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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen_Neubau_auf_Usedom_kopfueber_638157.html

05.09.2008

Gebaut für Statikfreaks

Neubau auf Usedom kopfüber


Wenn ein Haus von der Stange nicht mehr durch krassen Farbanstrich oder seinen detailverliebten Zaun auffällt, dann dreht man es einfach um. So geschehen auf der Insel Usedom. Urlauber könnten hier in den nächsten Tagen Wahrnehmungsverschiebungen haben, denn im Ostseebad Trassenheide wurde gestern ein auf dem Kopf stehendes Einfamilienhaus zur Besichtigung freigegeben.

Der Spaziergang durch das Haus werde zu einem Experiment für die Sinne, so Ideengeber Klaudiusz Golos. Das Projekt ist deutschlandweit einmalig. Lediglich die innen liegende Treppe wurde in dem 120-Quadratmeter-Bau richtig herum eingebaut. Weil aber das Haus, von dem man die Baubehörden lange überzeugen musste, auch noch schief gebaut wurde und ein Gefälle von sechs Prozent hat, wird auch dieser Gang zu einem Gleichgewichtsproblem.

In dem verdrehten Haus müsse sich der Besucher, der sich wie eine Fliege an der Decke fühle, völlig neu orientieren, sagte Golos, der zusammen mit seinem ebenfalls aus dem polnischen Stettin stammenden Kollegen Sebastian Mikiciuk das 300.000-Euro-Projekt entwickelte. Auf die Idee für das ungewöhnliche Projekt kam Golos in Orlando. Dort steht allerdings nur der Rohbaukörper auf dem Kopf, dem Innenleben ist nichts anzumerken.

Der Eingang des Hauses in Trassenheide führt in den Dachboden. Der Grundriss entspricht den gewöhnlichen Standards mit Küche, Bad, Wohn-, Kinder- und Schlafzimmer, die vollständig eingerichtet sind. Möbel, Küche oder auch Sanitäreinrichtungen wurden falsch herum montiert und wurden mit Schrauben an der Decke angebracht. Bilder, Blumenvasen und sogar Geschirr wurde mit Klebstoff gegen die Schwerkraft gewappnet. Besoners Fliesen des Fußbodens kopfüber zu verlegen, habe den Handwerkern Schwierigkeiten bereitet. Bettzeug, Sofakissen und Handtücher mussten angenäht werden.

Der Eintritt in das Experimentierhaus kostet sechs Euro. Geplant sind noch herabhängende Wachsfiguren von Einstein oder Shrek.


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Bilder: Gregor Reisch

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