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20.12.2023

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Holzersatzneubau

Bankgebäude im Kanton Bern von akkurat bauatelier


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Ersatzneubau ist schon ein sperriges Wort. Aber es geht immer noch etwas sperriger. Zum Beispiel so: Holzersatzneubau. Einen solchen haben akkurat bauatelier (Thun) in Frutigen im Kanton Bern realisiert. Dort hatte die Raiffeisenbank ihre Angebote lange Zeit über zwei Gebäude und ein paar Provisorien verteilt. Man wünschte sich eine räumliche Bündelung und gleichzeitig eine Anpassung an das immer stärker ausgebaute Beratungs- und Serviceangebot – also weg von der klassischen „Schalterbank“.

Der Neubau von akkurat sitzt zwischen dem historischen Rüeggerhaus – das die Bank bisher genutzt hatte – und der Straße. Die Eingangsfassade richtet sich zum Zentrum des Orts. Laut den Architekt*innen konnte so die optimale innere Organisation der Funktionen mit einer Klärung der städtebaulichen Situation verbunden werden. Dazu trägt auch die Gestaltung des abschüssigen Umfelds durch die Landschaftsarchitekten extra (Bern) bei, die ein kleines Netzwerk aus Wegen mit Terrassen, Vorplätzen und Treppen anlegten.

Architektonisch ist das neue Bankgebäude deutlich zweigeteilt: in einen Sockel aus Ortbeton und einem darauf aufsitzenden, zweigeschossigen Holzbau mit großen Fenstern und ortstypischem Satteldach. Auch Fluchttreppenhaus und Untergeschoss wurden aus Ortbeton gegossen. Im Sockelgeschoss liegen die Eingangshalle und alle Kundenbereiche, die beiden Obergeschosse bieten offene Büros für die Mitarbeiter*innen. Ein quadratisches Raster von 3,5 mal 3,5 Metern bietet Flexibilität bei der Einteilung der Räumlichkeiten. Dieses Raster strukturiert auch die Fassaden aus sägerauen Lärchenbrettern. Im Inneren wurde vor allem Weißtannenholz genutzt.

Die Architekt*innen verweisen auf die hervorragende Zusammenarbeit mit lokalen Handwerker*innen, die zu Details wie den Zierausschnitten in der Fassadenschalung, den feinen Schlosserarbeiten oder der eingeschnitzten Jahreszahl geführt haben. Auch die Ausführung der sichtbaren Trägerbalken über dem Dachgeschoss als „Ründi“ ist ein Verweis auf ortstypische Spezialitäten. „Ründi“ ist der umgangssprachliche Begriff für die unterseitige, konkav gerundete Verkleidung eines stark auskragenden Giebels, wie man sie im traditionellen Berner Bauernhaus findet. So zeigt sich der Holzersatzneubau in Frutigen als eindeutig zeitgenössisches Haus voller Anspielungen auf lokale Bautraditionen. (fh)

Fotos: David Bühler


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Kommentare

5

Nikolaus | 04.01.2024 23:52 Uhr

Endlich mal ein freundliches Gebäude...

... das sich nicht krampfhaft von der gebauten Umwelt absetzen will, sondern den Mut hat, mit den vorgefundenen Formen und Materialien zu arbeiten, dabei einfach angenehme Innenräume schafft und trotzdem erkennbar von heute ist.

4

auch ein | 03.01.2024 09:25 Uhr

architekt

@2: zum glück muss ich auch nicht mit Ihnen in der Verwaltung der Raiffeisen auf dem Dorf arbeiten.
DIe Ecke ist auch nicht sehr prickelnd....

3

lutzinger | 22.12.2023 18:16 Uhr

Vielen Dank

Vielen Dank, lieber steffen, für diesen herzerwärmenden Kommentar zum Jahresende. Ihnen alles Gute und ein apar frohe entspannte Tage.

2

steffen | 21.12.2023 16:43 Uhr

akkurat mit Dach drauf

Auch wenn man über die Fassaden geteilter Meinung sein kann: Das ist innen freundlich und hell, und ich kann mir vorstellen, dass ich darin gerne arbeiten würde.
Jedenfalls, wenn ich nicht mit `auch ein architekt´ arbeiten müsste...

1

auch ein | 21.12.2023 14:49 Uhr

architekt

das ist wirklich alpenkitsch gemischt mit "modernem" sichtbeton.
und innen dieser abgerundeten binder lassen es fast als dekoriertes fertighaus wirken.

 
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