Am Sonntag wäre er hundert geworden: Charles Eames, der zusammen mit Ray Eames längst zur Design-Ikone des 20. Jahrhunderts geworden ist. Architekten wie Gropius, Mies und Neutra brachten die Architektur-Moderne von Europa in die USA, die Eames' besorgten dies für Design und Möbel. Das Jubiläum ist Anlass genug für die BauNetz-Designlines, dem produktiven Paar ein Porträt zu widmen.

Doch nicht nur im Design, sondern auch in der Architektur haben sie Wegweisendes geschaffen (immerhin war Charles Eames studierter Architekt): Die beiden Case-Study-Houses Nr. 8 und 9 entstanden zwischen 1945 und 49. Hergestellt wurden sie größtenteils aus vorgefertigten Stahlelementen des Industriebaus. In die rasterförmige Fassade konnten farbige Paneele, Schiebetüren oder transparentes Glas eingesetzt werden, wodurch beispielsweise Haus Nr. 8 in nur drei Tagen per Hand aufgebaut werden konnte.

Die Spaghettiträger-Ästhetik dieser Häuser inspirierte den deutschen Architekten Helmut C. Schulitz zu seinem eigenen Haus in Kalifornien. Die Dias dieses Baus zeigte Schulitz später als Hochschullehrer regelmäßig in Braunschweig – womit die Moderne via USA wieder zurück nach Europa kehrte.

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