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09.04.2008

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Jørn Utzon...

...wird 90


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Was kann es eigentlich für einen Architekten Schöneres geben, als dass sein Name unausweichlich mit einem seiner Bauwerke verbunden ist?
Bei Jørn Utzon ist das der Fall. Auch wenn sein eigenes Verhältnis zu seinem Entwurf und dessen Realisierung wahrscheinlich eher ambivalent ist, berühmt geworden ist er mit dem Entwurf für das Opernhaus in Sidney allemal.

Am 9. April 1918 in Kopenhagen geboren, studierte er ab 1937 Architektur in seiner Heimatstadt und arbeitete danach in den Büros von Alvar Aalto und Frank Lloyd Wright. 1950 gründete er sein eigenes Büro in Kopenhagen und wurde 1957 mit einem Schlag berühmt, als er den Wettbewerb zur Gestaltung des Opernhauses in Sydney gewann.

Die statisch anspruchsvolle Dachkonstruktion und die ausgeklügelte Inneneinrichtung hatten jedoch zur Folge, dass das zunächst veranschlagte Budget von 3,5 Millionen US-Dollar weit überzogen wurde. Als die Kosten dann 57 Millionen Dollar erreichten, forderte Robert Askin, der Premierminister des australischen Bundesstaats New South Wales, ein Ende der unabsehbaren Kostensteigerungen. Als Jørn Utzon sich weigerte einer billigeren Kompromisslösung für die Innenausstattung zuzustimmen, wurde er 1966 aus dem Projekt ausgeschlossen. Eine Gruppe junger australischer Architekten brachte das Werk zu Ende. Utzon war überzeugt, dass die getroffenen Kompromisse das Werk ruinieren würden, und bei der Eröffnung gaben ihm Kritiker und Künstler teilweise Recht: Man klagte über allgemeine Enge, zu kleine Säle, zu steile Treppen, und vor allem über eine erbärmliche Akustik. Die Funktionalität der Innenräume wird dem großartigen Äußeren in mancher Hinsicht nicht gerecht.

Immerhin: Das Opernprojekt brachte Utzon weltweites Ansehen und Aufträge ein. Er wurde 1963 mit dem Bau der Melli-Bank in Teheran betraut. Es folgten 1967 ein Stadion in Saudi-Arabien, 1976 die Bagsværd-Kirche in Kopenhagen und 1972-1987 das Parlamentsgebäude in Kuwait.

Jørn Utzon hat übrigens seit seinem Rauswurf vom Opernhaus-Projekt nie wieder australischen Boden betreten. Zuerst aus Ärger dann aus gesundheitlichen Gründen. Er wurde 2003 mit dem Pritzker-Preis für sein Lebenswerk ausgezeichnet.

Unser Tipp: Die Architekten, die heute in der dänischen Architekturszene und darüber hinaus als prägend gelten, gibt es in der aktuellen BAUNETZWOCHE#72 .


Kommentare

2

Janosch | 10.04.2008 12:49 Uhr

Wer brachte das Werk zu ende ?

Hmmmh, ob das wirklich die jungen australischen Architekten waren oder nicht doch der junge Ove Arup der den Bau (vor allem die mythischen Schalen) zu ende realisierte ?

1

The Cat | 09.04.2008 17:28 Uhr

Utzon in Sydney

Hier muss ich widersprechen:

Jörn Utzon hat wieder australischen Boden betreten, allerdings erst vor ein paar Jahren. Er und sein Sohn Jan sind in die nun endlich vonstatten gehende Umplanung der Inneneinrichtung des Opernhauses zusammen mit dem Australischen Bürp JPW aus Sydney involviert.

 
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