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30.03.2011

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Flämisches Architekturjahrbuch

Bücher im BauNetz


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Die belgische Architektur wird für so etwas wie das „nächste große Ding“ gehalten. Tatsächlich blühen dort eine Vielzahl neuer junger Büros wie in wenig anderen Ländern: Hinter Büros wie Robbrecht&Daem und Xaveer de Geyter haben sich jetzt auch 51N4E, Jan de Vylder, Office Kersten Geers Martin van Severen und Stephane Beel international bekannt gemacht. Genau die richtige Zeit also, um sich einmal das belgische Architekturjahrbuch zu besorgen.

Aber wie es in Belgien so ist: Ein einzelnes Buch über „die belgische Architektur“ gibt es natürlich nicht. Stattdessen gibt es aber eine bemerkenswert dicke Ausgabe des „Flämischen Architekturjahrbuchs“, in welchem der Architektenverband vai die besten Arbeiten der Jahre 2008/2009 versammelt hat: Insgesamt 38 Projekte werden hier auf satten 335 Seiten gezeigt. Angenehm ist die Mischung, denn auch Brücken, Sanierungen und Inneneinrichtungen sind dabei. Größere Projekte sucht man hingegen vergeblich, dies scheint aber eine fast schon „typisch belgische“, pardon, flämische Eigenheit zu sein. Die Büros sind meist zwischen 5-15 Mitarbeiter groß und beschäftigen sich mit kleineren und mittleren Aufträgen, die aber bis in die Details liebevoll durchgeplant werden.

Jedes Projekt wird ausführlich in Bildern und Plänen dokumentiert. Texte von Kritikern wie Roemer van Toorn, Koen van Synghel oder Shane O'Toole bilden klammern um jeweils ein bis vier Projekte, was interessante Kombinationen hervorbringt, wenn entweder Materialien, Typologien oder Bauaufgaben wie ganz unterschiedliche Altbausanierungen miteinander verknüpft und verglichen werden.

Beim Blättern entsteht ein ziemlich entspanntes Gesamtbild flämischer Architektur, das von einem äußerst angenehmen und effizienten Minimalismus geprägt wird. Eine zurückhaltende Architektur, die ihre wenigen Mittel effizient zu nutzen versteht. Viel Backstein, viel Holz und viele rohe Oberflächen harmonieren bestens mit dem Hang zu abstrakt verformten Grundformen.

Die Texte schaffen es dabei, wie der Titel es ja auch schon verspricht, aus der Beobachtung singulärer Objekte spannende Fragen über die spezifischen Besonderheiten zeitgenössischer Architektur im Allgemeinen zu entwickeln. Ob diese nun in Flandern, Wallonien, Brüssel, Belgien oder woanders gebaut wird, verliert man darüber beinahe etwas aus den Augen. (Florian Heilmeyer)

„The Specific and the Singular. Architecture in Flanders Yearbook 2010“
Hrsg: Flemish Architecture Institute
Antwerpen 2010, getrennte englische und niederländische Ausgabe
335 Seiten, 58 Euro

www.vai.be


 
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