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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Villa_in_Sydney_fertig_2580011.html

18.06.2012

Cliffhanger

Villa in Sydney fertig


Verlockender kann ein Einfamilienhaus kaum beschrieben werden: „Das Alltagsleben findet auf einer Plattform statt, die den Ozean überblickt“. Bei dem Ozean handelt es sich um das Tasmanische Meer; die luxuriöse Villa von Chris Elliott Architects liegt am Rand von Sydney.

Das Haus passt sich dem extrem schmalen Grundstück an und ist –  abgesehen vom Meer – von Sandsteinfelsen und einem Park umgeben. Das Gebäude entwickelt sich über viereinhalb Ebenen; hinten und vorne kragt es aus. Dadurch wurde einerseits die Wohnfläche vergrößert, andererseits bieten diese „Vordächer“ Wetterschutz für die darunter liegenden Flächen.

Die unteren eineinhalb Ebenen, vom Architekten als Grotto bezeichnet, sind in den Fels eingegraben. Der dringt stellenweise ins Innere des Hauses ein, wo ansonsten das Wasser dominiert: Hier ist eine Wellness-Landschaft mit verschiedenen Pools untergebracht.

Über dem Grotto liegt eine langgestreckte „Betonschachtel“, die auf Betonstützen aufsitzt und nur dort geschlossen ist, wo es aus statischen Gründen nötig war. Überwiegend ist das Erdgeschoss mit Glaselementen verkleidet, die sich als raumhohe Schiebetüren öffnen lassen.

Ein solider Betonkern sorgt für die Stabilität des Hauses – er enthält Treppe, Badezimmer und Kücheneinrichtung. Die Schlafebene entspricht dem ersten Stockwerk und wurde als geschützter Kokon behandelt. Die Räume an beiden Enden des Gebäudes (einer davon blickt aufs Meer) haben ebenfalls raumhohe Fenster, können aber mit zwei unterschiedlichen Vorhängen – einer opak, einer transluzent – je nach Bedarf abgeschottet werden. Die Vorhänge dienen außerdem als dringend notwendiger Sonnenschutz. Die Fassade dieses Teils der Schachtel ist von löffelartig gekurvten Öffnungen unterbrochen, die Licht einlassen und spezielle Blickausschnitte nach draußen bieten. Eines dieser Fenster öffnet sich, wenn man in der Badewanne liegt, zum Himmel.

Über eine schmale Treppe gelangt man schließlich auf die oberste Ebene, den kleinen Ausguck, der das ganze Haus ein wenig wie eine weiße Jacht erscheinen lässt. Hier ist ein Studio eingerichtet, wobei man sich kaum vorstellen kann, dass sich bei dem Ausblick jemand auf die Arbeit konzentriert. Und so ist auch die kleine Dachterrasse mit allem Komfort wie Sitzgelegenheiten und einem Grill ausgestattet.

Nicht nur auf Bequemlichkeit wurde allerdings geachtet, sondern auch auf Nachhaltigkeit: Dafür sorgen ein Regenwassertank und die Verwendung von recyceltem Material; das Gründach wurde teilweise mit Solarpanelen versehen. Das Haus benötigt durch die Speichermasse und den ausreichenden Sonnenschutz keine Klimaanlage. Luxus mit ruhigem Gewissen also.

Alle Fotos: Richard Glover


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