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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Holzhybrid_im_Werksviertel_von_C._F._Moller_9989397.html

21.07.2025

Münchner Schiffsbug mit Alpenblick

Holzhybrid im Werksviertel von C. F. Møller


Um unvermietete Flächen im Büroneubau muss sich die Münchner Innenstadt derzeit nicht sorgen. Wenn auch die Leerstandsquote kürzlich knapp acht Prozent erreichte, sind innerhalb des Mittleren Rings vor allem modern ausgestattete, gut erschlossene Mieteinheiten gefragt. Und so landet man mitten im Werksviertel, jenem urbanistischen Großvorhaben südlich des Ostbahnhofs, das Reminiszenzen des früheren Kunstparks mit „New Work“- und „Modern Business“-Konzepten von heute verbindet.

Im Umfeld von weiteren Gewerbe- und Büroimmobilien wurde nun im Teilquartier iCampus Rhenania das vom dänischen Büro C. F. Møller Architects (Kopenhagen) entworfene i8 fertiggestellt. In den Leistungsphasen 4 und 5 erhielten diese von RKW Architektur+ (Düsseldorf) Unterstützung. RKW waren bereits am benachbarten Haus der Kommunikation beteiligt. Der Campus hat seinen Auftakt an der historischen Rhenania Villa – 2022 saniert durch das Büro Landau + Kindelbacher und durch ein Bürogebäude von HENN schwarz gerahmt. Mit einem Solitär von LRO, dem dreigeteilten Haus der Kommunikation mit Fassade von Kaan Architecten und einem Komplex von Chapman Taylor erstreckt sich das von R+S Immobilienmanagement entwickelte Areal bis in die Tiefen des Werksviertels. R+S Immobilienmanagement gehört zur Unternehmensgruppe Rohde & Schwarz. 

Am i8 angekommen, will die Fassadenfarbe Grün laut Bauherrschaft auf ein Vorzeigeprojekt hindeuten. Es solle einen nachhaltigen Beitrag zum Gesamtquartier leisten, denn als eines der ersten Holz-Hybrid-Bürogebäude in München sei der Bau jenseits dreier Betonkerne primär aus 1.400 Kubikmeter Baubuche errichtet worden.

Die Konstruktion aus Furnierschichtholz ist im Innenraum allgegenwärtig. Es gibt Holzbalkendecken und -stützen sowie Verkleidungen, für die ebenfalls durchgängig Buchenholz verwendet wurde. Die Fassade weist außerdem einen 50-Prozent-Anteil an Recyclingaluminium auf. Dessen Grünton sei zugleich vom Standort inspiriert: Die Eisenbahnfarbe DB 601 nimmt Bezug zum Ostbahnhof, dazu deuten die rein gestalterisch eingesetzten Streben auf Schienen und Weichen im Gleisbett hin.

Alle bereits fertiggestellten Projekte auf dem iCampus sind vollvermietet, was auch Nutzungen wie Nahversorgung, Hotel, Gastronomie und Freizeitangebote einschließt. Im Fall des i8 werden zeitnah Unternehmen aus den Bereichen Finanzdienstleistungen, Baufinanzierung oder der Internet- und Techbranche einziehen. Rund 11.000 Quadratmeter Mietfläche gruppieren sich hierfür beidseitig eines gebäudehohen Atriums. Der östliche Flügel ist dabei weit herausgezogen. Er umschließt einen Park mit Altbaumbestand und bildet bis zum dritten von fünf Obergeschossen eine bugartige Spitze aus.

Rund 21.000 Quadratmeter Bruttogrundfläche umfasst das Gebäude. Davon entfallen allein 600 Quadratmeter auf eine Dachterrasse mit Rundumblick, in deren Mitte ein Sheddach mit Photovoltaik und elektrochromer Verglasung für die Belichtung des immensen Atriums sorgt. (sab)

Fotos: Yohan Zerdoun


Zum Thema:

C.F. Møller haben noch ein weiteres Gebäude im Werksviertel errichtet. Einblicke ins Viertel gibt außerdem unsere BauNetz WOCHE#599 zu neuen Kulturorten in München.


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Zu den Baunetz Architekt*innen:

C.F. Møller
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