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26.11.2018

Am Festspielhaus Hellerau wird weiter saniert

Umbaupläne in Dresden vorgestellt


Die Kaserne Ost am Festspielhaus Hellerau wird zum Herbergs- und Probenzentrum für das von der Stadt Dresden getragene Europäische Zentrum der Künste Hellerau umgebaut. Lange hatte man sich in der Stadt um Geld für den Abschluss der Sanierungsarbeiten an Dresdens weltbekannter Stätte der Reformbewegung und Heinrich Tessenows wegweisendem Bauensemble gestritten. Nun haben Sachsens Innenminister Roland Wöller und Dresdens Oberbürgermeister Dirk Hilbert Mitte November eine städtebauliche Vereinbarung unterzeichnet, dernach der Freistaat Sachsen 5 Millionen Euro aus dem Bund-Länder-Programm „Städtebaulicher Denkmalschutz“ für die Sanierung der Kaserne Ost und die der Außenanlagen zur Verfügung stellt.

Der Ostflügel ist der einzige bisher noch unsanierte Teil des nicht nur für Sachsen bedeutenden Ensembles der Moderne. 1911 entstand es inmitten der Gartenstadt Hellerau als Bildungsanstalt für Musik und Rhythmus nach der Vision von Tessenow und dem Musikpädagogen Émile Jaques-Dalcroze. Ende der 30er-Jahre ging die Anlage in Staatseigentum über und die Schülerwohnhäuser wurden durch zwei Kasernenbauten ersetzt. Bis in die 90er Jahre hatte schließlich die Sowjetarmee das Gelände genutzt und die Bauten um den großen Platz entsprechend runtergerockt. Die Wüstenrot Stiftung finanzierte dann die Sanierung der Pavillonhäuser, in denen die Kulturstiftung des Freitstaates Sachsen ihren Sitz hat. Das damalige Büro Meier-Scupin & Petzet, die im Jahr 2000 den Wettbewerb zur Sanierung gewannen, konnten das Haus in seiner ursprünglichen Bühnen-Konzeption wiederherstellen und 2006 wiedereröffnen.

Nun sollen Heinle,Wischer und Partner am baulichen Erbe des Ortes fortschreiben. Mit einer Entwurfsskizze haben sie ein zweistufiges VgV-Verhandlungsverfahren für sich entschieden, das das Dresdner Amt für Hochbau und Immobilienverwaltung 2017 ausgeschrieben hatte. In dem östlichen Kasernengebäude sind eine Studiobühne, zehn Künstlerapartments, Werkstätten, Ateliers und ein Restaurant geplant. Die Architekten wollen den Eingang als gebäudehohes Foyer ausbilden und die denkmalgeschützte Dachkonstruktion nach dem Ludwig-Kroher-Prinzip sichtbar machen. Außerdem sollen die Ost-West-Verbindung über das Gelände und der Bezug zu der benachbarten Schule wieder hergestellt werden. Im Gegensatz zum hellen Saal des Festspielhauses ist die Studiobühne als Black Box konzipiert.

Die Sanierungsarbeiten am Kasernengebäude Ost sollen im Oktober 2020 starten und 2022 fertig sein. Die Stadt will den Differenzbetrag zu den veranschlagten Gesamtkosten von rund 9 Millionen Euro tragen. Für die Kulturpolitik der Stadt ist das in zweierlei Hinsicht ein wichtiges Signal. Erstens bewirbt sich Dresden um den Titel Europäische Kulturhauptstadt 2025, der Ende 2020 vergeben wird. Und zweitens bemüht sich der Förderverein Weltkulturerbe Hellerau e.V. seit 2012 um den Welterbetitel für die Gartenstadt Hellerau als Lebensreformprojekt. (fm)


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Das Festspielhaus Hellerau entstand 1911 nach Plänen von Heinrich Tessenow.

Das Festspielhaus Hellerau entstand 1911 nach Plänen von Heinrich Tessenow.

Der Kasernenflügel Ost wird zum Herbergs- und Probenzentrum umgebaut.

Der Kasernenflügel Ost wird zum Herbergs- und Probenzentrum umgebaut.

Die Architekten wollen den Eingang als gebäudehohes Foyer ausbilden und die denkmalgeschützte Dachkonstruktion nach dem Ludwig-Kroher-Prinzip sichtbar machen.

Die Architekten wollen den Eingang als gebäudehohes Foyer ausbilden und die denkmalgeschützte Dachkonstruktion nach dem Ludwig-Kroher-Prinzip sichtbar machen.

Im Gegensatz zum hellen Saal des Festspielhauses ist die Studiobühne als Black Box konzipiert.

Im Gegensatz zum hellen Saal des Festspielhauses ist die Studiobühne als Black Box konzipiert.

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