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04.09.2023

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Wohnen über Gabelstützen

Erweiterung bei Turin von ElasticoFarm


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Häuser „schweben“ zu lassen, ist derzeit nicht wirklich in Mode. Liegt es daran, dass solche optimistischen Gesten in diesen schwierigen Zeiten nur bedingt verfangen? Das italienische Büro ElasticoFarm mit Sitz im Umland von Turin hat es trotzdem gewagt. Für einen jungen Koch entstand ein Haus, das architektonische Echos des späten 20. Jahrhunderts erkennen lässt.

Der leichte Neubau setzt sich aus einer vorfabrizierten Stahlstruktur zusammen und steht in einer recht heterogenen Umgebung in einem Vorort von Turin namens Cambiano. Auf dem weitläufigen, parkartigen Grundstück mit altem Baumbestand gab es bereits ein doppelgeschossiges Haus aus den 1970ern, das saniert und mit einer eigenständigen Wohneinheit erweitert werden sollte. Anstatt nun aber die bestehende, eher bodenschwere Architektur fortzuschreiben, konnten die Architekt*innen um Stefano Pujatti den Bauherrn für ein ziemliches Kontrastprogramm begeistern.

Das neue Haus mit seiner Fassade aus Aluminium setzt auf dem bestehenden Volumen auf, dessen Dach entfernt wurde. Von dort kragt es auf gelb lackierten Gabelstützen in Richtung des Gartens aus. Diese Konfiguration hat nicht nur den Vorteil, dass der räumliche Bezug des alten Hauses zur Umgebung erhalten bleiben konnte. Sondern auch, dass die Wohnfläche auf dem Grundstück bei kaum größerem Fußabdruck signifikant erhöht werden konnte. Die Erschließung der Erweiterung erfolgt direkt vom Park aus durch eine offene Treppe.

Über den Stützen entfalten sich locker gestaffelte Volumen frei um eine trapezförmige Öffnung. Im Grundriss wird die umlaufende Erschließung mit zahllosen Stufen und Halbpodesten sichtbar, entlang derer eine irreguläre Raumfolge geboten wird. Rechte Winkel gibt es kaum, was im Zusammenspiel mit der Fassade dazu beiträgt, Gedanken an beispielsweise frühe Projekte von Frank Gehry zu wecken. Statt Palmen werden hier allerdings Ausblicke auf die nahen Alpen geboten – auch das war ein Grund, das Haus aufzuständern.

Ein Aspekt des Grundrisses erinnert außerdem an den Beruf des Bauherrn. Die offene Küche befindet sich auf der höchsten Ebene. Von hier aus lässt sich ein Großteil des Innenraums ebenso wie die Hauptterrasse überblicken. Letztere fand nämlich noch auf dem bestehenden Volumen Platz. (sb)

Fotos: Anna Positano, Gaia Cambiaggi / Studio Campo


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Kommentare

2

Anton Schedlbauer | 06.09.2023 17:19 Uhr

Schön war die Zeit!

Glückliche Architektur für glückliche Menschen.
Wer will das heute noch?

1

Mainzer | 04.09.2023 15:47 Uhr

abgehoben

.... nun ja, weniger ist bekanntermaßen oft mehr. Diese Lösung wirkt allerdings doch sehr "gebastelt" und könnte nahezu überall angestellt werden: Keine wirklich überzeugende Lösung!

Hilfreich wäre der Blick aus dem Bestand in die Untersicht des Neubaus ...

 
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