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03.04.2024

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Nurdachhaus über der Laurinswand

Berghütte in Südtirol von Senoner Tammerle Architekten


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An exponierten und spektakulären Bauplätzen mangelt es in den Alpen bekanntlich nicht. Das Schutzhaus Santnerpass ist aber insofern noch einmal etwas Besonderes, weil die nahe Rosengartengruppe zu den prominentesten Bergmassiven der Dolomiten gehört. Von Bozen aus sehr gut sichtbar, glühen die Felskuppen nicht selten im Licht des Sonnenuntergangs. Zu Füßen der namensgebenden Rosengartenspitze steht seit letztem Jahr eine neue Berghütte von Senoner Tammerle Architekten. In einer Höhe von 2.734 Metern ersetzt sie einen deutlich kleineren Vorgängerbau. Paul Senoner und Lukas Tammerle betreiben ihr Büro in Kastelruth (Castelrotto) und damit fast in Sichtweite des hohen Bauplatzes.

Die Dolomiten gehören seit langem zu den populärsten Reisezielen der Alpen mit allen bekannten Nebenwirkungen. Vor zwei Jahren beschloss das Land Südtirol ein Stopp weiterer Übernachtungsangebote. Auch die neue Berghütte am Santnerpass ließe sich in diesem Spannungsfeld betrachten, hat sich mit ihrer Fertigstellung die Bettenzahl doch glatt verdreifacht – von 12 auf 36. Das Projekt wurde dementsprechend in der Region deutlich kritisiert. Klar ist aber auch, dass eine privat geführte Hütte eine gewisse kritische Masse braucht, um sich wirtschaftlich betreiben zu lassen.

Das Haus steht unmittelbar an der Kante der steil zum Tiersertal hin abfallenden Laurinswand. Die Architekt*innen gestalteten hier ein viergeschossiges Nurdachhaus. Das Erdgeschoss mit Restaurant verfügt über eine in diese Hüllform eingeschnittene Terrasse mit Panoramaverglasung. Die Schlafräume in den Obergeschossen werden wiederum über kleine Gauben belichtet. Im Untergeschoss liegen die Schlafräume von Pächter und Personal, Toilettenbereiche und ein Trockenraum für die Ausrüstung. Versorgt wird die Hütte über eine eigene Lastenseilbahn. Besucher*innen erreichen die Innenräume über eine Rampe, die seitlich auf die Terrasse führt.

Die kompakten Maße der Schlafräume im Obergeschoss geben dem Holzbau das Achsmaß vor. Die Struktur aus Fachwerksrahmen wird mittels der massiven Holzplatten des Daches ausgesteift. Mit Blick auf den Brandschutz – die Vorgaben in Italien sind derzeit noch restriktiver als beispielsweise in Deutschland – brauchte es eine außenliegende Fluchttreppe, um das Haus als reinen Holzbau ausführen zu können. Die Wetterhülle aus verzinktem Stahlblech reflektiert morgens den blauen Himmel und abends das warme Sonnenlicht. (sb)

Fotos: Lukas Schaller


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Kommentare

8

a_C | 11.04.2024 13:44 Uhr

Tolles Projekt!

Sehr gelungen. Da bekommt man gleich Lust, einmal da hochzuwandern und dort zu übernachten (was auf Jahre ein Ding der Unmöglichkeit sein dürfte).

So oder so: Ein sehr schönes Gebäude! Kompliment an die Kollegen.

PS: Eine PV auf der Höhe und in der Lage dürfte ihre ganz eigenen Herausforderungen haben (Windlast, Wartungsaufwand, Strahlungsintensität), die die Planer davon haben absehen lassen...

7

Nachfahre | 08.04.2024 13:55 Uhr

@peter "nachhaltigkeit nervt komplett"

leider haben damals viele Architekten und FDP Wähler so gedacht. Und hinterher haben sie beteuert, sie hätten nichts vom Klimawandel gewusst. Dafür gibt es jetzt bei uns ein generelles Tempolimit nur für alle FDP Wähler und Satteldach Pflicht für alle Architekten. Bundeskanzler Habek sei Dank.

6

peter | 05.04.2024 09:09 Uhr

wie toll, dass sich kommende generationen

immer wieder an diesem gebäude erfreuen können.

5

Nerven | 04.04.2024 21:40 Uhr

der letzte Peter

Bei solchen Kommentaren verlier ich mich selbst. Schade, dass kommende Generationen auch dann noch leiden müssen, wenn ihr längst vergessen seid.

4

peter | 04.04.2024 14:17 Uhr

dieses auferlegte diktat der sogenannten nachhaltigkeit

nervt komplett.

3

der letzte | 04.04.2024 09:24 Uhr

architekt

@1: "Architektur darf heute kein Selbstzweck mehr sein.
Ästhetik MUSS heute mit Effizienz einhergehen."

wo steht das? keiner von uns hat sich vertraglich mit seinem Herzblut an einen imaginären effizienzzwang, nachhaltigkeitspflichten oder sonst wie gebunden.

Der Zweck der Hütte ist auch ohne PV Anlage gegeben. Dass man eine PV planen hätte können bestreite ich nicht.

Seien Sie doch so tolerant und streichen ihr "MUSS" und machen Sie ein "KANN" daraus.

"MÜSSEN", müssen wir alle nur eines. Sterben.

2

arcseyler | 04.04.2024 08:07 Uhr

@1 Din21.....Bild 1

...bleibt noch anzufügen, der genius loci, das großartige Gebirge als fallout des Alls, zwischen die wir uns in Form dieser Geometrie schieben.

1

Din21 | 03.04.2024 18:45 Uhr

Grossartig

-Tolle Architektur,
-Tolles Material
-Tolle stringente unaufgeregte Formensprache
-Toller Ort
aber jetzt in Erwartung des Shitsorms:

Man redet über Wirtschaftlichkeit, aber hätte über das riesige Dach Energieautarkie im Betrieb erreichen können. Wo ist PV oder ähnliches ?

Architektur darf heute kein Selbstzweck mehr sein.
Ästhetik MUSS heute mit Effizienz einhergehen.
So kann man nur in Schönheit sterben !!!
Chance vertan !

 
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