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28.11.2008

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Gläserner Drache

Baubeginn für Shanghai Center


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Am 29. November wird offiziell mit dem Bau für das 632 Meter hohe „Shanghai Center“ begonnen. Das höchste Gebäude auf dem chinesischen Festland soll bis 2014 entstehen.

Nur drei Monate nach der Eröffnung des Shanghai World Financial Center (SWFC) vom New Yorker Büro Kohn Pedersen Fox (siehe BauNetz-Meldung vom 29. August 2008) beginnen in der Finanzmetropole Shanghai die Bauarbeiten für den 632 Meter hohen Wolkenkratzer. Der Turm wird neben Büros, Einzelhandelsflächen und dem für Megatürme üblichen Super-Luxushotel auch kulturelle Einrichtungen umfassen. Der Tageszeitung Shanghai Daily zufolge betragen die Gesamtinvestitionen 14,8 Milliarden Yuan (2,17 Milliarden US-Dollar). Das Hochhaus in Form eines Mega-Korkenziehers soll bis 2014 im Lujiazui-Finanzdistrikt aus dem Boden wachsen, wie die Shanghai Center Construction and Development Co. gestern verlauten ließ.

Der dritte und letzte Milliardenstreich für Shanghai wurde von der amerikanischen Planungsfirma Gensler entworfen, die das nach oben schraubende Stahlskelett mit einer Glashülle versehen wollen. Es soll insgesamt neun begrünte Atrien geben. Ihr Vorschlag, den die Architekten selbst mit „Drache“ betiteln, war erst im Juni unter vielen ausgewählt worden. „Der Entwurf ist umweltfreundlich”, meint Wang Wei, Direktor des Engineering Center for Green Construction beim chinesischen Bauministerium, begeistert.

Noch euphorischer gibt sich der Entwickler: „Wir erwarten, dass das Shanghai Center die heimische Nachfrage und das Wirtschaftswachstum Chinas inmitten der globalen Finanzkrise steigern wird,“ spekuliert Kong Qingwei von der Shanghai Center Construction and Development Co. Dessen General Manager Gu Jianping setzt noch eins drauf: Dank der Rezession seien jetzt ja auch die Baumaterialien billiger. Die Mieten würden im Gegenzug viel höher ausfallen als heute, orakelt Gu. Eben eine typisch-chinesische Win-Win-Situation.

Der Traum Shanghais, ein Dreieck aus Super-Wolkenkratzern östlich des Huangpu-Flusses zu schaffen, soll sich mit dem Shanghai Center erfüllen. Den Beginn des architektonischen Dreigestirns markierte der 1999 fertigestellte Jinmao-Tower (Skidmore, Owings & Merrill) mit 420 Metern Höhe, dem das 492 Meter hohe SWFC Anfang September 2008 folgte. Nach seiner Fertigstellung wird das Shanghai Center endlich den innerchinesischen Höhenrekord des Taipei 101 brechen - was vor allem die Regierung in Peking zu Begeisterungsstürmen verleiten dürfte.

Till Wöhler, Peking


Kommentare

4

Schlomm | 08.12.2008 10:13 Uhr

King Kong

Zitate aus der Rezension:
"Der Entwurf ist umweltfreundlich", meint Wang Wei, Direktor des Engineering Center for Green Construction beim chinesischen Bauministerium, begeistert.

Noch euphorischer gibt sich der Entwickler: "Wir erwarten, dass das Shanghai Center die heimische Nachfrage und das Wirtschaftswachstum Chinas inmitten der globalen Finanzkrise steigern wird, spekuliert Kong Qingwei ..."

Dass Menschen bauen, was immer möglich ist, liegt wohl in deren Natur und lässt sich nicht ändern. Dass uns derartige Unsinnigkeiten durch ständige Wiederholung der entsprechenden Modevokabeln als umweltfreundlich, nachhaltig etc. pp. verkauft werden, finde ich zunehmend unerträglich und ich erwartete von der Redaktion eigentlich auch hierzu eine kritischere Haltung.
Herrn Kong Qingwei (Projektentwickler) empfehle ich die Annahme des Künstlernamens King Kongwei.

3

politischer beobachter | 01.12.2008 09:49 Uhr

zwei staaten

lieber herr bruckhoff, man mag davon halten, was man will, aber politische tatsache ist, dass zahlreiche mitteleuropäische staaten und nordamerika die ein-china-politik unterstützen.

2

gnignarf | 28.11.2008 20:44 Uhr

aha

wow, dann werden endlich 2 türme zu sehen sein... obwohl 3 stück da stehen.
den jin mao tower kann man ja schon gar nicht mehr erkennen wenn man von der altstadt her kommt. er geht in der smogsuppe von shanghai und dem lächerlichen abstand des "flaschenöffners" von gerade einmal 100m vollkommen unter. hätte der jin mao nicht seine positionslampen, hätte ich ihn wohl nie gefunden :-)

chinesischer städtebau olé

1

Detlev Bruckhoff | 28.11.2008 17:01 Uhr

4 Türme - 2 Staaten

Ist es nicht ein bisschen unfair, in einem baukulturellem Bericht im Nebensatz Taiwan als innerchinesisches Areal zu bezeichnen und damit Öl ins politische Feuer zu schütten ??

 
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Die drei Supertürme Shanghais (von links nach rechts): Shanghai Center, Jinmao-Tower und das Shanghai World Financial Center

Die drei Supertürme Shanghais (von links nach rechts): Shanghai Center, Jinmao-Tower und das Shanghai World Financial Center

Das Shanghai Center im Modell

Das Shanghai Center im Modell

Das Baustellenfoto lässt die Grundrissform des Shanghai Center erkennen. Im Hintergrund ist der Jinmao-Tower zu sehen. (Foto Xinhua)

Das Baustellenfoto lässt die Grundrissform des Shanghai Center erkennen. Im Hintergrund ist der Jinmao-Tower zu sehen. (Foto Xinhua)


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