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19.09.2025
Neues Präsidium im BDA Bundesverband
Drei Fragen an Alexander Poetzsch
Der Bundesverband des Bundes Deutscher Architektinnen und Architekten BDA hat seit letztem Freitag ein neues Präsidium. Alexander Poetzsch wurde zum Präsidenten gewählt. Annemarie Bosch fungiert als Vizepräsidentin. Beisitzer*innen des Präsidiums sind Gert Lorber, Max Wasserkampf, Julia Dahlhaus und Sigrid Müller-Welt. Die bisherige Präsidentin Susanne Wartzeck durfte nach sechs Jahren satzungsgemäß nicht nochmals kandidieren. Das Präsidium wird alle zwei Jahre durch den Bundesvorstand gewählt, der sich wiederum aus den Präsidiumsmitgliedern sowie den Vorsitzenden der BDA-Landesverbände zusammensetzt.
Herr Poetzsch, Sie verlassen den BDA Sachsen nach einer kurzen, aber erfolgreichen Zeit als Vorsitzender. Was nehmen Sie von dort mit in den Bundesverband?
Meine Erfahrung als Vorsitzender des BDA Sachsen hat mir gezeigt, wie wichtig es ist und wie sehr es sich lohnt, intensiv um baukulturelle Themen zu ringen und den Mut zu haben, sich einzumischen. Architektur findet nicht nur in den großen Städten statt. Vor allem kleine Kommunen im ländlichen Raum kämpfen mit Leerstand und einem Mangel an Ideen. Dafür hat der BDA Sachsen gemeinsam mit dem Zentrum für Baukultur Sachsen (ZfBK) den Mobilen Gestaltungsbeirat gegründet. Die Vernetzung mit anderen Verbänden und lokalen Akteuren ist unabdingbar. Ich sehe es als Aufgabe, die Lust, neue Wege zu gehen und Dinge anders anzugehen, zu vermitteln. Das kann beizeiten frustrierend, aber auch sehr belohnend sein und hat mich vor allem Agilität und Dynamik gelehrt. Natürlich bleibe ich meinem Bundesland und meinem Landesverband eng verbunden. Und was ich noch mit nach Berlin nehme? Sächsische Eierschecke.
Sie möchten den BDA als berufspolitischen Akteur „inhaltlich schärfen und strukturell ausbauen“. Vor einigen Jahren hatte der BDA mit der Unterzeichnung des Abrissmoratoriums ein starkes Signal gesendet. Ernstzunehmende Reaktionen aus der Politik blieben aus. Welche Themen möchten Sie zukünftig auf den Tisch bringen?
Aktuell arbeiten wir an einem Positionspapier unter dem Titel „Mit Architektur Politik gestalten“. Darin enthalten sind Anliegen aus der Mitgliederschaft sowie Vorschläge und Lösungsansätze für die facettenreichen Probleme, mit denen wir uns konfrontiert sehen. Ich möchte dem aber noch nicht zu sehr vorweggreifen.
Wir als BDA wollen natürlich bei aller berufspolitischer Neuausrichtung die Wichtigkeit herausragender Architektur und Gestaltung in den Vordergrund stellen und deren Weiterentwicklung vorantreiben. Der Verband und seine Mitglieder haben sich vorgenommen, mit gutem Beispiel voranzugehen und Lösungen im Handeln aufzuzeigen. Um weiterzukommen, brauchen wir gute Grundlagen, Arbeitsbedingungen und Ermessensspielräume. An dieser Stelle ist die Unterstützung der Politik gefragt.
Die Ernennung neuer BDA-Mitglieder ist Architekt*innen mit „überdurchschnittlicher beruflicher Befähigung“ vorbehalten. Was sollten junge Architekt*innen Ihrer Meinung nach mitbringen, um in den BDA aufgenommen zu werden?
Der BDA würdigt herausragende Architektur und Gestaltung. Das bedeutet nicht, dass man teure Projekte realisiert und große Gebäude gebaut haben muss. Vielmehr kommt es auf eines an: die Haltung. Es geht darum zu zeigen, dass man die richtigen Prioritäten setzen kann, das heißt Qualität vor Quantität und damit beispielsweise die Integrität der Architektur vor finanzielle Interessen. Wir wollen Ambition und baukulturelles Engagement fördern. Dafür haben wir in Sachsen für junge Architekt*innen das BDA Junioren Programm ins Leben gerufen. Herausragende Architekt*innen zeichnen sich nicht unbedingt nur durch das aus, was sie bauen, sondern auch durch das, was sie nicht bauen.
Die Fragen stellte Tim Gebhardt.
Zum Thema:
Zu den Baunetz Architekt*innen:
ALEXANDER POETZSCH ARCHITEKTUREN
LORBER PAUL ARCHITEKTUR & STÄDTEBAU
DMSW Architekten
UTA Architekten und Stadtplaner
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Das neue Präsidium des Bundesverbands des Bundes Deutscher Architektinnen und Architekten BDA: Gert Lorber, Julia Dahlhaus, Sigrid Müller-Welt, Max Wasserkampf, Alexander Poetzsch und Annemarie Bosch






