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17.10.2023

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Gestapelte Produktion in London

Industriebau von Haworth Tompkins


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Im Osten Londons, im Bezirk Barking and Dagenham ist ein mehrstöckiges Industriegebäude entstanden, das in einer durch lose platzierte Gewerbebauten geprägten Umgebung urbane Qualitäten und Dichte herstellen will. Entworfen wurde der Bau vom ortsansässigen Büro Haworth Tompkins in Zusammenarbeit mit dem auf Industriebau spezialiserten Büro Ashton Smith Associates (Harrogate) im Auftrag des bezirkseigenen Entwicklungsunternehmens Be First.

Das Projekt trägt den für sich sprechenden Titel Industria. Als Inspirationsquelle dienten den Architekt*innen die sogenannten Flatted Factories, deren Bezeichnung sich aus dem englischen Wort für Wohnung ableiten lässt. Damit wird sogleich die räumliche Organisation der Typologie beschrieben, die – aufgeteilt auf eine Vielzahl separater Einheiten – auf eine Intensivierung und Verdichtung industrieller Nutzung abzielt. Dadurch sollen unter anderem auch umliegende Flächen für Wohnraum und öffentliche Einrichtungen frei gemacht werden.

Auf der ehemaligen Brache nahe der Themse stehen sich nun zwei Gebäuderiegel gegenüber, die auf einer Fläche von 11.500 Quadratmetern insgesamt 45 Mieteinheiten für die Leichtindustrie anbieten. Die einzelnen Arbeits- und Produktionsräume variieren in ihrer Größe von 20 bis 450 Quadratmeter und können bei Vollvermietung nach Schätzung der Architekt*innen Arbeitsplätze für bis zu 300 Menschen bieten. Die beiden Bauteile verfügen auf je drei und vier Stockwerken über Räume mit einer Höhe von bis zu 7,50 Metern, um eine flexible Aneignung durch die Nutzer*innen zu ermöglichen.

Zwischen den beiden Bauwerken spannen sich Decks auf, über die die Einheiten bis ins dritte Obergeschoss mit Fahrzeugen ebenerdig auch mit Lastwagen, in den oberen Geschossen mit Kleintransportern – erreicht werden können.  Auf die Plattformen gelangen die Fahrzeuge über eine Rampe, die sich im hinteren Gebäudebereich mit einem Durchmesser von 30 Metern spiralförmig in die Höhe windet. Zusätzlich werden die Einheiten über außen- und innenliegende Treppenhäuser sowie Lastenaufzüge erschlossen. Im Erdgeschoss sind neben Fahrradstellplätzen, dem Empfang und einem öffentlichen Café auch Schaufenster-Einheiten untergebracht, die den Bau am Standort und in der Nachbarschaft zu verankern und integrieren versuchen.

Im Sockelbereich ist der Stahlskelettbau mit eingefärbten und strukturierten Betonfertigteilen, in den Obergeschossen mit dunklen Metallplatten verkleidet. Aufgebrochen wird die massive Erscheinung mittig durch die Plattformen, so dass die Organisation des industriellen Mehrparteienhauses nach außen ablesbar bleibt. Die Fassaden der einander zugewandten Gebäudeseiten sind mit einem Wellblech in orange und grau verkleidet. An den offenen Seiten sind die Decks mit transparenten Metallstrukturen abgeschlossen, an denen künftig Pflanzen hochwachsen und eine grüne Wand bilden sollen. (sbm)

Fotos: Fred Howarth



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Kommentare

2

@1 Ein | 18.10.2023 14:51 Uhr

Aufzug

ist mechanisch viel zu anfällig und zu langsam und auch unflexibel. Die meisten modernen Etagenfabriken Rampen benutzen. Auf lage Sicht funktioniert das besser - siehe Singapur, wo sich dieses Konzept so durchgesetzt hat. Der Aufwand lohnt sich allerdings nur in Städten mit hohen Immobilienkosten.

1

Sieben | 18.10.2023 13:29 Uhr

Parkhaus ?

Formal ansprechend, aber ein seltsam aufwändiges Konzept:
Jeder kann mit seinem Fahrzeug bis vor die Tür seines Betriebs fahren. 1 oder 2 Aufzüge, auch für Material, wären wesentlich günstiger und mit weniger Materialaufwand verbunden. gewesen.

 
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