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07.05.2010

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Wie ein Bild vor dem Neubau

Bürohaus Große Bleichen in Hamburg fertig


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Das Hamburger Büro- und Geschäftshaus Große Bleichen 34, unweit des Jungfernstiegs und der Alster gelegen, sowie sein Nachbarhaus sind die einzigen Bauten in dieser Straße, die den Zweiten Weltkrieg und die Nachkriegszeit überstanden haben. Sie werden vom Hanseviertel, einer 1970er-Jahre-Bebauung, wie eine Zange aus rotem Backstein umschlossen. Nun wurde das zum Teil denkmalgeschützte Gebäude vom Büro André Poitiers Architekten (Hamburg) behutsam saniert und um vier Geschosse aufgestockt.

Die Architekten: „Ziel des städtebaulichen Konzeptes war es, einerseits die Kubenkomposition des Hanseviertels durch den Neubau mit minimalistischen Mitteln zu ergänzen, andererseits durch Positionierung der stadträumlich wirksamen Traufkanten und Versprüngen, gegenüber dem backsteindominierten Hanseviertel, Eigenständigkeit zu erlangen. Durch die Erhöhung der Bestandsfassade um vier Neubaugeschosse wurde eine schlüssige Gesamtkomposition der Kubaturen im Straßenraum erreicht.“

Der Altbau wurde seitlich, auch im Bereich der historischen, denkmalgeschützten Bestandfassade, durch eine Schattenfuge aus Blech passepartoutisiert und bewusst als „Bild“ behandelt. Im Kontrast zur wiederhergestellten, historischen Fassade erhielt das Gebäude rückwärtig und in den Obergeschossen eine Glasfassade als Pfosten-Riegel-Konstruktion.

Um die Aufstockung zu ermöglichen, wurde die historische Fassade zunächst zerlegt und abtransportiert. Das bedeutet, sie wurde mit einer Stahlkorsage versehen, durch Spritzbeton stabilisiert, in drei Segmente geteilt und an einem nahe gelegenen Standort zur Restaurierung zwischengelagert, um dann im Zuge des Baufortschritts wie ein Bild vor dem Neubau platziert zu werden.
 
Die Architekten: „Die Horizontalität der Stuckelemente und die Proportionen der denkmalgeschützten Fassade werden in der Gestaltung der Baukörperkomposition aufgenommen und fortgeführt. Aus der Straßenraumperspektive entsteht eine Kubenkomposition, die sich aus den Volumina der Backsteinfassade des Hanseviertels, der weißen Putzfassade des denkmalgeschützten Unterbaus und kontrastierend dazu aus der horizontalisierten Glasfassade des Neubaus ergibt.“


Kommentare

6

e.gen | 10.05.2010 15:51 Uhr

spannend!

Interessant wäre der Vorkriegszustand bzw. die Reste davon - und wie der Zustand vor dem Projekt war. Es scheint aber eine geniale Lösung zu sein, die noch ein wenig die - evtl. geringe?- historische Substanz spürbaren läßt.

5

Paul | 10.05.2010 11:23 Uhr

von einem Studenten

also ich finds klasse. Die Fassade ist unheimlich spannand. Es gefällt mir auch, wie sich das Gebäude aus der Fußgängerperspektive darstellt und in den Straßenraum hineinwirkt.

4

Alexander | 09.05.2010 22:28 Uhr

Denkmalschutz?

Zweifellos ein sehr interessanter Bau, aber dennoch eine Vergewaltigung des Altbaus; Denkmalpflege sieht definitiv anders aus. Was ist denn noch alt: die Fassadensegmente der 3 Geschosse? Nicht einmal die historische Fenstergliederung wurde aufgegrifen. Ein kompletter Neubau wäre konsequenter gewesen. Das hier ist ein Alibi- Denkmal...

3

Unzufrieden | 08.05.2010 12:53 Uhr

Unzufrieden

...ein weiteres Lehrbeispiel dafür, wie man einen Altbau "vergewaltigt Was daran im denkmalpflegerischen Sinn gelungen oder auch nur altbaugerecht sein soll, weiß wohl nur der Architekt... Konsequenterweise hat er alles Alte dann ja auch erst einmal "rückbauen" lassen...

2

Kinschel | 07.05.2010 20:34 Uhr

Denkmalschutz

Was sicherlich befremdlich wirkt ist, daß das Sockelgeschoß nicht mehr existiert. Eine Neuinterpretation der Thematik der Dreiteilung dieser Fassade, sowie den Bezug zum städtebaulichen Umfeld wäre für diesen Bau von Vorteil gewesen. Die Maßstäblichkeit einzelner Fassadenteil wirken verzerrt.

1

Fritz | 07.05.2010 17:28 Uhr

Punkthalterung

Sehr schön anzusehen und interessante technische Lösung mit dem Altbau umzugehen.
Allein die Punkthalterung der Glasfassade der Aufstockung stören das Gesamtbild

 
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