Knapp vier Jahr nach dem ersten Spatenstich wurde am 19. Februar 2002 im Berliner Spreebogen Richtfest für das Marie-Elisabeth-Lüders-Haus gefeiert. Der 210 Millionen Euro teure Neubau entsteht nach den Plänen des Münchener Architekten Stephan Braunfels und bildet den östlichen Abschluss, den so genannten „Spreesprung“, des von Axel Schultes geplanten „Band des Bundes“.

Der Architekt plante den Neubau als logische Erweiterung des ebenfalls von ihm entworfenen „Paul-Löbe-Hauses“ am gegenüberliegenden Spreeufer. So organisiert er die Baumasse, auch hier der städtebaulichen Idee des „Band des Bundes“ entsprechend, in einer Kammstruktur mit dreiseitig umschlossenen Höfen.
Direkt an der Spree entsteht ein dreigeschossiger Anhörungssaal mit 145 Sitzplätzen. Davor ist ein öffentlicher „Spreeplatz“ geplant, von dem aus über eine großzügige Freitreppe die Skulpturenterrasse erschlossen wird. Neben der Parlamentsbibliothek wird das Haus auch Räume für die wisssenschaftlichen Dienste, das Bundestagsarchiv, für Fahrdienst, Post- und Reisestelle bereitstellen.
Verbunden werden die beiden Baukörper des „Paul-Löbe-Hauses“ und des „Marie-Elisabeth-Lüders-Hauses“ durch eine doppelstöckige Brücke für Fußgänger und Radfahrer.

Einen Tag vor dem Richtfest war bekannt geworden, dass zwei der drei bisherigen Generalplaner ihre Mitarbeit an dem Projekt aufgekündigt haben. Sie hätten damit den dritten Generalplaner, Stephan Braunfels, überstimmt, der sich für eine Fortführung des Vertrages ausgesprochen habe - so die „Berliner Zeitung“. Hintergrund sind offensichtlich Differenzen über die Qualität des Sichtbetons und Uneinigkeiten über die Bezahlung.

Weitere Informationen zu diesem Projekt finden Sie in einer BauNetz-Meldung vom 12.05.1998 anlässlich des ersten Spatenstichs.

(Abbildung: Stefan Braunfels, Müchen)