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08.01.2014

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Stäbe und Steine

Besucherzentrum für Stonehenge


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An die 5.000 Jahre ist der Steinzirkel von Stonehenge alt – da kommt es auf die paar Jahrzehnte nicht an, die es brauchte, bis hier Ende 2013 ein neues Besucherzentrum eröffnet werden konnte. Die ersten Pläne gehen zurück auf die späten achtziger Jahre, 2001 hatte dann das australische Büro Denton Corker Marshall einen internationalen Wettbewerb gewonnen (siehe Meldung vom 9. April 2001), aus dem nach einigem Hin und Her die nun erfolgte Fertigstellung hervorging. Wichtigstes Ziel des in drei Kilometern Entfernung zu Stonehenge realisierten Projekts war es, möglichst wenig in die prominente historische Umgebung einzugreifen.

Architektonisch verstehen die Architekten ihren Entwurf als Auftakt des Besuchs, der in bewusstem Kontrast zur Wirkung des Steinkreises steht. Wo dieser monolithisch und unverrückbar die Landschaft dominiert, soll sich das Zentrum leicht und selbstverständlich in die hügelige Umgebung einfügen.

Ein fragiles Stahldach auf unregelmäßigen Stützen bietet den einzelnen Bereichen des Zentrums Schutz, die wiederum in mehreren eingeschossigen Volumen untergebracht sind. Im größten Baukörper aus Holz befinden sich die Ausstellung und die Toilettenanlage, während in einem gläsernen Kasten Museumsshop, Café und Lernbereich untergebracht sind. Zwischen den beiden großen Körpern ist ein drittes Volumen mit Zinkverkleidung platziert, das die Kasse beherbergt.

Die Idee, einen Kontrast zum jungsteinzeitlichen Steinkreis zu schaffen, wurde auch in der Umsetzung des Zentrums verfolgt. Während das Gebäude zwar als dauerhafte Lösung gedacht ist, könnte es jederzeit ohne Spuren zu hinterlassen zurückgebaut werden. Erreicht wird dies durch eine selbsttragende Fundamentplatte, die nur an wenigen Stellen im Boden verankert ist und auf der die Volumen in Leichtbauweise aufgesetzt sind. Die Vergänglichkeit des Bauwerks ist zugleich auch ein Kommentar zur Wahrnehmung der Jungsteinzeit, die laut des Bauherrn English Heritage keineswegs so monumental und mystisch war, wie es uns Stonehenge heute glauben lässt.

Fotos: Peter Cook


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Kommentare

6

Oli | 10.01.2014 16:09 Uhr

@TomTom

Nein, es braucht ein Haus für Tickets, Garderobe, Prospekte, Veranstaltungen, Ausstellung, Cafeteria, ergo ein Besucherzentrum. Wieso soll das hier ein Monument sein? Und wenn das zuviel Architektur ist, dann Kiste, oder was?

Und noch etwas zur "Musealisierung der Vergangenheit": Wie, bitte schön, denn sonst?

5

ulf hat recht | 09.01.2014 16:18 Uhr

wie jetzt?

Kinder-wie soll man mit den Klötzen umgehen?
Massiv-leicht-eine Mischung aus beiden? Ist doch ein netter Versuch hier

4

auch ein | 09.01.2014 08:37 Uhr

architekt

der kontrast von steinklotz zu flugdach mit spaghetti-stützen funktioniert nicht wirklich.
zu was soll das gut sein?
um an der mauer entlang zu laufen ? nass würde man bei der höhe trotzdem....

komisches gebilde

3

archi | 08.01.2014 20:34 Uhr

@ulf

3 km davon entfernt...

2

TomTom | 08.01.2014 19:20 Uhr

mehr Gegenwart wagen

Die Musealisierung der Vergangenheit scheint ein Phänomen unserer Zeit zu sein. Braucht es wirklich aller Orten noch ein Monument zum Monument und noch eine Gedankenstätte zur Gedenkstätte?

1

ulf | 08.01.2014 15:57 Uhr

ich find's

klasse! Doch wo sind die Steine geblieben? Sind nirgends zu sehen. Abgerissen?

 
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