- Weitere Angebote:
- Filme BauNetz TV
- Produktsuche
- Videoreihe ARCHlab (Porträts)
24.07.2025
Festspielhaus Hellerau komplett
Umbau und Sanierung in Dresden von heinlewischer
Mit dem sanierten Ostflügel ist das Ensemble am Festspielhaus Hellerau in Dresden nun wieder komplett nutzbar. heinlewischer haben die ehemalige Kaserne für zwei weitere Spielstätten umgebaut und über einen Durchbruch im neuen Foyer wieder an die Gartenstadt angebunden.
Von Friederike Meyer
Als das Festspielhaus in Hellerau 1911 eröffnete, lag es an einem Weg, der die Gartenstadt bei Dresden von Ost nach West durchquerte. Auf dem Platz vor der beeindruckenden Fassade von Heinrich Tessenow konnte man damals so mancher Tanzaufführung der angrenzenden Reformschule beiwohnen. Doch die kulturelle Hochzeit währte nur kurz. Im Zuge des Umbaus zur Polizeischule ersetzte man die durch Pergolen verbundenen Pensionshäuser in den 1930er Jahren durch zwei riegelartige Kasernenbauten im Osten und Westen und kappte die Verbindung zur Gartenstadt. Bis 1990 betrieb die Sowjetarmee auf dem Gelände ein Lazarett.
Nach dem Truppenabzug hat sich die Kultur Gebäude für Gebäude zurückerobert und das Festspielhaus Hellerau als Zentrum für zeitgenössische Kunst, für Tanz, Musik und Theater auf der Deutschen Kulturlandkarte eingeschrieben. Bereits in den 1990er Jahren finanzierte die Wüstenrot Stiftung die Sanierung der Pavillonhäuser, in denen die Kulturstiftung des Freistaates Sachsen heute ihren Sitz hat. Nach Plänen vom damaligen Büro Meier-Scupin & Petzet aus München wurde das Festspielhaus in seiner ursprünglichen Bühnen-Konzeption wiederhergestellt. In der sanierten Kaserne West entstanden Büros und Gästewohnungen.
Damit der Ort langfristig auch für auswärtige Künstler*innen attraktiv bleibt, hatte die Stadt Dresden den Umbau der denkmalgeschützten ehemaligen Kaserne Ost zum Residenz- und Probenzentrum beschlossen und 2018 ein Vergabeverfahren durchgeführt. Das Dresdner Büro von heinlewischer gewann. Dass die Architekt*innen damals bereits die Sanierung der benachbarten Schule betreuten und mit der Historie des Ortes bestens vertraut war, war dabei sicher von Vorteil. Denn die Aufgabe bestand nicht nur darin, Studio- und Probebühne sowie Gästezimmer zu schaffen, sondern umfasste auch die Wiederherstellung des Anschlusses an die Gartenstadt.
Das Team um Büropartner Jens Krauße und die Projektleiter Julian Snethlage und Daniel Weiße ermöglichte die Ost-West-Verbindung über das Gelände und den Bezug zur Schule, indem der Eingang als gebäudehohes Foyer ausgebildet und zu beiden Seiten durch neue Türen geöffnet wurde. Die Dachform blieb dabei erhalten, die denkmalgeschützte Dachkonstruktion nach dem besonders materialsparenden Ludwig-Kroher-Prinzip sichtbar. Über das Foyer werden sechs Künstlerapartments, die Gastronomie und zwei große Säle – das Probestudio und die Studiobühne – erschlossen. Über einen Galeriegang sind sie miteinander verbunden.
Die Säle bieten verschiedene Möglichkeiten. Das lichtdurchflutete Probestudio ist für Proben und Training vorgesehen. Die Studiobühne hingegen kommt als introvertierte „Black Box“ daher, die Konzentration und Spannung beim großen Auftritt verspricht. Dazwischen verläuft das Foyer in der Verlängerung des Hellerauer Weges quer durch den Riegel. Damit der Spielbetrieb beginnen kann, müssen die Räume allerdings noch möbliert und mit Veranstaltungstechnik ausgestattet werden – wenn die Stadt Dresden das Geld dafür bereitstellt. Die Planung der Außenanlagen kommt von Ulrich Krüger Landschaftsarchitekten aus Dresden.
Fotos: Brigida González
Von Friederike Meyer
Als das Festspielhaus in Hellerau 1911 eröffnete, lag es an einem Weg, der die Gartenstadt bei Dresden von Ost nach West durchquerte. Auf dem Platz vor der beeindruckenden Fassade von Heinrich Tessenow konnte man damals so mancher Tanzaufführung der angrenzenden Reformschule beiwohnen. Doch die kulturelle Hochzeit währte nur kurz. Im Zuge des Umbaus zur Polizeischule ersetzte man die durch Pergolen verbundenen Pensionshäuser in den 1930er Jahren durch zwei riegelartige Kasernenbauten im Osten und Westen und kappte die Verbindung zur Gartenstadt. Bis 1990 betrieb die Sowjetarmee auf dem Gelände ein Lazarett.
Nach dem Truppenabzug hat sich die Kultur Gebäude für Gebäude zurückerobert und das Festspielhaus Hellerau als Zentrum für zeitgenössische Kunst, für Tanz, Musik und Theater auf der Deutschen Kulturlandkarte eingeschrieben. Bereits in den 1990er Jahren finanzierte die Wüstenrot Stiftung die Sanierung der Pavillonhäuser, in denen die Kulturstiftung des Freistaates Sachsen heute ihren Sitz hat. Nach Plänen vom damaligen Büro Meier-Scupin & Petzet aus München wurde das Festspielhaus in seiner ursprünglichen Bühnen-Konzeption wiederhergestellt. In der sanierten Kaserne West entstanden Büros und Gästewohnungen.
Damit der Ort langfristig auch für auswärtige Künstler*innen attraktiv bleibt, hatte die Stadt Dresden den Umbau der denkmalgeschützten ehemaligen Kaserne Ost zum Residenz- und Probenzentrum beschlossen und 2018 ein Vergabeverfahren durchgeführt. Das Dresdner Büro von heinlewischer gewann. Dass die Architekt*innen damals bereits die Sanierung der benachbarten Schule betreuten und mit der Historie des Ortes bestens vertraut war, war dabei sicher von Vorteil. Denn die Aufgabe bestand nicht nur darin, Studio- und Probebühne sowie Gästezimmer zu schaffen, sondern umfasste auch die Wiederherstellung des Anschlusses an die Gartenstadt.
Das Team um Büropartner Jens Krauße und die Projektleiter Julian Snethlage und Daniel Weiße ermöglichte die Ost-West-Verbindung über das Gelände und den Bezug zur Schule, indem der Eingang als gebäudehohes Foyer ausgebildet und zu beiden Seiten durch neue Türen geöffnet wurde. Die Dachform blieb dabei erhalten, die denkmalgeschützte Dachkonstruktion nach dem besonders materialsparenden Ludwig-Kroher-Prinzip sichtbar. Über das Foyer werden sechs Künstlerapartments, die Gastronomie und zwei große Säle – das Probestudio und die Studiobühne – erschlossen. Über einen Galeriegang sind sie miteinander verbunden.
Die Säle bieten verschiedene Möglichkeiten. Das lichtdurchflutete Probestudio ist für Proben und Training vorgesehen. Die Studiobühne hingegen kommt als introvertierte „Black Box“ daher, die Konzentration und Spannung beim großen Auftritt verspricht. Dazwischen verläuft das Foyer in der Verlängerung des Hellerauer Weges quer durch den Riegel. Damit der Spielbetrieb beginnen kann, müssen die Räume allerdings noch möbliert und mit Veranstaltungstechnik ausgestattet werden – wenn die Stadt Dresden das Geld dafür bereitstellt. Die Planung der Außenanlagen kommt von Ulrich Krüger Landschaftsarchitekten aus Dresden.
Fotos: Brigida González
Auf Karte zeigen:
Google Maps
Zu den Baunetz Architekt*innen:
Kommentare:
Meldung kommentieren

Mit der Sanierung des Ostflügels ist das Ensemble am Festspielhaus Hellerau wieder komplett nutzbar.

Der ehemalige Kasernenflügel Ost bekam eine Studiobühne, einen Probenraum und Künstlerapartments.

Der ehemalige Weg in die Gartenstadt bildet sich in der großzügigen Fassadenöffnung ab.

Die denkmalgeschützte Dachkonstruktion mit den materialsparenden Kroher-Trägern blieb sichtbar.
Bildergalerie ansehen: 27 Bilder






