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30.01.2002
Historischer Historiker
Zum 100. Geburtstag von Nikolaus Pevsner
Am 30. Januar 2002 wäre der große Architektur- und Kunsthistoriker Nikolaus Pevsner 100 Jahre alt geworden. Der 1902 als Sohn jüdischer Pelzhändler in Leipzig geborene Pevsner absolvierte sein Studium der Kunstgeschichte in Leipzig bei Wilhelm Pinder, in München bei Heinrich Wölfflin und unter Rudolph Kautzsch in Frankfurt. Seine Doktorarbeit schrieb er über Bauten des Leipziger Barocks, denen er sich auch in den folgenden Jahren mit akribischer Genauigkeit widmete. Mitte der 30er Jahre emigrierte Pevsner wie auch der erst kürzlich verstorbene Ernst H. Gombrich nach Großbritannien.
In England publizierte Pevsner 1936 sein Buch „Pioneers of the modern movement from William Morris to Walter Gropius“, mit dem er zu zeigen versuchte, wie modernes Bauen in Rückgriff auf die Tradition und Architekturgeschichte auszusehen hätte. In den 40er Jahren katalogisierte er mit dem gleichen, fast buchhalterischen Fleiß wie einst in Leipzig sämtliche Baudenkmäler des Landes. Diese wurden, nach Grafschaften eingeteilt, in den 50er Jahren als „Buildings of England“ in fast 50 Bänden veröffentlicht. Bis heute gilt das Kompendium als ein Standardwerk englischer Architekturgeschichte. Aus diesem enzyklopädischen Wissen konnte er die Werke herausgeben, für die er in Deutschland bekannt wurde: Das „Lexikon der Weltarchitektur“ (zusammen mit Hugh Honour und John Fleming) und „Europäische Architektur von den Anfängen bis zur Gegenwart“ gehören zu den wichtigsten Nachschlagewerken für Architektur überhaupt. Sir Nikolaus Pevsner starb 1983 in England.
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