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01.11.2011

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Wolkenkratzer-Minarett

Grundstein für Moschee von KSP in Algerien


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Während die Zusammenarbeit zwischen Paul Böhm und dem Bauherrn der Moschee in Köln-Ehrenfeld, der Türkisch-Islamischen Union Ditib, letzte Woche lautstark beendet wurde, wird im arabischen Algerien mit dem Bau der weltweit drittgrößten Moschee begonnen. Heute, am algerischen Nationalfeiertag, wird in Algier die Grundsteinlegung für den Neubau der „Djamaa el Djazair“ (Große Moschee von Algier) gefeiert. Die Gesamtanlage wird im Auftrag der algerischen Regierung nach den Plänen der Arbeitsgemeinschaft KSP Jürgen Engel Architekten (Frankfurt /Main) mit Krebs und Kiefer International (Darmstadt) errichtet, die 2008 mit ihrem Entwurf den internationalen Wettbewerb gewonnen hatten (siehe BauNetz-Meldung vom 21. 1. 2008).

Die neue Moscheen-Anlage mit einer Bruttogeschossfläche von knapp 400.000 Quadratmetern entsteht sechs Kilometer östlich der historischen Innenstadt von Algier – unweit des Flughafens. Die Große Moschee von Algier hat einen Gebetssaal für bis zu 37.000 Menschen und ein ca. 265 Meter hohes Minarett, das bei Fertigstellung das höchste der Welt sein wird. Der Komplex umfasst neben Gebetssaal und Minarett weitere Einrichtungen wie ein Museum mit Forschungszentrum für den Islam, ein Kulturzentrum mit Konferenzzentrum und Bibliothek, eine theologische Hochschule, Apartments und Infrastrukturgebäude.

Ein gemeinsamer, bis zu fünf Meter hoher Sockel bildet die Basis für die Bauwerke des Moscheenkomplexes, die auf diesem erhöhten Plateau von Westen nach Osten angeordnet sind. Hier befinden sich, auf dem längsgerichteten Grundstück entlang der Achse Richtung Mekka gestaffelt, die Eingangsarkaden und Minarett, Gebetshof und Gebetssaal. Der Moscheehof soll zwischen Gebetssaal und dem im Westen anschließenden Platz mit Hauptzugang und dem daran angrenzenden Vorhof vermitteln, erläutern die Architekten. „Der Gebetssaal, ist ein gewaltiger Kubus mit einer Grundfläche von ca. 145 Metern auf 145 Metern und einer Höhe von 22,5 Meter. Etwas eingerückt befindet sich ein etwa 45 Metern hoher Kubus mit der zentralen Kuppel. Diese ist an ihrem Scheitelpunkt ca. 70 Meter hoch und hat an ihrer Basis einen Durchmesser von ca. 50 Meter. Alle traditionellen, religiösen Elemente wie Qiblawand, Mihrab, Minbar und Dikkah sind in einem Raum mit moderner Ästhetik integriert. In Anlehnung an die Architektur traditioneller, islamischer Gotteshäuser besitzt die Moschee eine äußere Hülle aus Naturstein.“

Das Minarett hat mit einer Höhe von 265 Metern die „Ausmaße eines Wolkenkratzers“, so die Architekten. Um die Standsicherheit des extrem schlanken Turms mit seiner Grundfläche von nur 28 x 28 Metern zu gewährleisten, wird er 50 Meter tief im Boden gegründet. Über Panoramalifte gelangen die Besucher in die oberen, für die Öffentlichkeit bestimmten Stockwerke. Semitransparente Ornamentikelemente (sogenannte „Mouchara-bieh-Fassadenelemente“) umhüllen den Turm wie eine zweite Haut und dienen zugleich als Sonnenschutz. Auf der Turmspitze befindet sich eine  öffentlich zugängliche Aussichtsplattform. Nachts soll die gläserne Hülle des Minarettkopfs weithin sichtbar als neues Wahrzeichen von Algier erstrahlen. Die Fertigstellung ist für das Jahr 2016 geplant.


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Kommentare

2

max | 07.11.2011 12:18 Uhr

political correctness

erstaunlich, dass hier keiner was kritisches schreibt. zeigt die befindlichkeit unserer gesellschaft. ein blick in ausländische blogs verrät, dass man woanders hier viel kritischere worte findet. ich sags mal so, wie kann ein büro wie ksp so einen rückwärtsgewannten wahnsinn nur machen? man sieht auch sofort, dass innovation bei einer solchen bauaufgabe nur im allekleinsten maße gewünscht ist. und ksp beugen sich dem. zum vorredner: sehe ehrlich gesagt keinen unterschied zu den "austauschbaren projekten in china".

1

Oli | 02.11.2011 07:55 Uhr

Wohltuend

KSP zeigt auch hier wieder in gewohnt hoher Qualität, dass sich die intensive Beschäftigung mit fremder Kultur lohnt und auch dort akzeptiert wird, wo wir nicht zuhause sind. Hier sollte sich das eine oder andere Büro mit seinen immergleichen austauschbaren Projekten in China und anderswo mal ein Beispiel nehmen.

 
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