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21.07.2025
Klassischer Rundgang
Die besten Länderpavillons in Giardini und Arsenale
Die Architekturbiennale in Venedig ist bekanntlich eine einzige Überforderung. Davon sollte man sich aber nicht nervös machen lassen. Unsere BauNetz WOCHE zur 19. Ausgabe der Großausstellung stellt 24 besonders sehenswerte Beiträge vor – das reicht eigentlich. Doch jenseits dieser strengen Auswahl gibt es natürlich eine Menge Länderpavillons in den Giardini und im Arsenale, die – etwas mehr Zeit vorausgesetzt – ebenfalls einen Blick lohnen.
Von Gregor Harbusch
Man kann viel und kritisch diskutieren über die diesjährige, von Carlo Ratti kuratierte Hauptausstellung – und über das System Biennale überhaupt. Etwa darüber, dass sich Katar bald in allerbester Lage in den Giardini einen Pavillon errichten wird. Rund 50 Millionen Euro erhält die Stadt Venedig offenbar für ihre Zustimmung zu den Plänen. Vielleicht sollte man die Biennale einfach als einen intellektuellen und künstlerischen Jahrmarkt sehen, auf dem alle um Aufmerksamkeit heischen und man sich als Besucher*in dort umsieht, wo es eben gefällt?
Anregende Pavillons gibt es auch 2025 mehr als genug. Viele Beiträge korrespondieren mit der Themensetzung Rattis, viele gehen aber auch ganz eigene und überraschende Wege. Die textile und kinetische Installation im Serbischen Pavillon (die sich im Laufe der Biennale selbst auflösen wird), die witzige und doch tiefsinnige Inszenierung von Hausgeistern und Feuerlöschern im Polnischen Pavillon oder die Auseinandersetzung mit dem Menschen in der architektonischen Zeichnung im Rumänischen Pavillon sind nur drei Beispiele aus dem hinteren Teil der Giardini, die klarmachen, dass man nicht nur bei den Big Names vorbeischauen sollte.
Dies gilt natürlich auch für die Arsenale. Wer ein Faible für Technikgeschichte aus der Zeit des Kalten Kriegs hat, wird den Usbekischen Pavillon lieben. Er stellt einen 1987 vollendeten Solarschmelzofen vor, der einst als Antwort auf eine ähnliche Anlage in Frankreich gebaut wurde. Eine erfrischende Interpretation von Rattis Programmatik findet man demgegenüber im Kroatischen Pavillon, wo künstlerische Forschung zur „Intelligence of Errors“ gezeigt wird. Und Bahrain, das bereits zum zweiten Mal den Goldenen Löwen für den besten Länderpavillon bekommen hat, findet man ebenfalls hier.
Standards, die keinesfalls fehlen dürfen: Über den Deutschen Pavillon „Stresstest“ und die beiden Nachbarländer Österreich („Agency for Better Living“) und Schweiz („Endgültige Form wird von der Architektin am Bau bestimmt.“) wurde zwar viel berichtet, aber sich ein eigenes Bild zu machen, schadet bestimmt nicht. Ansonsten alles Weitere vor Ort – oder in unserer ausführlichen Bildstrecke.
Und wer die ultimative Herausforderung sucht, dem sei unser nach Vierteln geordnete Rundgang durch die Stadt empfohlen, der nicht nur die wichtigsten Länderbeiträge außerhalb von Arsenale und Giardini vorstellt, sondern auch andere sehenswerte Architektur- und Kunstausstellungen, die parallel zur Biennale gezeigt werden.
Zum Thema:
Die 19. Internationale Architekturbiennale in Venedig läuft noch bis zum 23. November 2025. Weitere Beiträge zur Biennale finden sich auf unserer von der Firma Godelmann unterstützen Sonderseite.
Kommentare:
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