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30.05.2022

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Philharmonie an der Moldau

BIG gewinnen in Prag


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Der Stadtteil Holešovice liegt nördlich der Prager Innenstadt und wird im Norden, Osten und Süden von der Moldau umflossen. Eine der Hauptverkehrsadern ins Prager Stadtzentrum führt durch Holešovice und zieht sich wie eine Schneise durch das Gebiet. Charakterisiert wird das Viertel zudem durch die Industriebrache eines ehemaligen Güterbahnhofs. Das Areal soll in Zukunft – ausgehend von dem durch Pelčák und Partner (Brünn) und Thomas Müller Ivan Reimann (Berlin) ausgearbeiteten Masterplan – zu einem neuen Wohn- und Büroviertel umgebaut werden. Der hier verortete Bahnhof Bubny, der bereits ein Gedenkort für die Deportationen im Zweiten Weltkrieg ist, soll zum Denkmal der Stille ausgestaltet werden.

Ein wichtiger Bestandteil des umfassenden Stadtentwicklungsprojekts „Bubny-Zátory“ ist der Bau der Vltava Philharmonie, die unmittelbar an der namensgebenden Moldau (Vltava) und damit vis-à-vis des Prager Stadtzentrums entstehen soll. Nach dem Konzertsaal in Ostrava soll dies der nächste große Konzerthaus-Neubau in Tschechien werden. Ein dafür 2021 von der Stadt Prag und dem von ihr gegründeten Institut für Planung und Entwicklung ausgelobter internationaler Wettbewerb wurde nun Mitte Mai entschieden. Durchsetzen konnte sich das dänische Büro BIG – Bjarke Ingels Group (Kopenhagen). Vorausgegangen war dem Wettbewerb eine Machbarkeitsstudie von Henning Larsen (Kopenhagen), AEA Consulting (New York, London) und Buro Happold (Bath). Alle Preise im Überblick:

  • 1. Preis: BIG – Bjarke Ingels Group (Kopenhagen)

  • 2. Preis: Barozzi Veiga (Barcelona)

  • 3. Preis: Bevk Perović Arhitekti (Ljubljana)

  • 4. Preis: Petr Hájek Architekti (Prag)

  • 5. Preis: Snøhetta (Oslo)

Da sich das Baugrundstück der Philharmonie auf einer aktuell stark genutzten Verkehrsfläche befindet, soll bis zur Umsetzung der Verkehr langfristig umgeleitet und in den Untergrund verlegt werden. Die Philharmonie wird nach Vorgaben des Masterplans einen direkten Zugang zur Moldau erhalten, entlang des Flusses entsteht dafür öffentlicher Raum. Der Siegerentwurf von BIG sieht darüber hinaus eine Erweiterung der öffentlich zugänglichen Flächen in Form einer Dachlandschaft vor: Entwurfsprägend für die von BIG vorgeschlagene Philharmonie ist die Höhenstaffelung von ineinander fließenden, begehbaren Dachflächen. Als Inspiration dienten dem Büro laut Bjarke Ingels der Verlauf der Moldau sowie deren musikalische Interpretation in Form des weltberühmten, symphonischen Werks von Bedřich Smetana.

Architekt Michal Sedláček, der den Juryvorsitz übernahm, hob hervor, dass der Entwurf von BIG die Zugänglichkeit von allen Seiten ermögliche. Ein Hauptaugenmerk der neuen Philharmonie ist die Schaffung eines Treffpunktes für die Öffentlichkeit. Beherbergen soll der Neubau das Prager Symphonieorchester sowie die Tschechische Philharmonie. Im Gegensatz zu den bisherigen Spielstätten soll die Vlatava Philharmonie mehr Raum für die Orchester bieten und ihnen auch den Ausbau ihrer Bildungsprogramme ermöglichen. Zusätzlich sollen Flächen für die Musikabteilung der Staatlichen Bibliothek sowie ein Restaurant entstehen. Geplant ist, das Projekt 2032 zu realisieren.

Die Entwicklung des gesamten Areals, das des Weiteren eine große Parkanlage nördlich der Philharmonie vorsieht, soll bis 2040 abgeschlossen sein. In dem Stadtteil Holešovice befinden sich neben der Nationalgalerie bereits mehrere Kulturbauten, die in den Nullerjahren entstanden sind. Dazu gehören das DOX Kunstzentrum oder das Kulturzentrum La Fabrika. (sla)


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Kommentare
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1

reto | 02.06.2022 08:36 Uhr

Überhaupt

nicht mein Geschmack. Auch bei der sonstigen Achtung vor Bjarke, aber das hier ist nichts für mich. Zu viel Dachfläche, zu viel Unräume, zu viel Treppen/Sitztreppen - insgesamt zu viel breit fließende Pagode. Da würde mir als skulpturealer Stadtbaustein der zweite Platz von Barozzi Veiga wesentlich besser gefallen. Hat ebenfalls etwas ikonisches und ist dabei - seinbar - funktionaler.

 
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1. Preis: BIG – Bjarke Ingels Group (Kopenhagen)

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2. Preis: Barozzi Veiga (Barcelona)

2. Preis: Barozzi Veiga (Barcelona)

3. Preis: Bevk Perović Arhitekti (Ljubljana)

3. Preis: Bevk Perović Arhitekti (Ljubljana)

4. Preis: Petr Hájek Architekti (Prag)

4. Preis: Petr Hájek Architekti (Prag)

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