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11.09.2025
Vorbild Scheune
Doppelhaus in Düsseldorf von Nidus
Ein Haus aus den 1920er Jahren und ein Neubau im Garten: Nidus haben im Düsseldorfer Stadtteil Kaiserswerth eine kleine Wohnanlage mit drei großen Einheiten umgesetzt. Der straßenseitige Backsteinbau blieb erhalten. Rückwärtig hat das Team hingegen mit Holz gearbeitet. Das Düsseldorfer Büro verantwortete nicht nur die Architektur, sondern auch die Projektentwicklung des sogenannten Kreuzberghofs.
Kaiserswerth gilt heute als ältester Stadtteil von Düsseldorf. Das mag zwar mit Blick auf seine lange Geschichte formal richtig sein, verschweigt aber, dass die offizielle Eingemeindung erst 1929 erfolgte. Bis dahin galt Kaiserswerth als dörflich geprägter, eigenständiger Vorort im Nordwesten der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt. Das Stichwort „dörflich“ ist insofern relevant, als Nidus bei ihrem Entwurf für das Gartenhaus Bezug auf alte Scheunenbauten nehmen. In der auch heute noch vergleichsweise ländlichen Umgebung von Kaiserswerth sind diese hier und da noch zu finden.
Realisiert wurde hinter dem bestehenden Wohnhaus schließlich ein doppelgeschossiger Holzbau mit reichlich Raum im steilen Dach. Zwei gespiegelte Einheiten von rund 230 Quadratmetern bilden die beiden Hälften des Volumens. Der Außenraum ist jeweils einer Einheit zugeordnet, aber durchgehend gärtnerisch gestaltet. Die Erdgeschosse mit Küche sind weitestgehend offen gehalten. Darüber folgen ein großes Schlafzimmer mit Bad und zusätzlicher Wohn- oder auch Arbeitsfläche, im Dach noch weitere Schlafräume. Die beiden unteren Stockwerke sind durch einen Luftraum miteinander verbunden, wodurch sich ein hallenartiges Entrée ergibt.
Das dunkel gestrichene Holz der Fassade lässt tatsächlich an alte Scheunen denken, auch die Klappläden vor den Eingangstüren an beiden Stirnseiten. Die hellen Fensterrahmen deuten aber ebenso die lichte Stimmung des Inneren an. Dort ist die Konstruktion dank vieler holzsichtiger Elemente gut ablesbar. Darüber hinaus führt im Erdgeschoss ein rustikaler Tonziegelboden die Scheunenmetapher weiter aus. Auch an einen alten Stall mag man sich im positiven Sinne erinnert fühlen. (sb)
Fotos: Volker Conradus
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