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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Forensic_Architecture_auf_der_Liste_5384065.html

27.04.2018

Turner Prize Nominierungen

Forensic Architecture auf der Liste


Der diesjährige Turner Prize könnte ein zweites Mal in seiner 33-jährigen Geschichte an ein Kollektiv – und ein zweites Mal an Architekten vergeben werden. Nach dem Architektenkollektiv Assemble (London), die den renommierten Preis 2015 für ihr Projekt „Granby Four Streets“ im Liverpooler Arbeiterviertel Toxteth erhielten, ist in diesem Jahr die Londoner Forschungsgruppe Forensic Architecture nominiert, wie die Tate Gallery am Donnerstag bekanntgab. Die britische Institution organisiert die jährliche Vergabe des Preises an britische oder in Großbritannien lebende Künstler für eine herausragende Ausstellung des letzten Jahres.

Das vom Londoner Goldsmiths College (University of London) aus operierende interdisziplinäre Team aus Architekten, Filmemachern, Wissenschaftlern, Journalisten und Anwälten entwickelt innovative Visualisierungstechniken, mit denen es weltweiten Menschenrechtsverletzungen ein Forum gibt. Die aufklärerische Stoßrichtung ihrer visuellen Arbeiten lässt sich leicht mit der Arbeit von investigativem Journalisten vergleichen. Doch diese werden für gewöhnlich nicht für einen Kunstpreis nominiert. Forensic Architecture sind mit ihrer Arbeit – eine Recherche, die gekoppelt mit Innovationsgeist und einem hohen technischen Anspruch beeindruckende, visuelle Artefakte produziert – für den diesjährigen Preis prädestiniert. Denn den Nominierungen der Jury kann man in diesem Jahr ein besonderes Interesse ablesen.

In postfaktischen Zeiten scheint man Arbeiten prämieren zu wollen, die mit aufklärerischen und dokumentarischen Methoden Position beziehen. Neben Forensic Architecture, die für ihre Documenta-Arbeit „77sqm_9:26min“ nominiert sind, stehen noch der Londoner Videokünstler Naeem Mohaiemen, die Glasgower Filmemacherin und Kritikerin Charlotte Prodger und der Film-Künstler Luke Willis Thompson auf der Shortlist für den mit 25.000 Pfund (umgerechnet knapp 29.000 Euro) dotierten Preis. Alle nominierten Künstler haben offensichtliche Gemeinsamkeiten: Sie beschäftigen sich mit politischen und humanitären Themen unserer Zeit und arbeiten vorranging mit den Medien Film und Video.

Einblicke in die Arbeit von Forensic Architecture verschafft die kürzlich bei Zone Books erschienene Publikation. (df)


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Mit der Arbeit „77sqm_9:26min“ präsentieren Forensic Architecture ihre Untersuchung der Aussage von Andres Temme in Bezug auf den NSU-Mord an Halit Yozgat in Kassel, 6. April 2006, auf der Dokumenta 14.

Mit der Arbeit „77sqm_9:26min“ präsentieren Forensic Architecture ihre Untersuchung der Aussage von Andres Temme in Bezug auf den NSU-Mord an Halit Yozgat in Kassel, 6. April 2006, auf der Dokumenta 14.

77sqm_9:26min

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