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10.07.2025
Linear in Liestal
Bahnhofsensemble von Burkard Meyer Architekten
Im Gegensatz zu Deutschland erzählt in der Schweiz der Schienenverkehr auch in der Gegenwart eine Erfolgsgeschichte. Das führt dazu, dass nicht zuletzt im Nahverkehr die Kapazitäten stetig ausgebaut werden. In Liestal – Hauptort des Halbkantons Basel-Land, rund 15 Kilometer südöstlich von Basel – folgte daraus eine ungewöhnliche Bahnhofsbebauung. Realisiert wurde das Vorhaben, das aus zwei Baukörpern und verbindender Infrastruktur besteht, durch das Büro Burkard Meyer Architekten mit Sitz im Schweizerischen Baden.
Der Bahnknoten Liestal wurde in den letzten Jahren von zwei auf vier Spuren ausgebaut. Damit erhöhte sich auch das Personenaufkommen, weshalb die Bestandsbauten nicht mehr ausreichten. Das nahm die Stadt Liestal in Zusammenarbeit mit der SBB zum Anlass, das unmittelbare Bahnhofsumfeld mittels eines Quartierplans neu zu ordnen. Daraus ergab sich ein linearer Planungsperimeter parallel zu den Gleisen. Hier sollten ein neues Bahnhofsgebäude mit Büronutzung sowie ein Wohn- und Geschäftshaus entstehen. Burkard Meyer konnten sich den Auftrag im Rahmen eines Wettbewerbs sichern.
Schräg gegenüber eines markanten Bürogebäudes von Christ & Gantenbein steht nun der neue Bahnhofsbau mit vier oberirdischen Geschossen. Der lange Riegel endet an einem Platz mit mehreren historischen Bauten. Das Erdgeschoss ist visuell durchlässig gestaltet und nimmt ein Bahnreisezentrum sowie weitere Verkaufs- und Dienstleistungsflächen auf. Der Zugang zu den Gleisen erfolgt unterirdisch, sodass auch dort Gewerbeflächen angeordnet werden konnten. Das zweite Haus ist etwas kürzer, aber dafür mit sieben Stockwerken deutlich höher. In den oberen fünf Etagen wird hier in 23 Mietwohnungen gewohnt. Rund 10.700 Quadratmeter Bruttogrundfläche umfassen beide Bauten insgesamt.
Das 230 Meter lange Ensemble ist klar als solches erkennbar. Dazu trägt einerseits die horizontale Fassadengestaltung mit Gesimsen und rotem Sonnenschutz sowie Jurakalkbeton als gemeinsamem Material bei. Und andererseits ein Vordach mit massivem Querschnitt, das – aus dem gleichen Material gefertigt – beide Volumen verbindet. Im Resultat wird die Linearität der Bahnhofsanlage durch das neue Ensemble auch in der Vertikalen räumlich erfahrbar. (sb)
Fotos: Damian Poffet
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