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02.09.2004

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Berliner Funktionalist

Zum 80. Geburtstag von Ludwig Leo


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Am 2. September 2004 feiert der Berliner Architekt Ludwig Leo seinen 80. Geburtstag. Der Jubilar gilt als zurückgezogen und duldete Zeit seines Lebens kein Aufsehen um seine Person oder sein Werk.

Leo war nach eigenen Angaben 1951 ins Berufsleben eingetreten; er arbeitete unter anderem bei Wassili Luckhardt und Paul Baumgarten. 1958 entstand mit einer Kindertagesstätte in Charlottenburg das erste eigene Gebäude. Die Liste seines (realisierten) Œeuvres ist relativ kurz; alle wichtigen Bauten stehen in (West-)Berlin.

Herausragend im doppelten Sinne sind seine beiden bekanntesten Projekte: der Umlaufkanal der TU am Bahnhof Zoo und die DLRG-Zentrale an der Scharfen Lanke in Pichelsdorf.

Die DLRG-Zentrale (1969-71) ist ein stehendes Dreieck mit Anklängen an Dampfermotive. Die prägende Schräge des Baukörpers erklärt sich aus dem Bewegungsablauf: Boote, die in dem turmartigen Gebäude gelagert werden, werden über einen Schrägaufzug über die Rampe auf die erforderliche Höhe gehievt.
Der Umlaufkanal des Instituts für Wasserbau (1975/76) dient der wissenschaftlichen Erforschung von Wasserströmungen. Ursprünglich hatte der Bauherr eine ebenerdige Versuchsanordnung vorgesehen. Leo inszenierte den Strömungsverlauf jedoch vertikal und schuf so ein technizistisches städtebauliches Zeichen in Pop-Art-Manier.

Dieter Hoffmann-Axthelm bezeichnet den Jubilar in einer Laudatio zum 80. Geburtstag als „bedingungslosesten Funktionalisten seiner Zeit“. Leo hatte stets die Bauaufgabe oder Wettbewerbsausschreibung genau analysiert, die Vorgaben gegebenenfalls korrigiert und verändert, und dann mit seinem architektonischen Entwurf die funktionalen Abläufe in plausible und wirkmächtige dreidimensionale Bilder gekleidet.

Das macht ihn und sein kleines Werk relativ einzigartig - und den Architekten über den Kreis seiner eingeschworenen Berliner Anhänger hinaus bedeutend.

Benedikt Hotze



 
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