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31.07.2025

Spielgalerien in Gechingen

Kita von Schoener und Panzer mit Panzer und Oberdörfer


Am Rand der baden-württembergischen Gemeinde Gechingen haben Schoener und Panzer Architekten (Leipzig) mit Panzer und Oberdörfer (Tübingen) eine Kita aus Holz fertiggestellt. Der langgestreckte, scheunenartige Baukörper legt sich zwischen den Ortskern und eine Neubausiedlung. Durch zwei Unterschnitte im Erdgeschoss gelang es den Architekt*innen dabei, neben der Kita auch einen unabhängig nutzbaren Mehrzweckraum zu integrieren, wie ihn kleine Orte für allerhand Veranstaltungen benötigen.

Die Namensdoppelung ist kein Zufall. Der Entwurf stammt vom Leipziger Büro, das Michael Schoener und Fabian Panzer 2014 gründeten. Sie konnten einen nicht-offenen Wettbewerb gewinnen und verantworten die Leistungsphasen 1 bis 5. Für Projekte in Süddeutschland arbeiten sie häufig mit dem seit 1981 existierenden Büro von Panzers Vater in Tübingen zusammen, das hier die Leistungsphasen 6 bis 8 übernahm.

In der Kita Wiesennest sind auf etwa 1.700 Quadratmetern Bruttogrundfläche zwei Krippengruppen im Erd- und vier Kindergartengruppen im Obergeschoss untergebracht. Eine großzügige Treppe mit Sitzstufen verbindet beide Bereiche. Das Tragwerk bildet ein Holzrahmenbau aus Fichte, der zusammen mit Bugenings Eisenbeis Ingenieure (Calw) entwickelt wurde. Für die Fassade aus Douglasie und die Dachkonstruktion aus Fichte verwendeten die Planer*innen Holz aus dem gemeindeeigenen Wald. Als Dämmung kam nicht brennbare Mineralwolle und Einblasdämmung im Dach zum Einsatz.

Auf den ersten Blick unterscheidet sich die Gechingener Kita formal deutlich von der komplett roten Kita, die Schoener und Panzer in Fürstenwalde entwarfen. Eine Parallele bildet allerdings die großzügige Loggia an der Stirnseite der beiden Bauten, die die oberen Innenräume über eine Außentreppe direkt mit dem Garten verbindet. In Fürstenwalde dient die Loggia zusammen mit der zusätzlichen, seitlichen Terrasse auch der Entfluchtung, wodurch die mittigen Flure zum erweiterten Spielbereich werden können.

In Gechingen gibt es für den Fluchtweg eine zweite Außentreppe an der anderen Stirnseite. Statt Spielfluren platzierten die Architekt*innen im Giebel Spielgalerien direkt über den Korridoren. Sie sind von den Gruppenräumen aus erreichbar und besitzen nicht nur Oberlichter, sondern auch interne Fenster zu den Garderoben im Gang – wenn die Eltern zum Abholen kommen, wissen die Kinder also längst Bescheid.

Die Baukosten lagen bei circa fünf Millionen Euro brutto in den Kostengruppen 300 und 400. Inzwischen sind auch die auf den Fotos noch unfertigen Freianlagen abgeschlossen, für die Specht Landschaftsarchitektur (Tübingen) verantwortlich sind. Im Norden liegt ein Vor- und Parkplatz vor dem Haupteingang. Für die Spielbereiche im Süden wünschte sich die Kita eine Trennung per Zaun zwischen den älteren Kindern und den Jüngsten aus der Krippe. (mh)

Fotos: Kay Zimmermann


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