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29.09.2025
Theater, Bibliothek, Verwaltung
Benthem Crouwel und Snøhetta planen in Delfzijl
Mit rund 17.000 Einwohner*innen ist die Stadt Delfzijl in der niederländischen Provinz Groningen nicht gerade groß. Seitdem sie 2021 in die neugeschaffene Gemeinde Eemsdelta eingegliedert wurde, steht in Sachen Stadtentwicklung einiges auf dem Plan: Der zentrale Platz Molenbergplein und die Uferpromenade sollen neugestaltet, die Kaimauer restauriert und ein neuer Parkplatz angelegt werden. Das größte Vorhaben ist ein Neubau, entworfen von Benthem Crouwel (Amsterdam) und Snøhetta (Oslo u. a.).
Es handelt sich um das House of Culture and Administration – das Theater, Bibliothek und Verwaltungsräume der Gemeinde Eemsdelta unter einem Dach vereinen soll. Für das Projekt wird mit Kosten von 80 Millionen Euro gerechnet, hieß es Ende letzten Jahres in der Lokalpresse.
Ursprünglich sollte der am Molenbergplein geplante Bau lediglich das in die Jahre gekommene Theater De Molenberg ersetzen. Im Verlauf der Planung entschied man sich jedoch, zwei weitere Funktionen zu integrieren: eine Bibliothek und die Verwaltungsräume der Gemeinde mit rund 330 Arbeitsplätzen. Im Theater sind ein Saal mit Platz für 550 Menschen, ein Multifunktionsraum mit 180 Plätzen und ein kleiner Kinosaal vorgesehen.
Neben dem Theater de Molenberg, das für den Neubau weichen muss, ist außerdem geplant, eine alte Spielhalle abzureißen. Letztere soll vor allem weichen, damit mehr Freiraum rund um die Molen Adam bleibt – eine historische Getreidemühle aus dem 19. Jahrhundert. Auch die Pläne für das House of Culture and Administration mussten zugunsten der Mühle angepasst werden, da neben ästhetischen Aspekten auch mögliche Windturbulenzen befürchtet wurden. Mit dem überarbeiteten Entwurf erhält die seit 1959 als Museum dienende Molen Adam einen prominenten Platz auf dem Molenbergplein – so sehr, dass sie dem Neubau fast ein wenig die Schau stiehlt. Im Rahmen der Neugestaltung des Platzes wird die Mühle restauriert, unter anderem werden die Flügel ersetzt.
Prägend für den Neubau ist vor allem sein mehrfach geschwungenes Dach. Saartje van der Made, Architektin und Partnerin bei Benthem Crouwel Architects, vergleicht die Form mit einem musikalischen Aufbau: „wellenförmig und gipfelnd in einer kraftvollen Silhouette, die sich vom Himmel abhebt“. Das Dach lockert die sonst streng vertikal gegliederte Fassade auf und verleiht dem Gebäude eine expressive Präsenz. Geplant ist das Haus, das 2028 fertiggestellt werden soll, auch als Veranstaltungsort für regionale und internationale Konferenzen zu nutzen. (dsm)
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