Fünf Jahre nach ihrer Gründung im Jahr 2017 hat die Grundschule Humannstraße in Bremen endlich ein angemessenes Haus. Zuvor war die vierzügige Ganztagsschule im Stadtteil Ohlendorf, weit draußen im Nordwesten der Hansestadt, in einem kleinen Bestands- und einem temporären Modulbau untergebracht. Mit dem Neubau der Architektengruppe Rosengart + Partner (Bremen), der pünktlich zum Schuljahresbeginn 2022/23 bezogen wurde, ist diese unbefriedigende Situation endlich Geschichte.

Der zweigeschossige, hell gehaltene Bau mit seinen gerundeten Ecken bildet mit den beiden großen Gebäuden der Neuen Oberschule Gröpelingen einen Schulcampus. Zukünftig soll dieser nicht nur gestalterisch, sondern auch pädagogisch zusammenwachsen. Die planerische Grundlage dafür wurde bereits im Wettbewerbsverfahren 2018 gelegt, das Rosengart + Partner zusammen mit der planungsgruppe grün (Bremen) gewannen. Im Ideenteil war auch eine umfassende Freiraumplanung für beide Schulen gefordert. Das Zusammenwachsen der beiden Institutionen und deren Öffnung zur Nachbarschaft ist ein wichtiger Bestandteil von Bremens „Integriertem Entwicklungskonzept Gröpelingen“.

Doch zurück zum Neubau der Ganztagsschule, in dem gut 330 Schüler*innen lernen. Er zeigt sich von außen schlicht, punktet aber im Inneren mit einigen schönen Details – etwa mit hohen und tiefen Holzfenstern sowie integrierten Sitzbänken, Regalen und Schränken. Der Baukörper gliedert sich in drei Flügel, die durch eine zentrale, lichte Treppenhalle erschlossen werden. Die Klassenzimmer in den beiden östlichen Flügeln sind als Cluster organisiert.

Der Neubau in Passivhausbauweise wurde in rund 18 Monaten realisiert, schreiben die Architekt*innen. Als nächstes steht die Fertigstellung der Turnhalle an, die südwestlich des Neubaus errichtet wird und an einen Bestandsbau der Oberschule anschließt. Der Bau der Turnhalle begann im Herbst letzten Jahres, danach sollen die Außenanlagen in Angriff genommen werden. Laut Weser Kurier aus dem Jahr 2020 belaufen sich die Gesamtkosten für den „Campus Gröpelingen“ auf 21 Millionen Euro, wobei Risikomanagement und mögliche Kostensteigerungen mit eingerechnet seien. (gh)

Fotos: Tom Kleiner

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