da einige Zweifel habe.


2

auch kein | 04.04.2023 16:46 Uhr

architekt

schlimm

1

auch ein | 04.04.2023 15:41 Uhr

architekt

au weia!

da haben die nen calatrava bestellt und dann macht er so ein seltsames marmorteil!

schlimmer geht es wirklich nicht.
ein religions-ufo in der strassenschlucht , abgestellt wie ein alien auf der verkehrsinsel

 
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