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03.07.2012

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Karge Poesie

Betonrampe in Norwegen


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Im äußersten Norden Norwegens ist die Landschaft von kargem Reiz. Diese zunächst ungastliche Schönheit zu entdecken, hilft nun ein Pfad, der von der Straße hinunter zum Meeresufer führt. Auftraggeber war die Norwegische Straßenverkehrsverwaltung; der Weg ist eine Station der National Tourist Routes Norway.

Aber es handelt sich nicht einfach um einen besseren Trampelpfad, den Reiulf Ramstad Architekten aus Oslo angelegt haben. Sie haben eine vielfach gewundene Betonschlange in das abschüssige Gelände geschoben, die den Weg vorgibt und deutlich über das Notwendige hinaus verlängert. Das ist Absicht, denn der Kern der Entwurfsidee war, die Bewegung der Spaziergänger zu drosseln, die Aufmerksamkeit für die zurückgelegte Strecke zu stärken und immer wieder neue Perspektiven in die Natur zu ermöglichen. Der pragmatische Nebeneffekt: Auf diese Weise konnte auf Stufen ganz verzichtet werden und über den gesamten Verlauf eine Rampe gebaut, die auch für Besucher mit Gehbehinderungen und Rollstuhlfahrer nutzbar ist.

Die Weg-Architektur bietet in der kaum erschlossenen Gegend außerdem weitere Funktionen wie Parkmöglichkeiten, Fahrradabstellplätze, öffentliche Toiletten, Bänke, eine offene Küche und eine Feuerstelle. 
Mit der sparsamen Materialwahl reagieren die Architekten auf die zeitlose Landschaft und möchten ihrer Leere auf unaufdringliche Art ein menschliches Detail hinzufügen, das sich dieser Dauerhaftigkeit anpasst.

Fotos: Reiulf Ramstad Architekten


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Kommentare

2

Max | 05.07.2012 23:29 Uhr

@Andreas

Ihr Kommentar hat aber etwas poetisches. Danke dafür. Ich gebe Ihnen uneingeschränkt recht! ;)

1

Andreas Teschner | 04.07.2012 11:15 Uhr

Naturgewalten

So wie Liebe blind macht, versucht auch hier der romantische Titel von "Karger Poesie" darüber hinweg zu täuschen, das dieses Gebilde nichts Poetisches hat.

Nicht mal einen Dialog zwischen Natur und Kunst kann mir hier einer herbei reden.

Wenn man in Griechenland die archaischen Pfade alter Kulturen auf den Inseln verfolgt, dann kann man von den Spuren dieser Zivilisationen so vieles ablesen.

Längst vergangene Menschen werden sichtbar durch die erkennbare Nutzbarkeit der vergessenen Strukturen.

Wenn jemand dieses Ding auf etwa gleiche Weise findet, enthüllt sich nur eine gähnende Leere, und die sinnlose Eitelkeit seines Erfinders.

 
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