Heute noch, morgen schon

Ausstellung in Berlin

Am 11. Januar 1991 trat in der Nikolaikirche das erste Berliner Abgeordnetenhaus nach der Wiedervereinigung zusammen. 35 Jahre später erinnert das Museum Nikolaikirche ab Mittwoch, 1. Oktober 2025, mit der Ausstellung „Heute noch, morgen schon“ an die Umbrüche in Berlin um 1990.

Im Mittelpunkt der Schau stehen filmische Einblicke, wie Menschen in Ost- und West-Berlin die Transformationszeit vor und nach dem Mauerfall erlebten. Dokumentationen und Originalfragmente aus Film und Fernsehen werden durch künstlerische Kurzfilme ergänzt, die das Thema aus heutiger Sicht behandeln. Sie thematisieren persönliche Erfahrungen, gesellschaftliche Debatten und Fragen wie Selbstermächtigung und Freiheitsgewinn, aber auch Arbeitsplatzverlust, Verunsicherung und die Folgen der Währungs-, Wirtschafts- und Sozialunion.

Das insgesamt sechsstündige Filmmaterial ist in eine Gerüstlandschaft mit neun großformatigen Bildschirmen eingebettet. Kuratiert wurde die Schau von Florian Wüst in Zusammenarbeit mit Suy Lan Hopmann.

Bis März 2026 läuft eine begleitende Filmreihe in Kooperation mit dem Arsenal – Institut für Film und Videokunst, Büro für Dramaturgie, Gropius Bau, der nGbK und dem Stadtteilzentrum Kreativhaus. An wechselnden Orten beleuchtet sie aus vielfältigen Perspektiven, wie sich Berlin seit dem Ende der Teilung verändert hat. Den Auftakt bildet am Donnerstag, 2. Oktober im Gropius Bau der Film „Nach dem Spiel“ von Aysun Bademsoy, der zweite Teil einer Langzeitbeobachtung der ersten türkischen Frauen-Fußballmannschaft Europas, gegründet in Berlin-Kreuzberg.

Eröffnung: Mittwoch, 1. Oktober 2025, 18 Uhr
Ausstellung: 3. Oktober 2025 bis 6. April 2026
Ort: Museum Nikolaikirche, Nikolaikirchplatz, 10178 Berlin

Zur Ausstellung erscheint eine Publikation, herausgegeben von Elke Neumann, die man hier kostenlos herunterladen kann.