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09.02.2023

Auftreten und Arbeiten

Allford Hall Monaghan Morris in London


Nach langer Planungs- und Bauzeit hat das Londoner Eisenbahnverkehrsprojekt Crossrail im Mai 2022 seinen Abschluss gefunden. Seither verläuft die Elizabeth Line von Reading im Westen der britischen Kapitale quer durch die Millionenstadt bis zum östlich gelegenen Shenfield. Mit dem dadurch erforderlichen Ausbau der unterirdischen Station Tottenham Court Road wurde die Notwendigkeit begründet, zwei Baublöcke im Londoner West End abzubrechen. Auch das Astor Theatre, das in einem Warenhaus aus dem ausgehenden 19. Jahrhundert beheimatet war, fiel der Maßnahme zum Opfer. Nach Fertigstellung eines Zugangs und gebäudetechnischer Anlagen für die neue Linie sind an der nämlichen Stelle zwei mischgenutzte Neubauten im Wert von 300 Millionen Pfund nach Entwürfen des Büros Allford Hall Monaghan Morris (London) entstanden.

Der nördliche Bau bietet im Untergeschoss, ebenerdig und im ersten Stockwerk mehr als 3.300 Quadratmeter Verkaufsfläche. Der Zugang zu den Läden erfolgt von der stark frequentierten Oxford Street aus, die darüber liegenden neun Bürogeschosse werden über einen neu geschaffenen Stadtraum im Süden erschlossen, der den Namen Soho Place trägt. Oberhalb der Schreibtischarbeitsplätze, die sich über fast 18.000 Quadratmeter erstrecken, steht den Mieter*innen von 1 Soho Place eine Dachterrasse zur gemeinschaftlichen Nutzung zur Verfügung. Im zweiten Baukörper, der sich südlich der Platzanlage erhebt, sind nur die obersten drei Etagen zur Büronutzung vorgesehen: Deutlich ablesbar in zwei übereinander gelagerte Volumen gegliedert, beherbergen die unteren sechs Geschosse von 2 & 4 Soho Place nebst einem Restaurant und einer Bar auch ein neues Theater mit 600 Sitzplätzen. Dabei wurde das Auditorium durch das Architekturbüro Haworth Tompkins gemeinsam mit dem auf theatre consulting spezialisierten Unternehmen Charcoalblue (beide London) geplant.

Die Gestaltung des Saals, der unterschiedlichste Nutzungen und Bestuhlungsvarianten eröffnet, folgt den Ideen der Intendantin Nica Burns. Gemäß ihrer Schilderungen einer abendlichen Vorstellung im antiken Theater von Epidauros, errichtet im vierten vorchristlichen Jahrhundert, korrespondiert die Farbigkeit der hölzernen Brüstungen und der blauen Sitzbespannung mit einem artifiziellen Sternenhimmel, der den Saal überwölbt. Die Überdachung, die die Aufführungsstätte mit dem sehr gegenwärtigen Namen @sohoplace vom griechischen Vorbild unterscheidet, schützt das Publikum vor dem englischen Regen. Und die vollständige akustische Trennung als Haus im Haus soll die Zuschauer*innen vor Lärm und Vibrationen bewahren, die aus dem unterirdischen Bahnbetrieb resultieren. (ree)



[Anmerkung der Redaktion: In einer früheren Version hieß es missverständlicherweise, dass Hamworth Tomkins und Charcoalblue das Theater geplant hätten. Die beiden Firmen sind allerdings lediglich für das Auditorium verantwortlich gewesen. Die Konzeption der anderen Theaterräumlichkeiten oblag dem Büro Allford Hall Monaghan Morris.]


Fotos: Matt Chisnall, Fred Howarth, Jack Hobhouse, Rob Parrish, Tim Soar, Philip Vile


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