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15.05.2025
Ohne Beton auf der grünen Wiese
Einfamilienhaus in Reigoldswil von CRRA
8
Paul | 19.05.2025 13:28 Uhrlauter Experten für Nachhaltigkeit
melden sich hier überkritisch zu Wort.
Tatsächlich wurden die wesentlichen Erkenntnisse nachhaltigen Bauens bei diesem Projekt umgesetzt. Denn ausser bei Glas und Metall ist kein wirklicher Materialkreislauf realisierbar.
Wesentlich ist doch, wie gelungen das Haus ist. Souverän, klug und schön konstruiert steht es lässig und selbstverständliches da. Beispielhaft in jeder Beziehung ist es ein Beitrag, der die Architektur in die Zukunft führt.
Pathetische Sprüche tun das nicht.
7
Andrea Palladio | 19.05.2025 13:27 UhrZweifelhaft
Der gezeigte Bau ist ein gutes Beispiel dafür, dass mit Beton bauen eben auch seine Vorteile haben kann.
Die theoretische rückstandslose Rückbaubarkeit darf in der Praxis stark bezweifelt werden. Stattdessen hat man ein halbgutes Haus erhalten, dass sehr seltsam auf dem Hang thront, und letztlich einem zeitgeistigen Konzept die Qualität in der Setzung opfert. Die Verbindung zwischen Holz und Stahl wirkt unausgegoren und gebastelt. Nichts von Souveränität alter Holzhäuser, aber diese haben eben auch einen muralen Sockel. Wohl aus gutem Grund.
Im Inneren kann das Haus deutlich mehr überzeugen.
6
auch ein | 19.05.2025 08:48 Uhrarchitekt
@5:
der Bezug zum Aassenrum....
In dem Fall ein lumpiger kurzer Zwischenraum (sehr schräg und unbrauchbar) zur Strasse ohne Qualität und Nutzen.
Oberhalb des Hauses isses schöner.
Dann finde ich das "aufstelzen" schon besser....
5
Sieben | 16.05.2025 17:13 UhrBeton / Nachhaltigkeit
Von Vittorio Magnago Lampugnani (ehemaliger Direktor des DAM) stammt der Satz: Die Kuppel des Parthenon ist aus Beton und steht seit 2000 Jahren. Ist das nicht nachhaltig? - Es kommt für Nachhaltigkeit eben nicht nur auf die (Nicht-)Verwendung von bestimmten Materialien an.
Bei der Ausbildung des hier gezeigten Gebäudes als "schwebende Kiste" ist ein direkter Bezug der Bewohner in den Außenbereich stark erschwert. Da könnte man dann auch in eine Etagenwohnung ziehen, was für die Beanspruchung von Grundstücksfläche und Material sicher nachhaltiger wäre als dieses Gebäude.
4
peter | 16.05.2025 14:30 Uhrohne beton
aber dafür mit einer menge stahl. bitte nicht falsch verstehen - aber bauen ist immer ressourcenverbrauch. am besten ist es, beim bauen möglichst viel baustoff wiederzuverwenden, also möglichst altbrauchbares material einzusetzen. das widerspricht aber unserem gesamten modernen wirtschaftssystem, das auf konsum, industrieller (neu-)produktion, vergabe von leistungen an billiglohnländer oder deren emigranten und v.a. auf hohen und immer höheren löhnen im heimischen gewerbe basiert. reuse, reduce, recycle mögen in biennalepavillons sexy sein, aber in der realität des bauens törnen sie alle beteiligten regelmäßig nur ab. man will sicherheit bei ksoten, terminen, qualitäten. geht alles nicht mit reused-material. folge ist u.a. greenwashing: man bau neu, groß, vermeintlich oder möglichst ökologisch - aber das hauptproblem bleibt: man baut, konsumiert.
es ist immer ein kompromiss - in diesem gezeigten fall ein sehr schöner und angemessener.
bei den genannten schraubenfundamenten wäre noch interessant, wie lange sie halten: stahl verrostet im boden irgenwann, edelstahl ist vermutlich zu teuer?
3
Max | 16.05.2025 10:52 Uhr@ Lars
Schraubfundamente sind der neue, heiße Scheiß! So neu sind sie vielleicht gar nicht, aber ich habe sie auch erst letztes Jahr kennengelernt. Im Grunde ein langer Nagel, den man so lange in den Boden schraubt, bis man in tragende Schichten kommt. Das kann ein Meter, aber es können auch mal drei Meter oder mehr sein. Daher meines Wissens auch finanziell immer mit etwas Risiko verbunden. Ergibt aber sehr viel Sinn, weil die Fundamente "relativ" einfach zurückzubauen sind, sich theoretisch kein Wasser darunter staut und der Boden nicht versiegelt (aber natürlich schon überdacht) wird. Ein anderer Knackpunkt ist die Konstruktion darüber. Bei Holz muss man auf ausreichende Durchlüftung achten, dann stellt sich wieder die Frage nach der Höhe -> Barrierefreiheit. Auch bei den Lasten bzw. der Geschossigkeit ist man wohl beschränkt. Aber insgesamt schon spannend. Einfach mal das Internet befragen, es gibt diverse Hersteller.
Achso, Florian Nagler hat die Dinger auch in seinem Gartenhaus verwendet, das findet man ja hier.
2
Lars K | 16.05.2025 08:55 UhrSchrauben?
Moin. Sieht spannend aus. Wenn man gerade am Hang ohne Beton bauen möchte, muss man sich was einfallen lassen. Auch bzgl eines einfachen Rückbaus scheint mir das eine gute Lösung.
Aber, und ich hoffe, das ist keine dumme Frage: Was sind denn Schraubenfundamente? Irgendwann muss man die Hütte(n) ja doch im Boden verankern und zwar so, dass es auch im Frühjahr nicht ins Rutschen kommt. Da sind Betonfundamente doch etwas sehr sinnvolles. Was sind Schraubenfundamente? Heißt das, da gehen Stahlrohre so richtig tief in den Hang? Aber der ist doch bestimm aus Felsen, also komm ich da auch ohne rieseign Aufwand nicht richtig tief. Also: Wie funktioniert so ein Schraubenfundament und macht das Sinn?

9
auch ein | 19.05.2025 16:13 Uhrarchitekt
@7:
sie suggerieren ja durch ihren namen schon das klassische genie, erklären sie bitte uns allen:
"...die Qualität in der Setzung opfert."
und hinweis aus den tiefen des wahren planerlebens: "diese haben eben auch einen muralen Sockel. Wohl aus gutem Grund."
der Grund: Es gab Bruchsteine, man hat diese verarbeitet. damit die Holzstützen nicht im feuchten stehen. da war die architektur noch wurscht