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20.07.2020

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Duschen in der Baumkrone

Gästehöhle mit Kino in Uitberge von Atelier Vens Vanbelle


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Alex arbeitet in der Filmindustrie – und er besitzt ein schmuckes Häuschen auf einem idyllisch eingewachsenen Grundstück direkt an der Schelde im belgischen Uitbergen nordwestlich von Brüssel. Da er gerne Gäste empfängt, ließ er das Anwesen in einer bis dato verwucherten Ecke des Gartens um ein Gästehaus erweitern. Neben Wohnräumen verfügt es auch über ein kleines Kino samt Bar für Premierenfeiern. Der Entwurf stammt vom Atelier Vens Vanbelle aus Gent und wurde mit viel Liebe zum Detail als ästhetische Erfahrung von geradezu kinematographischer Dimension inszeniert.

Die Erweiterung betreten die Gäste über den Fahrradraum im Gartenschuppen, während das Hauptvolumen unterirdisch verborgen bleibt. Um dieses Versteckspiel zu ermöglichen, wurde das Terrain angehoben. Der Rasen ist damit teilweise das Gründach des Gebäudes. Eine Treppe führt hinab zu einem unterirdischen Tunnel, der in einen mit Plüschsesseln und roten Samtvorhängen ausgestatteten Kinosaal mündet. Spätestens hier dürften die Besucher die Orientierung verloren haben, hoffen Vens Vanbelle. Gegenüber dem Saal gibt es passenderweise eine kleine Bar, die wie der Rest des Settings einem Film von David Lynch Film entsprungen zu sein scheint.

Den weiteren Weg weist den Besuchern am Ende des Korridors ein Lichtschein, in dem sich schemenhaft eine Wendeltreppe abzeichnet. So gelangt man in den sichtbaren Teil des Ensembles: Ein abgerundetes Volumen, aus dem ein Aussichtsturm mit Kuppel in die Baumkronen ragt. Es erinnert entfernt an einen zu kurz geratenen Leuchtturm, oder – nicht zuletzt dank der Verkleidung aus korrodiertem Stahl – an das U-Boot Nautilus. Als besonderes Feature befindet sich auf dem Aussichtsturm eine Außendusche, die knapp in die Baumkrone hineinreicht.

Im Inneren ist die Gästewohnung als hölzerne Höhlenlandschaft ausgeformt. Sie besteht aus gestapeltem Schichtholz von vier Zentimetern Stärke. In diese Struktur sind alle Funktionen direkt eingearbeitet: Küche, Regale, Arbeitsplatz, Sitzgelegenheiten, sogar das Bettgestell ist integriert. Der Innenausbau wurde in der Fabrik vormontiert, anschließend für den Transport in vier Teile segmentiert und schließlich wieder vor Ort zusammengesetzt. Die Gästehöhle verfügt über zwei Räume, die durch kreisrunde Bullaugenfenstern den Blick in den Garten lenken. Was so etwas kostet? Völlig nebensächlich. Über finanziellen Aufwand oder Quadratmeter machen die Planer jedenfalls keine Angaben. (tl)

Fotos: Tim Van de Velde


Kommentare

4

fluffys fuffy | 21.07.2020 15:02 Uhr

tagesthemen

...wie herr u.wickert einst zu sagen pflegte:

"...ich wünsche ihnen eine geruhsame nacht!"

3

fluffys fuffy | 21.07.2020 10:03 Uhr

formaldehyd im stadtgebiet

...witzig.

aber:

eine alte tischlermeisterweisheit sagt ja auch:

formaldehyd
ist nicht güt
besonders aus der kante
es am meisten dampfte...

2

mehmet | 20.07.2020 17:44 Uhr

toll

damit kann man die freunde beeindrucken!

einfach eine witzige Idee und noch dazu gut umgesetzt.

1

auch ein | 20.07.2020 15:48 Uhr

architekt

das ist ziemlich durchgeknallt, aber sehr lustig!

im kino wärs mir zu unbequem und eng, da schafft jeder wohnzimmer-beamer eine bessere perspektive.

,und viel mehr holzwerkstoffplatten kann man WIRKLICH nicht mehr verbauen.

die fassade ist ja dann wieder lustig und passt sich in den garten ein (ist das ein dinosaurier oder das trojanische film-pferd?)

viele ideen, zu viel

das alte haus mit dem schönen garten hätte auch weniger vertragen

 
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