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02.05.2023

Flach gefaltet bei Wandlitz

Ferienhaus von Ortraum Architects und Sonntag Architektur


Historisch ist die Brandenburger Gemeinde Wandlitz insbesondere für die sogenannte Waldsiedlung bekannt: Hinter Maschendrahtzaun und einer zwei Meter hohen Mauer war hier, unweit des Liepnitzsees die DDR-Führung beheimatet. Aufgrund explodierender Bodenpreise einer freien Marktwirtschaft und des in Berlin immer knapperen Baulands wurden in den vergangenen Jahren zahlreiche Einfamilienhäuser in der hauptstadtnahen Gemeinde und ihrer Nachbarschaft errichtet. Wie bei früheren Projekten kam auch bei diesem Neubau, einem Wohnhaus nach Plänen von Ortraum Architects (Helsinki) und Sonntag Architektur (Berlin) im nahen Zühlsdorf, das Baumaterial Holz zum Einsatz.

Dass das Haus auf nicht mehr als 100 Quadratmetern eine vierköpfige Familie beherbergt, mutet angesichts der durchschnittlichen Wohnungsgrößen in Deutschland geradezu bescheiden an. Tatsächlich dient es seinen Bewohner*innen als Ferienhaus und damit nur als Zweitwohnsitz. Unbeengtes Wohnen wird dennoch gewährleistet: Dank minimierter Erschließungsflächen und Einbaumöbeln mindern weder Kommoden noch Schränke oder Regale die Weitläufigkeit. Wie in den beiden Kinderzimmern findet sich auch im Wohnzimmer eine Schlafempore, die Übernachtungsgästen vorbehalten ist.

Lediglich die nördliche Traufkante des flachen Satteldachs folgt der Geometrie des Baukörpers und schließt mit der vorvergrauten Lärchenfassade ab. An den anderen Seiten des Gebäudes lassen weite Auskragungen den Außenraum auch bei widrigen Wetterbedingungen nutzen und dienen zugleich dem konstruktiven Holzschutz. Dass die Materialität des vollständig in Massivbauweise errichteten Hauses innen sichtbar bleibt, beruht auf der Verwendung von Kreuzlagenholz: Aus Fichtenlamellen gefertigt, die unter hohem Druck verleimt werden, konnten etwa die Wandelemente weitgehend vorgefertigt und die Elektroinstallationen direkt in die Rohbauwände integriert werden.

Den ökologischen Herausforderungen, die ein jedes Einfamilienhaus, zumal ein neu errichtetes, mit sich bringt, suchten die Projektbeteiligten auch durch eine Holzfaserdämmung sowie eine schadstofffreie Imprägnierung des Estrichs zu begegnen. Dem nachhaltigen Gebäudebetrieb soll eine Luft-Wasser-Wärmepumpe zugute kommen, als Argument für die Dachdeckung aus Titanzink wird dessen Dauerhaftigkeit angeführt. (ree)

Fotos: Marc Goodwin




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