RSS NEWSLETTER

https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Arii_Irie_Architects_in_Isumi_8366562.html

16.10.2023

Zurück zur Meldung

Villa in der Lagerhalle

Arii Irie Architects in Isumi


Meldung einblenden

Zum Portfolio des 2015 in Tokio gegründeten Büros Arii Irie Architects gehören neben Wohnhäusern, Cafés oder einer Produktionsstätte für Kosmetik auch eine mehrfach ausgezeichnete, luftige Lagerhalle. In ihrem jüngsten Projekt stand das Büro von Atsuo Arii und Kako Irie vor der Herausforderung, zwei jener Typologien miteinander zu verbinden. Im Auftrag eines privaten Bauherren sollten sie in der südöstlich von Tokio gelegenen Küstenstadt Isumi eine Lagerhalle entwerfen, die auch als Ferienhaus genutzt werden kann: Entsprechend kommuniziert das Büro das Projekt unter dem Titel Warehouse Villa, also Lagerhallenvilla.

Die Halle befindet sich in einer teils für Landwirtschaft, teils für Wohnen genutzten Gegend. Der Bauherr suchte hier nach einer Möglichkeit, aus Familienbesitz geerbte Restaurantmöbel und Kochzubehör zu lagern. Um die gewünschte Wohnfunktion unterbringen zu können, sollte die Halle dabei größer als für den Stauraum nötig konzipiert werden. Da die Objekte keiner besonderen Lagerkonditionen bedürfen, so Arii Irie Architects, habe man sich auf das Notwendigste reduziert: der Schutz vor Regen und den vom Pazifik kommenden Winden. Die Architektur sollte einzig von der Gebäudehülle bestimmt werden.

Diese ist als Stahlkonstruktion ausgeführt, an der Polycarbonatplatten und Wellblech befestigt sind. Dahinter liegen Mosquitonetze. Nach Bedarf können Räume in der großen Halle abgetrennt werden. Die Materialwahl findet sich in vielen Projekten des Büros wieder. Die Konzeption erinnert an das Ende der 1990er Jahre von Shigeru Ban entworfene Naked House, lässt sich aber auch aktuellen Tendenzen mit Hang zum Provisorischen zuordnen.

Über ein Schiebetürsystem öffnet sich das Innere der Lagerhalle mit einer Bruttogeschossfläche von 199 Quadratmetern. Der rückwertig positionierte Lagerbereich verschwindet hinter einer opaken Trennwand und lässt sich über einen zweiten Eingang erschließen. Ihn umfließt der offene Wohnraum, der lediglich durch Installationen definiert wird: Eine freistehende Küchenzeile, ein Kamin und eine freistehende Badewanne, vor der ein gebäudehoher Vorhang angebracht ist. Auf dem Stauraum liegt eine Galerieebene, die als Schlafbereich genutzt werden kann. (sla)

Fotos: Kai Nakamura


Zum Thema:

Mehr zu Schiebetüren und Faltwerktreppen bei Baunetz Wissen


Kommentare

12

auch ein Horst | 17.10.2023 23:35 Uhr

Japan-Architektur

Jetzt doch mal wirklich die Kirche im Dorf lassen!
Das IST Architektur! Der Bauherr wünscht- der Architekt liefert!
Was gibt es daran zu kritisieren?
Und der Architekt hat geliefert!- in feinen Details zudem!
Japanische Wohn- und Ferienwohnkulturen sind uns doch hier völlig unbekannt.
Warum man das nicht einfach akzeptieren kann und dann gleich loskritisieren muss- ich verstehe es nicht!
Lasst doch Architektur Architektur sein- denn diese ist es. Und das auch noch ziemlich gut!!!

11

Du lieber | 17.10.2023 15:56 Uhr

Gott

Hier auf dem Baunetz versammelt sich also die deutsche Spießigkeit mit all den billigen Scherzen vom Stammtisch ("sieht ja aus wie eine Garage, Ha Ha)

Ts Ts, Leute, das ist immerhin ein interessantes Grundrisskonzept und bestimmt nicht den Bewohnern aufgezwungen worden + ein Konzept, das keine Kurven kennt.

Finde ich sehenswert.

10

Frauke | 17.10.2023 15:27 Uhr

Oh Gott

Wahnsinn wieviele Emotionen so ein harmloses Haus auslöet. Mir gefällt es gut.

Warum die Aufregung weil jemand ein par Erbstücke lagern will ?
In Deutschland wird an jedes Haus in der Größe gleich ein zweites kleines Haus gebaut um darin 1- 2 Gegenstände zu lagern, die ohne weiteres auch draussen stehen könnten, auch Garage genannt.

Wenn ich die Architekt*in des Projekts wäre, hätte ich es allerdings als Umnutuzng einer Bestandhalle verkauft ;)

9

50667 | 17.10.2023 10:49 Uhr

Menschen....


...die Architekten beauftragen einen Reliquienschrein für Ihre geerbte Restaurantmöbel und Kochzubehör zu planen...diesen Schrein dann mit einer Wellblechhalle einhausen lassen um diese Wellblechhalle dann als temporäre Ferienwohnung zu nutzen sollten in Erwägung ziehen sich professionelle Hilfe zu holen...

8

A4f | 17.10.2023 10:21 Uhr

unlogisch und unverantwortlich

Eine riesige Lagerhalle für ein paar Restaurantmöbel, wo ich mich frage, ob es nicht resourcenschonender wäre diese zu nutzen/weiterzuverkaufen, anstatt ein Lager dafür zu errichten. Es fühlt sich irgendwie als Pseudogrund an, wegen des verhältnismäßig wenigen Lagerflächenbedarfs, eine volumenmäßig so überdimensionierte Ferienwohnung zu bauen.
Zusätzlich findet hier eine viel zu hohe unnötige Flächenversiegelung im Außenbereich statt, eine Konzentration auf die rückseitige Anlieferung wäre doch ausreichend. Warum wird hier eine "Betonwüste" um ein Ferienhaus angelegt, wo man doch raus aufs Land wollte?
Für mich ist das insgesamt unlogisch und absolut kein Besispiel für zukunftsorientierte oder verantwortungsvolle Architektur. Eher ein Beispiel für die Ursachen des Flächenfraßes auf unserem Planeten.

7

solong | 17.10.2023 09:43 Uhr

wenns euch nicht

auffällt ... in erster linie im höchsten masze unökologisch und absolut nicht klimagerecht ... zu betonierte, verblechte selbstinzenierung ...

6

Larno | 17.10.2023 09:03 Uhr

Ederer

Kenne in der schwäbischen Provinz noch ein paar verlassene Autowerkstätten, wer sich hier ähnlich gemütlich einrichten will. Nicht mal eine Hängematte von den Trägern gespannt... enttäuschend

5

tsven | 16.10.2023 19:36 Uhr

lustige lagerhalle

Ich finde super, ihr Spießer! Würde sofort da einziehen.

4

ep_ | 16.10.2023 17:48 Uhr

Sanitärgroßhandel ...

.... Lager geräumt; leider nur noch eine Badewanne lieferbar

3

Hans Peter Wunsch | 16.10.2023 17:21 Uhr

Genauso ...

sollte mein Ferienhaus sein. Gemütlich, einladend und wohnlich. Im Sommer dann bei 35 Grad ohne Schatten auf dem Betonvorplatz sonnen, im Winter um den Kamin kauern und eiskalte Sushi essen, weil die Küche mal wieder kalt bleibt. Neben der Badewanne kann ich gleich das Auto reparieren und schlafen im Hochregallager. Ich find's klasse!

2

arcseyler | 16.10.2023 16:41 Uhr

........

Was das ganze zur Wohnung macht ist die konventionelle Erschließung über den Lagervorraum. Dahinter explodiert der Raum im Licht. Was für eine Rolle doch die Erschließung spielt.
Eigentlich nur der konventionelle Ablauf, aber übertrieben.

1

auch ein | 16.10.2023 15:43 Uhr

architekt

glamping auf der zweiten ebene.
besonders schlimm die gemütliche kaminecke.

lustig das alles.....

 
Mein Kommentar
Name*:
Betreff*:
Kommentar*:
E-Mail*:

(wird nicht veröffentlicht)

Zur Durchführung dieses Service werden Ihre Daten gespeichert. Sie werden nicht an Dritte weitergegeben! Näheres erläutern die Hinweise zum Datenschutz.


Ab sofort ist die Eingabe einer Email-Adresse zwingend, um einen Kommentar veröffentlichen zu können. Die E-Mail ist nur durch die Redaktion einsehbar und wird nicht veröffentlicht!


Ihre Kommentare werden nicht sofort veröffentlicht. Bitte beachten Sie unsere Regeln.




Alle Meldungen

<

14.12.2023

Filmtipp: Toilettenhäuschen und Baumkronen

Perfect Days von Wim Wenders

13.04.2023

Um den Baum gebaut

18 Häuser in wachsender Nachbarschaft

>
BauNetz Themenpaket
Kleider machen Häuser
baunetz interior|design
Monoton monochrom
Baunetz Architekt*innen
dasch zürn + partner
baunetz CAMPUS
Campus Masters
vgwort